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Jürgen Klinsmann lässt Landon Donovan auflaufen


"Eine Sache des Respekts"
Klinsmann lässt "Intimfeind" Donovan als Kapitän auflaufen

Von t-online, sid, dpa
Aktualisiert am 09.10.2014Lesedauer: 3 Min.
US-Nationalspieler Landon Donovan (li.) und US-Coach Jürgen Klinsmann waren nicht die besten Freunde.Vergrößern des BildesUS-Nationalspieler Landon Donovan (li.) und US-Coach Jürgen Klinsmann waren nicht die besten Freunde. (Quelle: dpa-bilder)
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Für den US-Fußball ist es das Ende einer Ära, für US-Nationalcoach Jürgen Klinsmann schlichtweg der letzte Akt eines längst abgekühlten Arbeitsverhältnisses. Am Freitag läuft Landon Donovan im Testspiel in Hartford/Connecticut gegen Ecuador nach 15 Jahren noch ein letztes Mal im Trikot des US-Nationalteams auf, dann ist dieses Kapitel für den Kalifornier und Klinsmann endgültig beendet. "Er wird das Team als Kapitän aufs Feld führen - das ist eine Sache des Respekts. Er hatte eine herausragende Karriere und wir wollen, dass er diesen Moment genießt", sagte Klinsmann in Boston, wo sich die Amerikaner im Trainingslager auf die Tests gegen Ecuador und Honduras vorbereiten.

Klinsmann-Sohn macht sich lustig

Der Ex-Bayern-Stürmer wird vom ehemaligen Münchner Trainer Klinsmann ohnehin nur geduldet - gebraucht dagegen schon lange nicht mehr. Ende Mai hatte der Schwabe den bekanntesten Profi des US-Fußballs überraschend aus seinem Kader für die WM 2014 in Brasilien gestrichen. Seitdem, so Donovan, habe er nichts mehr von Klinsmann gehört.

Nach der WM-Ausbootung von Donovan hatte sich Klinsmanns Sohn Jonathan im Mai via Twitter hämisch über die Nicht-Nominierung des US-Stürmers geäußert. Daraufhin musste sich Klinsmann Senior für seinen vorlauten Sohn, selbst Torhüter der U18 der USA, entschuldigen. "Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe ihn sofort angerufen", sagte der Ex-Bundestrainer daraufhin auf einer Pressekonferenz.

Donovan: WM-Zeit war schwer für die Familie

"Dieser Sommer war schwer - nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie. Du willst nicht, dass deine letzte Erinnerung an die Nationalmannschaft die ist, vom WM-Kader ausgeschlossen zu werden", betonte Donovan. Er freue sich daher, so der Angreifer, nun die Chance zu haben, sich bei vielen Leuten zu verabschieden, die ihn unterstützt haben. "Es ist ein passender Anlass, um eine Schleife um meine Karriere zu binden."

Kurz nach dem Achtelfinal-Aus der US-Boys bei der WM in Brasilien hatte es sich auch Donovan nicht nehmen lassen, eine Breitseite in Richtung Klinsmann abzufeuern. "Ich glaube, das Team war nicht auf Erfolg eingestellt", sagte der frühere Bayern-Profi nach dem 1:2 gegen Belgien.

2009 holte Klinsmann Donovan nach München

Das Verhältnis von Klinsmann zu Donovan gilt allerdings schon viel länger als stark unterkühlt. Wenn Klinsmann dieser Tage auf Donovan angesprochen wird, antwortet er professionell, aber emotionslos. Die Tageszeitung "USA Today" schrieb von einer "unbehaglichen Beziehung" - dabei hatten der ehemalige Bundestrainer und Donovan einst ein gutes Verhältnis.

So setzte der Deutsche im Januar 2009 während seiner Amtszeit als Coach des FC Bayern München durch, dass Donovan in den Kader aufgenommen wird - obwohl die Vereinsoberen sich dagegen ausgesprochen hatten. Das Intermezzo wurde zum Flop und galt als eines von vielen misslungenen Klinsmann-Experimenten an der Säbener Straße.

Abschiedsspiel nur dank des Verbandspräsidenten?

Dass Donovan, der zum Jahresende seine Karriere beendet, nun ein Abschiedsspiel bekommt, hat er einzig und allein Sunil Gulati zu verdanken. Der Präsident des amerikanischen Fußball-Verbandes hatte sich dafür stark gemacht, dem verdienstvollsten Profi des US Soccers ein angemessenes "Farewell" zu geben. "Ich danke Sunil Gulati, dass er das möglich gemacht hat", sagte Donovan zuletzt: "Ich bin sicher, dass es ein großartiges Spiel wird. Ich bin schon jetzt sehr aufgeregt."

Wenn die Geschichte über das Wachstum des US-Fußballs erzählt werde, sei Landon Donovan "eine zentrale Figur", so Gulati. "Einen wie Landon Donovan wird es nie wieder geben", ergänzte Stürmer Jozy Altidore. Donovan kommt bei Weltmeisterschaften auf zwölf Spiele und fünf Tore, auch das ist US-Rekord. Viermal wurde er in seiner Heimat zum Fußballer des Jahres gewählt.

Klinsmann setzt auf junge Spieler

Doch Klinsmann schaut nicht zurück, sondern nach vorn. Er hat den WM-Zyklus Richtung Russland 2018 eingeläutet, will jungen Spielern eine Chance geben. Seine nächsten Ziele sind der Gold Cup im kommenden Jahr, die Copa America sowie die Olympischen Spiele 2016 und der Konföderationen-Cup 2017. Donovan ist für ihn ein Relikt aus Amerikas Fußball-Vergangenheit. "Es ist jetzt unsere Aufgabe, junge Spieler zu finden, die seine große Lücke füllen können."

Green muss wieder nach Hause

In den Freundschafts-Spielen gegen Ecuador und Honduras muss Klinsmann derweil auf Julian Green verzichten. Der 19 Jahre alte HSV-Profi war bereits mit einer Rippenverletzung ins US-Trainingslager nach Boston gereist und hatte die Einheiten noch mitmachen können. Da er jedoch nicht hundertprozentig fit ist, entschied sich Klinsmann, Green vorzeitig nach Deutschland zurückzuschicken. Für den offensiven Mittelfeldspieler nominierte er Stürmer Chris Wondolowski von den San Jose Earthquakes nach.

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