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Deutsche Nationalmannschaft: Das sind Jogi Löws größte Baustellen


Sorgenkinder und Neulinge
Das sind Löws größte DFB-Baustellen

spielverlagerung.de

Aktualisiert am 08.10.2017Lesedauer: 4 Min.
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Bundestrainer Joachim Löw grübelt: Der 57-Jährige hat viele Optionen.Vergrößern des Bildes
Bundestrainer Joachim Löw grübelt: Der 57-Jährige hat viele Optionen. (Quelle: imago-images-bilder)

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich mit ihrem Sieg in Nordirland offiziell für die Weltmeisterschaft in Russland kommenden Sommer qualifiziert. Daran bestand seit längerem kein Zweifel, denn die DFB-Elf hielt sich bisher schadlos während der Qualifikationsrunde und gewann zudem noch den Confed Cup im vergangenen Jahr.

Nach der Europameisterschaft 2016 hatte es einen Mini-Umbruch bei den Deutschen gegeben. Bastian Schweinsteiger beendete seine internationale Karriere, womit sich die Generation um Schweini, Poldi, Lahm und Klose endgültig aus der Nationalmannschaft verabschiedete. Als Führungsspieler und zentraler Spielmacher ist unterdessen Toni Kroos herangereift. Er ist eine der großen Stützen im Team. Doch um ihn herum sind viele Positionen noch hart umkämpft – und das werden sie auch bis zum Sommer bleiben.

Wer sind die etablierten Leistungsträger?

Neben Kroos sind in jedem Fall Mesut Özil sowie die Innenverteidiger Mats Hummels und Jérôme Boateng zu nennen. Unabhängig vom taktischen System sollten sie gesetzt sein. Ähnliches gilt auch für Joshua Kimmich. In einer Formation mit Viererkette würde er den Rechtsverteidiger geben, in einer mit Dreierkette könnte er sowohl als Halbverteidiger als auch Flügelverteidiger zum Einsatz kommen.

Julian Draxler fungierte während des Confed Cup als Kapitän des deutschen Teams. Das garantiert ihm jedoch noch keinen Stammplatz bei der WM. Trotzdem sollte dem PSG-Profi seine Vielseitigkeit zu Gute kommen. Denn Draxler kann auf der Außenbahn spielen, als Spielmacher im Zentrum agieren oder auch auf jeder Halbposition in der deutschen Offensive eingesetzt werden.

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Wer sind die Sorgenkinder?

Des einen Leid ist des anderen Freud, könnte man sagen. Leon Goretzka ist nicht nur im Club eine wichtige Stütze, sondern mittlerweile auch fester Bestandteil bei der Nationalmannschaft. Der 22-Jährige verkörpert jenen Spielertyp, der noch vor einiger Zeit von Christoph Kramer repräsentiert wurde. Goretzka ist ein laufstarker Antreiber, ein Box-to-Box-Spieler mit Kompetenzen in allen Teilen des Feldes.

Dass er so viele Einsatzminuten erhält, könnte auch mit dem Verletzungspech von Ilkay Gündogan zusammenhängen. Der Ex-Dortmunder ist an guten Tagen ein genialer Pass- und Ideengeber und wäre in fast jeder Mannschaft dieser Welt unangefochtener Stammspieler. Doch langfristig fit ist Gündogan selten, weshalb eine hyperkreative Mittelfeldzentrale mit Kroos und ihm aktuell nur Wunschdenken ist. Beide würden jedoch auch über die notwendige Intelligenz im Pressing verfügen, um die Gegner offensiv wie defensiv zu entnerven.

Ein weiteres Sorgenkind ist Thomas Müller. Eigentlich ist der Ur-Bayer aus dem deutschen Team nicht wegzudenken und er kommt weiter auf seine Einsätze. Aber die durchschnittlichen Auftritte beim FC Bayern lassen den einstigen Glanz etwas verblassen. Zudem fehlt es in manchen Systemen an der richtigen Rolle für Müller. Er ist kein wirklicher Mittelstürmer, aber als Zehner auch nur in Ausnahmefällen zu gebrauchen. Auf den Flügeln setzt Joachim Löw zumeist auf antritts- und dribbelstarke Spieler wie etwa Julian Brandt oder Leroy Sané. Doch Müller wäre nicht Müller, würde er nicht am Ende einen Weg in die Startelf der Nationalmannschaft finden.

Welcher Neuling hat sich festgespielt?

RB Leipzigs Timo Werner könnte die Sturm-Sorgen der Deutschen kurz- und mittelfristig beenden. Der 21-Jährige war zu Beginn seiner noch jungen Karriere vor allem als pfeilschneller Konterspieler unterwegs. Mittlerweile bringt er mehr Spielwitz und intelligentes Verhalten im Raum mit ein, weshalb er eigentlich aus der Startelf nicht wegzudenken ist. Im Gegensatz zu Sandro Wagner besitzt Werner mehr Eigenschaften, die ihn für das ballbesitzlastige Spiel der Deutschen qualifizieren sollten.

Wer könnte überraschend ins Team rutschen?

Die Außenverteidigung bleibt trotz Kimmich und Jonas Hector eine Problemzone. Denn beide Außenpositionen sind nicht sehr tief besetzt. Verletzungen der Stammkräfte könnten erhebliche Konsequenzen für die Wettbewerbsfähigkeit der DFB-Elf nach sich ziehen. Löw sagte selbst nach dem Nordirland-Spiel: „Es gibt bei uns auf jeden Fall noch Problempositionen – gerade bei den Außenverteidigern würde ich mir wünschen, dass wir die doppelt besetzen könnten."

Da trifft es sich ganz gut, dass mit Lukas Klostermann ein neues Talent seine ersten Spuren in der Bundesliga hinterlassen kann. Aktuell ist er als Rechtsverteidiger bei RB Leipzig gesetzt und überzeugt dort mit seiner physischen Spielweise. Die von Löw geforderte Reife auf hohem beziehungsweise internationalem Niveau fehlt ihm jedoch auch bis jetzt.

Ein komplett anderer Spielertyp, der ebenso noch ins Team rutschen könnte, ist Mahmoud Dahoud. Der elegante Mittelfeldakteur konnte bei seinem neuen Club, Borussia Dortmund, noch nicht durchweg glänzen, aber mit zunehmender Fitness und Spielpraxis wird er bald einer der Dirigenten im BVB-Mittelfeld sein. Für Löw ist es vielleicht sogar ganz nützlich, dass sich in Dortmund ein deutsches Dreieck einspielen könnte. Denn neben Dahoud sind mit Julian Weigl und Mario Götze weitere potenzielle Nationalspieler zu Werke. Es gäbe weitaus schlechtere zweite Garnituren hinter Kroos, Goretzka und Özil.

Gerade im Mittelfeld der Deutschen herrscht eine große Auswahl an Top-Talenten. Dort, im Kreativzentrum, liegt die Stärke der DFB-Elf, weshalb es nicht überrascht, dass Löw auch weiterhin auf Dominanz und Ballbesitzfußball setzt. Das Personal dafür hat er. Nun liegt es am 57-Jährigen die richtigen Stamm- und Auswechselspieler für das Turnier in Russland zu finden.

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