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Gauck zeichnet Nationalmannschaft mit dem Silbernen Lorbeerblatt aus


"Der vierte Stern leuchtet besonders"
Gauck zeichnet vorbildliche Weltmeister aus

Von sid
Aktualisiert am 10.11.2014Lesedauer: 3 Min.
Mario Götze (2.v.li.) ist sichtlich stolz auf seine Auszeichnung. Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister Thomas de Maizière freuen sich mit dem Weltmeister.Vergrößern des BildesMario Götze (2.v.li.) ist sichtlich stolz auf seine Auszeichnung. Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister Thomas de Maizière freuen sich mit dem Weltmeister. (Quelle: dpa-bilder)
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Sami Khedira

Bundespräsident Joachim Gauck würdigte die 21 anwesenden Weltmeister, André Schürrle und Julian Draxler fehlten wegen Reha Maßnahmen- für ihr völker- und nationverbindendes Auftreten. Gauck lobte die Nationalmannschaft im Schloss Bellevue für das gestiftete "Wir-Gefühl", die gelebte Integration und die Rolle als sympathische Botschafter.

"Der vierte Stern leuchtet besonders"

Deshalb leuchte "dieser vierte Stern besonders", er sei "ein bleibendes Geschenk für das ganze Land", sagte der Bundespräsident in seiner Rede, der die Fußballer im schicken dunklen Anzug andächtig lauschten. Selbst Gauck war in Anwesenheit der Bundeskanzlerin von diesem Gemeinschaftsgefühl des ersten Weltmeistertitels für das wiedervereinigte Deutschland angesteckt. Er freute sich, "dass ich persönlich dabei sein durfte damals in Rio de Janeiro und die unvergesslichen Augenblicke so hautnah miterleben konnte. Es war und ist schon etwas ganz Besonderes, als Bundespräsident Weltmeister zu werden."

"Wir alle in Deutschland haben uns gefühlt, als wären wir Weltmeister geworden", erklärte Gauck: "Tatsache ist, dass der Fußball in Deutschland es vermag, ein starkes Wir-Gefühl zu erzeugen." Die vier WM-Titel Deutschlands 1954, 1974, 1990 und nun 2014 markierten "wichtige Etappen auf dem Weg unseres Landes nach dem Krieg".

Gauck: Fußball kann Grenzen überwinden

So hätten sich schon 1954 - Gauck war damals 14 - "viele im Osten genauso als Weltmeister gefühlt wie die Westdeutschen. Man durfte es im Osten nur nicht so furchtbar laut sagen." Und auch 20 Jahre später waren "wir im Osten wie selbstverständlich mit Weltmeister geworden", denn es habe "immer so etwas wie Fußballdeutschland gegeben, ein Zusammengehörigkeitsgefühl über die Grenze hinweg".

Der gebürtige Rostocker verwies darauf, dass selbst in Tagen, in denen "vorsichtig von der 'Nation'" geredet wurde, "ganz selbstverständlich von Nationalmannschaft die Rede war: Im Fußball war die Erinnerung daran, eine Nation zu sein, noch wach geblieben."

"Die Welt konnte sich ehrlich mit uns freuen"

Die "großartige Botschaft" dieser Mannschaft sei zudem der interne Zusammenhalt, "die ganz selbstverständliche Spiegelung der Einwanderungsgesellschaft". Und so schwärmte der 74-Jährige: "Was für eine starke und sympathische, sportlich und menschlich rundum begeisternde Mannschaft." Und zwar mit "Fußball, der oft, meistens begeisternd war, der Freude und Spaß ausgelöst hat und der meilenweit entfernt war von einer verbissenen Erfolg-um-jeden-Preis-Mentalität".

Es sei "ein Land Weltmeister geworden, das schon seit einiger Zeit zu einem entspannten, aufgeklärten Patriotismus gefunden hat, sichtbar spätestens seit dem Sommermärchen von 2006. Deswegen dürfen wir uns darüber freuen, dass uns niemand den Titel neidet, und die Welt konnte sich ehrlich mit uns freuen. Das ist vielleicht die schönste Erfahrung mit diesem vierten Weltmeistertitel."

Lahm beschenkt Bundespräsident und Kanzlerin

Die Spieler hätten "dem großen Buch des Fußballs mit seinen legendären Helden und Mannschaften ein besonders schönes schwarz-rot-goldenes Schmuckblatt hinzugefügt", lobte der Bundespräsident.

Der nach der WM zurückgetretene Kapitän Philipp Lahm bedankte sich bei Gauck und Merkel für die Unterstützung: "Es war immer etwas Besonderes, wenn Sie bei uns in der Kabine waren." Anschließend überreichte er einen goldenenen Bildband "One Night In Rio", weil sie "zwar dabei waren, aber eben nicht die gesamten sechs Wochen".

Nach der Verleihung geht es zur Filmpremiere

Insgesamt waren am Montag 130 Gäste im Schloss Bellevue anwesend. Neben Merkel, Innenminister Thomas de Maizière, FIFA-Boss Joseph S. Blatter und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach gehörten auch die brasilianische Botschafterin, Mitglieder des Sportausschusses und die sportliche Leitung sowie der Betreuerstab der Nationalelf dazu. Am Abend steht im Berliner Sony-Center die Weltpremiere des WM-Films "Die Mannschaft" auf dem Programm.

Zur Einstimmung im Schloss Bellevue wurden noch einmal bewegende Bilder von der Titelfeier auf der Berliner Fanmeile gezeigt. Die "darstellerischen Leistungen" gingen mit den sportlichen noch nicht ganz einher, meinte Gauck schmunzelnd: "Aber man muss ja noch Ziele haben." Nach der Verleihung sang Andreas Bourani den WM-Hit "Auf uns", zahlreiche Weltmeister wippten mit. Zu guter Letzt gab es noch ein Gruppenfoto mit Ehrennadeln und WM-Pokal.

Bierhoff bereits zum fünften Mal geehrt

Die Spieler, die nach den Weltmeisterschaften 2002, 2006 oder 2010 bereits das Silberne Lorbeerblatt erhalten hatten, bekamen dieses Mal eine Ehrennadel. Teammanager Oliver Bierhoff wurde bereits zum fünften Mal geehrt: "Ich kann mir bald einen Kranz machen", sagte er.

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