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Manchester United hofft wieder: 7 Gründe fürs Wunder von München


ManUnited hofft wieder
Sieben Gründe für das Wunder von München

Von t-online
08.04.2014Lesedauer: 4 Min.
Nemanja Vidic (re.) erzielte im Hinspiel den Treffer für Manchester United.Vergrößern des BildesNemanja Vidic (re.) erzielte im Hinspiel den Treffer für Manchester United. (Quelle: Reuters-bilder)
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Aus England berichtet Marc L. Merten

Wie schnell sich der Wind doch drehen kann: Vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Bayern München hatte Manchester United noch eines der größten Debakel in der Vereinsgeschichte befürchtet. Doch das 1:1 gegen den Titelverteidiger hat alles verändert. Das erste Mal in der Post-Ferguson-Ära scheinen die Red Devils wieder an sich zu glauben – pünktlich zum Rückspiel in der Allianz Arena (ab 20.30 Uhr im T-Online.de Live-Ticker).

Niemand bei United spricht mehr vom unglückseligen David Moyes, vom bereits gescheiterten Nachfolger des großen Sir Alex Ferguson, der noch vor zehn Tagen von einem Flugzeug-Banner über Old Trafford ("Wrong One – Moyes Out") gedemütigt worden war. Niemand mag sich mehr an die im März erlittenen Blamagen in der Liga gegen den Stadtrivalen City und Erzfeind Liverpool erinnern. Niemand sieht mehr Gründe, von bedrohlich übermächtigen Bayern zu sprechen. Niemand nimmt mehr das Wort "Außenseiter" in den Mund.

Anhänger, Spieler, Trainer, Offizielle – alle bei Manchester United hoffen auf eine außergewöhnliche Nacht in München. Und das sind die Gründe:

1. Ein nicht gekanntes Selbstvertrauen

Wer die Spieler ManUniteds noch vor zwei Wochen hat spielen sehen und sie mit jenen des vergangenen Samstags bei Newcastle United vergleicht, findet kaum Gemeinsamkeiten. Alles ist anders: die Körpersprache, die Zweikampfhärte, die Laufbereitschaft um die entscheidenden Meter und Zentimeter, das Selbstvertrauen in Eins-zu-Eins-Situationen, die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Manchester United gewann in beeindruckender Manier in Newcastle mit 4:0 und setzte damit den Aufwärtstrend fort, der schon im taktisch disziplinierten und selbstbewussten Heimspiel gegen die Bayern zu sehen war. "Wir haben das Momentum endlich auf unserer Seite", sagt Moyes.

2. Der neue, alte David Moyes

David Moyes hat unzählige taktische Fehler gemacht im Laufe seiner ersten acht Monate bei United. Doch er hat sie nicht nur immer ehrlich zugegeben, sondern scheinbar aus ihnen gelernt. Das Spiel gegen die Bayern war das erste Duell gegen einen wirklich großen Gegner, für das er sein Team taktisch perfekt eingestellt hatte. Dabei war er von dem Selbstverständnis abgerückt, United müsse jedem Gegner auf Augenhöhe begegnen. Stattdessen besann er sich auf eine Taktik, die ihn bereits beim FC Everton erfolgreich gemacht hatte: eine konsequente, gnadenlose Defensive und überfallartige Konter. Gegen Gegner wie Newcastle hatte er schon in den Wochen zuvor die richtigen Mittel gefunden. Nun scheint er auch gegen vermeintlich bessere Teams Lösungen parat zu haben. Das mag nicht immer schön anzusehen sein, doch die Spieler stehen hinter ihrem Trainer. Und Moyes weiß genau, dass seine Aktien in Manchester in den Himmel schießen würden, sollte ihm der große Coup gegen die Bayern gelingen.

