"Eine schwierige Situation" Der Terror holt die DFB-Auswahl erneut ein

Von Vorfreude auf die beiden anstehenden Länderspiel-Klassiker keine Spur: Die mutmaßlichen Terroranschläge in Brüssel mit vielen Toten und Verletzten beeinflussen auch die Vorbereitung der DFB-Auswahl auf die Partien gegen England und Italien.
"Das ist eine schwierige Situation. Wir werden sicher mit der Mannschaft über das aktuelle Geschehen sprechen müssen. Da geht ja jeder anders mit um. Aber dass wir uns damit beschäftigen müssen, ist ja klar", sagte Teammanager Oliver Bierhoff sichtlich mitgenommen in Berlin.
"Jeder Mensch hat Angst"
Vor den beiden Länderspiel-Klassikern im Olympiastadion (Samstag, ab 20.30 Uhr im Live-Ticker von t-online.de) sowie in München gegen Italien (Dienstag, ab 20.30 Uhr im Live-Ticker von t-online.de) wird das Thema Sicherheit in der Vorbereitung noch einmal eine große Rolle spielen, wie Bierhoff berichtete.
"Jeder Mensch hat Angst. Man muss lernen damit zu leben. Als Profi muss man aber auch die Stärke haben, das auszublenden", sagte Spanien-Legionär Shkodran Mustafi bei der Ankunft im Teamhotel. Und auch Galatasaray-Profi Lukas Podolski, der in der Türkei mit ständiger Terrorangst leben muss, machte klar: "Man muss lernen, mit der Angst umzugehen. Das ist eine Situation, die uns allen Sorge bereitet. Man kann aber jetzt nicht alle Länderspiele absagen."
Co-Trainer Thomas Schneider bestätigte erhöhte Sicherheitsmaßnahmen für die Mannschaft, die Vorbereitung auf die sportlichen Aufgaben würde dadurch aber nicht negativ beeinflusst: "Wir haben die Lage im Griff." Beim ersten Training am Dienstag waren 30 Polizisten zugegen.
Aktuelle und vergangene Ereignisse aufarbeiten
Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse müssen er und Bundestrainer Joachim Löw auch die Geschehnisse vom vergangenen November erneut aufarbeiten.
Die Bombenattentate auf dem Flughafen und an diversen Metro-Stationen in der belgischen Hauptstadt haben beim Weltmeister unwillkürlich Erinnerungen an den 13. November vergangenen Jahres geweckt. An diesem besagten schwarzen Freitag erlebte das DFB-Team nach der 0:2-Niederlage gegen den EM-Gastgeber in den Katakomben des Stade de France die Anschläge in Paris und um das Stadion im Vorort St. Denis mit.
Höchste Sicherheitsstufe ausgerufen
Vier Tage später war das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden in Hannover wegen einer Terrorwarnung abgesagt worden. Für das Duell Deutschland gegen England am Samstag wurde nicht nur deshalb die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen.