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Robert Lewandowski vor Bayern-Abgang? Barça-Experte erklärt den Poker


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Nach neuem Barça-Angebot
Was Bayern-Fans im Fall Lewandowski überraschen könnte


29.06.2022Lesedauer: 4 Min.
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Robert Lewandowski: Der Bayern-Stürmer hat klar gesagt, dass er den Klub nach acht Jahren verlassen möchte.Vergrößern des Bildes
Robert Lewandowski: Der Bayern-Stürmer hat klar gesagt, dass er den Klub nach acht Jahren verlassen möchte. (Quelle: Avanti/imago-images-bilder)

32, 40 oder gar 60 Millionen Euro Ablöse? Im Poker um Robert Lewandowski schießen immer neue Gerüchte ins Feld. Zeit, einen Experten vor Ort zu fragen.

Wechselt er oder wechselt er nicht? Das Hickhack um Robert Lewandowskis möglichen Abgang zum FC Barcelona dominiert seit Wochen die Fußballschlagzeilen in Deutschland. Dabei hat der zweimalige Weltfußballer klar Stellung bezogen: Er will Bayern München nach acht Jahren unbedingt verlassen.

Doch dies ist bei Weitem nicht so einfach, wie er sich das vorstellt. Denn: Die Bayern-Bosse blocken seit Wochen beim Thema Lewandowski-Wechsel, beharren auf die Erfüllung des bis 2023 datierten Vertrages.

Das Timing

Bei Barças Führungsetage sorgt das für Stirnrunzeln. Die Zeitung "SPORT" aus Barcelona hatte noch vor Wochenfrist berichtet, dass man beim katalanischen Traditionsklub durchaus gehofft habe, Lewandowski bereits in der zweiten Juliwoche zum Trainingsauftakt bei der "Blaugrana" begrüßen zu können.

Von diesem Wunschdenken hat sich die Barça-Führung mittlerweile aber wohl verabschiedet. "Im Moment wird es als schwierig angesehen, dass Lewandowski vor August bei Barcelona unterschreiben kann – weil die Bayern so zäh sind", sagt Jordi Delgado. Der Journalist arbeitet seit mehreren Jahren bei "SPORT" und war zuvor auch für das zweite große Sportmedium der Stadt tätig: "Mundo Deportivo". Beide Zeitungen gelten in Sachen Barça als bestens informiert.

Ein Verbleib bis August könnte einige Bayern-Fans überraschen. Schließlich würde Lewandowski dann die komplette Vorbereitung mit den Münchnern mitmachen. Dabei hatte er auf eine Lösung vor dem Trainingsauftakt gehofft.

Das neue Angebot

Wohl auch wegen dieser "zähen" Haltung soll Barça sein Angebot für Lewandowski nochmal ordentlich aufgebessert haben. "Wie wir heute in 'SPORT' berichtet haben, wurde in den letzten Stunden ein neues Angebot von 40 Millionen Euro plus zehn Millionen Euro möglicher Boni übermittelt", erklärt Delgado. Dies deckt sich mit anderen Berichten aus Deutschland und Spanien, wobei teilweise eher fünf statt zehn Millionen Euro an Bonuszahlungen ins Spiel gebracht werden.

Zuvor hatte Barça nach übereinstimmenden Medienberichten aus Deutschland und Spanien erst 32 und dann 35 Millionen Euro geboten haben. Die vermeintlich neuerliche Offerte läge also nochmal deutlich höher.

Kahns unzweideutige Aussage

Doch den Bayern-Bossen um Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić soll das noch lange nicht reichen. Öffentlich schließen sie einen Wechsel des zweimaligen Weltfußballers seit Wochen kategorisch aus.

Vor Wochenfrist hatte Kahn erklärt, dass man sich freue, wenn Lewandowski am 12. Juli wie vereinbart zu seinem ersten Trainingstag in München auftauche. Mit einem vorzeitigen Abschied des Torjägers beschäftige man sich an der Säbener Straße "im Moment überhaupt nicht", so Kahn.

Die neuerliche Barça-Offerte soll laut "Bild"-Zeitung allerdings "nah an der Grenze" sein, bei der die Bayern "ins Grübeln" kommen. Noch solle der deutsche Rekordmeister allerdings bis zu 60 Millionen Euro für Lewandowski fordern.

Die Sache mit den Schulden

Barcelonas Problem: So gerne man den Spieler haben will – das Geld fehlt. "Der Transfer ist vor allem wegen der wirtschaftlichen Situation des FC Barcelona schwierig", verdeutlicht Barça-Experte Delgado. Die Katalanen sollen rund 1,3 Milliarden Euro Schulden drücken.

Um die finanzielle Situation zumindest etwas zu entspannen, stimmten die Mitglieder vor Kurzem für den Verkauf von TV- und Marketingrechten. Bis zu 700 Millionen Euro sollen auf diese Weise in die Kasse fließen. "Der Verkauf der neuen TV-Rechte dient nicht dazu, Transfers zu finanzieren, sondern die Schulden zu reduzieren und in dieser Saison eine positive Bilanz zu ziehen", verdeutlicht Delgado.

Für das einst so ausgabefreudige Barça gilt also die Devise: Jeder Euro muss zweimal umgedreht und auf dem Transfermarkt deutlich gespart werden.

Der Wunsch des Trainers

Dass Barça von einem Lewandowski-Transfer trotzdem partout nicht abrückt, liegt auch an Trainer und Klublegende Xavi: "Er will ihn, weil Lewandowski der beste Stürmer der Welt ist. Das ist es, was der Mannschaft seit dem Abgang von Leo Messi fehlt: Tore", erklärt Barça-Experte Delgado: "Barcelona braucht einen Spieler, der 20, 30 oder gar 40 Tore pro Saison schießt, und Lewandowski ist wohl der Einzige auf dem Markt, der dazu in der Lage ist."

Zudem hätte eine Verpflichtung des Polen Signalwirkung. "Es würde bedeuten, dass die großen Spieler trotz der finanziellen und sportlichen Situation immer noch zu Barça kommen wollen", sagt Delgado und fügt hinzu: "Vor einem Jahr hat niemand damit gerechnet, dass das passieren könnte und jetzt ist er ganz nah dran. Lewandowski bringt riesige Erwartungen mit und im Klub hofft man, dass man mit ihm wieder zu den Besten in Europa gehören wird."

Der besondere Ruf des Beraters

Eine entscheidende Rolle in den kommenden Wochen könnte Pini Zahavi einnehmen. Lewandowskis Berater lotste David Alaba im vergangenen Sommer ablösefrei zu Real Madrid und hat beim FC Bayern seitdem einen berüchtigten Ruf. Uli Hoeneß bezeichnete ihn gar als "geldgierigen Piranha".

Auch in Spanien verfügt Zahavi über eine gewisse Reputation: "Er gilt als guter Verhandlungsführer, der das Beste für seinen Klienten will. Lewandowski hat klar gesagt, dass er den Verein verlassen will", verdeutlicht Journalist Delgado. Seine Prognose: "Zahavi ist eines der wichtigsten Elemente, damit dies geschehen kann."

Verwendete Quellen
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