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Frauen-Fußball: Tabea Kemme gegen Montagsspiele in der Bundesliga


Olympiasiegerin kritisiert Montagsspiele
"Passt vorne und hinten nicht!"

  • Noah Platschko
Von Noah Platschko

Aktualisiert am 14.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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Tabea Kemme: Die Ex-Nationalspielerin ist bei verschiedenen TV-Sendern als Expertin im Einsatz. (Quelle: IMAGO/Kirchner/Marco Steinbrenner)

Ab der Saison 2023/2024 wird in der Frauen-Bundesliga am Montagabend gespielt. Für Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme ist das ein Unding.

Olympiasiegerin und Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme hat das im Rahmen der Rechtevergabe neu angesetzte Montagsspiel der Frauen-Bundesliga stark kritisiert. "Im Fußball der Frauen können wir in Deutschland nicht von Profitum reden, setzen aber Montagsspiele an – inklusive Dienstag als Reisetag", bemängelte die 30-Jährige im Gespräch mit "t-online". "Das heißt, dass Spielerinnen, die ihr Haupteinkommen durch einen anderer Arbeitgeber bekommen, hier Urlaubstage nehmen müssen. Das passt vorne und hinten nicht!", so Kemme weiter.

Blask: "Ergebnis, das wir uns erhofft haben"

Kemme hatte den Verband bereits während der Europameisterschaft im Sommer kritisiert und eine Abspaltung der Frauen-Bundesliga vom Verband gefordert. "Seit Jahren reden wir über dieselben Themen, wie wir die Liga attraktiver gestalten. Der DFB schafft es aber einfach nicht. Auch dort gibt es Leute, die wollen. Aber die stehen natürlich auch in einer Abhängigkeit zu gewissen Entscheidern, die das letzte Wort haben", so die TV-Expertin Ende Juli.

Am Mittwoch hat der DFB die Medienrechte der Frauen-Bundesliga für die Spielzeiten 2023/2024 bis 2026/2027 vergeben. Erstmals werden dann mit MagentaSport und DAZN zwei Pay-TV-Anbieter parallel alle Partien live übertragen. Neu ist dabei das von Kemme kritisierte Montagabendspiel, das um 19.30 Uhr von Sport1 übertragen wird. Auch die ARD und das ZDF sicherten sich Rechte an insgesamt zehn Live-Spielen im Free-TV.

Die Lizenzeinnahmen erhöhen sich laut DFB im Vergleich zur aktuell noch laufenden Rechteperiode um das 16-Fache und liegen ab Sommer 2023 bei jährlich 5,17 Millionen Euro brutto. "Das große Interesse im Free- und Pay-TV ist ein klares Zeichen für die hohe Attraktivität", sagte DFB-Geschäftsführer Holger Blask am Mittwoch. Die Sichtbarkeit werde damit weiter erhöht und so auch die wirtschaftliche Grundlage für den Frauen-Fußball verbessert: "Das ist genau das Ergebnis, das wir uns erhofft haben."

Inwieweit sich die von Kemme geäußerte Befürchtung, dass Spielerinnen, die neben dem Fußball noch einer anderen beruflichen Tätigkeit nachgehen, Urlaubstage einreichen müssen, bestätigt, lässt sich Stand heute noch nicht absehen. Bayern-Kapitänin Lina Magull, die den neuen Vertrag grundsätzlich begrüßt, hatte im Juli im "Bild"-Interview ein Mindestgehalt für Spielerinnen gefordert, das bei 2.000 bis 3.000 Euro monatlich liegen könnte.

Aktuell gibt es Spielerinnen, die lediglich eine Aufwandsentschädigung von wenigen hundert Euro erhalten. Die erhöhten Lizenzeinnahmen könnten dafür sorgen, dass sich die Sportlerinnen stärker auf ihre Tätigkeit als Fußballerinnen konzentrieren könnten. Ob das aber in der Praxis umsetzbar sein wird, ist ungewiss.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Tabea Kemme
  • Eigene Recherche
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