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Blick in die Zukunft: Das muss Nagelsmann beim FC Bayern verbessern


Nagelsmann ist gefordert
Die Lehren des Bayern-Einbruchs


Aktualisiert am 01.05.2022Lesedauer: 3 Min.
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Julian Nagelsmann: Der Trainer wird in der kommenden Saison dem FC Bayern häufiger den Weg aufzeigen müssen.Vergrößern des Bildes
Julian Nagelsmann: Der Trainer wird in der kommenden Saison dem FC Bayern häufiger den Weg aufzeigen müssen. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

In der zweiten Saisonhälfte ging Bayern München die Puste aus. Trotz des erneuten Meistertitels müssen die sportliche Führung und Cheftrainer Julian Nagelsmann im Sommer nachbessern. Doch wo?

Trotz ausgelassener Bierduschen und obligatorischer Lobeshymnen wirkte der Gewinn der 32. Deutschen Meisterschaft eher wie ein Trostpreis für den FC Bayern München. Noch immer wiegt das Ausscheiden aus der Champions League gegen Villarreal schwer. Für die letzten Vier in der Königsklasse hat es nicht gereicht, der Anspruch ist bekanntlich ein anderer. Für Cheftrainer Julian Nagelsmann, der zuletzt auch hin und wieder Kritik einstecken musste, geht es nun darum, die Mannschaft punktuell zu verbessern.

Denn dass die Bayern weiterhin zu den besten Teams in Europa zählen, ist unbestritten. Ihnen ging zwischen Februar und April jedoch ein Stück weit die Puste aus, unter anderem weil die Ersatzbank zu schwach besetzt war und Nagelsmann wenig personelle Alternativen zur Verfügung standen. Ein erster Ansatzpunkt im Sommer muss es dementsprechend sein, die zweite Reihe zu stärken. Da Spieler wie Bouna Sarr, Omar Richards, Marc Roca und Eric Maxim Choupo-Moting keine wirklichen Optionen darstellen, sehen auch die etablierten Stammkräfte ihre Positionen innerhalb der Mannschaft nicht bedroht.

Bayern-Pressing nur noch durchschnittlich

Aber es geht bei den Bayern noch um viel mehr als die Stärkung der Ersatzbank. Der deutsche Rekordmeister hat zuletzt deutliche Schwächen im Pressing gezeigt. Insbesondere gegen Spitzenteams ist es nicht gelungen, diese durch aggressives Verteidigen konstant unter Druck zu setzen. Dass es die Bayern können, haben sie nur vereinzelt nachgewiesen. Nagelsmann muss dringend am Verteidigungsverhalten arbeiten und dort die Abläufe schärfen.

Unter seinem Vorgänger Hansi Flick war das Pressing ein entscheidender Erfolgsfaktor. Im Vergleich zur Vorsaison haben sich die Bayern in dieser Spielzeit nur halb so viele Tore und Torchancen nach frühen Ballgewinnen erspielt. Die Schwächen im Pressing werden nicht unbedingt durch neues Personal behoben, denn Thomas Müller, Robert Lewandowski und ihre Kollegen haben schon häufig genug in der Vergangenheit gezeigt, dass sie erstklassige Pressingspieler sind. Hier geht es mehr um Trainingsarbeit, Abstimmung, Automatismen und auch die notwendige Kraft, um ganz vorn mit intensiven Läufen die Gegenspieler zu attackieren.

Die Stürmerfrage ist die alles entscheidende

Personell nachbessern muss der FC Bayern derweil eine Position, und zwar die des Rechtsverteidigers. Benjamin Pavard begleitet diese Rolle meist und ist als Rechtsverteidiger mit Frankreich sogar 2018 Weltmeister geworden. Aber der 26-Jährige strahlt wenig Offensivgefahr aus und ist besser für die zentrale Verteidigung geeignet. Gegnerische Teams lassen Pavard teilweise bewusst ungedeckt und wollen, dass er im Spielaufbau der Bayern viele Ballkontakte hat, weil von ihm keine allzu bedrohlichen Dribblings und Vorstöße zu erwarten sind. Dass die Bayern Interesse an Ajax-Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui haben, kommt nicht überraschend. Der 24-jährige Marokkaner ist ein offensiv denkender Außenverteidiger und sogar einer, der Zug zum Tor besitzt. Mit Alphonso Davies auf links und Mazraoui auf rechts hätte Bayern eine wirklich durchschlagskräftige Flügelzange.

Das Flügelspiel ist ohnehin schon seit vielen Jahren ein Schwerpunkt bei den Münchenern. Zuletzt war es Kingsley Coman, der besonders hervorstach, davor aber auch Leroy Sané und Serge Gnabry. Doch ihr Können würde nicht einmal ansatzweise so gut zur Geltung kommen, gäbe es keinen Robert Lewandowski vorn im Sturmzentrum. Der Pole reißt Lücken, bietet sich für Hereingaben und Rückpässe an und zieht vielfach die Aufmerksamkeit der Verteidigung auf sich. Sollte der 33-Jährige die Bayern doch im Sommer verlassen, dann müsste der Rekordmeister diesen Verlust adäquat ersetzen.

Es bräuchte einen Stürmer, der sowohl physisch stark als auch technisch versiert ist. Nur wenige bieten dieses Gesamtpaket und die sind entweder bereits vergeben (Karim Benzema, Dušan Vlahović) oder stehen vor einem Wechsel (Erling Haaland). Die Bayern müssten bei der Suche eventuell abseits der Topligen schauen. Namen wie Sébastien Haller von Ajax und Benjamin Šeško von Red Bull Salzburg werden gehandelt. Aber ob diese dann auf Anhieb die von einem Bayern-Stammstürmer geforderten Leistungen bringen können, bleibt zu bezweifeln. Insofern steht und fällt der Erfolg des bayerischen Transfersommers mit der Besetzung der Stürmerposition zu Beginn der kommenden Saison. Alle anderen Baustellen können im Vergleich dazu viel leichter behoben werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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