3. Die Weltklasse des Wayne Rooney

Der Schlüsselspieler bei Manchester United heißt ohne jeden Zweifel Wayne Rooney. Auf ihn ist das Spiel der Red Devils zugeschnitten, es heißt, ihn in Position zu bringen. Denn nicht nur für Pep Guardiola ist er "einer der besten Spieler, die ich je gesehen habe“. Gegenspieler Dante erwartet ein beinhartes Duell: "Er ist Weltklasse, kann das Spiel perfekt lesen, ist pfeilschnell und vor dem Tor brillant." Und was die angebliche Verletzung angeht: Rooney wird fitgespritzt und er wird spielen. Und Rooney wird heiß sein. Seine Verwicklung in den Schweinsteiger-Platzverweis vergangene Woche dürfte ihm zwar jede Menge Pfiffe einbringen. Doch die werden den sturen Stürmerstar wohl nur noch mehr motivieren.

4. Der wiedererstarkte Shinji Kagawa

Man mag es kaum glauben, aber Shinji Kagawa schwingt sich zu einem der Hoffnungsträger bei United auf. Nach eineinhalb verlorenen Jahren scheint der ehemalige Dortmunder endlich in die Spur zu finden. In den letzten Spielen gehörte der Japaner zu den absoluten Leistungsträgern, auch im Hinspiel gegen die Bayern war er ein wichtiger Faktor nach seiner Einwechslung. Moyes scheint, nachdem er ihm lange die Chance verweigert hatte, erkannt zu haben, was er am quirligen Zauberfuß hat, der sich wie kein Zweiter zwischen den gegnerischen Reihen bewegen kann. In der Liga glänzt er mittlerweile zusammen mit Neuzugang Juan Mata. Da der Spanier in der Königsklasse jedoch gesperrt ist, muss Kagawa gegen die Bayern alleine seine Klasse beweisen. Seine persönliche Statistik gegen den FCB spricht eine eindeutige Sprache: fünf Spiele, vier Siege, ein Unentschieden.

5. Auswärtsstärke als Konstante

Es gibt nicht viele positive Konstanten in dieser Saison bei Manchester United. Eine jedoch ist äußert positiv: die Auswärtsstärke. Kein anderes Team in der Premier League hat eine bessere Bilanz auf des Gegners Platz als Moyes’ Mannen. 33 von 57 Punkten holte United auswärts, die letzten vier Spiele wurden allesamt gewonnen, ohne dabei auch nur ein Gegentor zu kassieren. Und auch in der Königsklasse ging erst ein Spiel (bei Olympiakos Piräus) verloren.

6. Bayern-Misere als Mutmacher

Guardiola insistierte, dass die Münchner Ergebnisse der letzten Wochen keine Rolle spielen würden, die Bayern hätten seit dem Gewinn der Meisterschaft "nur noch das Ziel United vor Augen" gehabt. Für die Bayern mag es keine Rolle spielen, psychologisch sind die Zahlen aber ein wichtiger Faktor für United. Während die Bayern weder in der Liga noch in der Champions League ihre letzten beiden Spiele gewinnen konnten, weisen die Red Devils drei Liga-Siege in Serie, die gedrehte Achtelfinal-Partie gegen Piräus sowie den Achtungserfolg gegen die Bayern auf. "Wir können und wir werden noch besser spielen als im Hinspiel", kündigte Moyes an.

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7. Der Geist von München

Wer an United gegen die Bayern denkt, denkt an 1999 und das Finale der Königsklasse. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum Manchester mit besonderen Gefühlen an München denkt. München gilt in Manchester als Ort höherer Mächte. Mit dieser Stadt, wo im Februar 1958 23 Spieler, Delegierte, Journalisten und Fans bei dem tragischen Flugzeugsunglück ums Leben kamen, andere wie der spätere Held Matt Busby hingegen nach langem Kampf überlebten, fühlt sich United spirituell verbunden. In dieser Stadt sind Wunder geschehen, für die der Klub heute noch dankbar ist.

Und dann ist da noch ein letzter, subtiler Grund, der hinzukommt, wenn das Spiel des FC Bayern gegen Manchester United am Mittwochabend um 20.45 Uhr angepfiffen wird. Etwas ganz Einfaches, warum es die Red Devils gegen den Favoriten aus München schaffen könnten. Der "Independent" drückte es so aus: "Einfach, weil es Fußball ist, verdammt noch mal".

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