Deutschlands erster WM-Gegner Zwischen "Viva Mexico" und Angst vor dem Aus
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Mexiko ist nicht nur der erste, sondern womöglich auch der schwerste deutsche Gruppengegner. Doch nicht jeder mexikanische Fan glaubt an die "El Tri".
Schon früh füllt sich die Schlange vor dem Schalter zum Check-in für den Flug von Berlin-Tegel nach Moskau-Vnukovo. Weit vorne stehen Patricia und Pascual aus Mexiko City. Das ältere Ehepaar hat eine neuntägige Deutschlandtour hinter sich. Nun geht es nach Russland. Auch dort haben sie eine kleine Tour vor sich. Die erste Station ist Moskau. Der Ort, an dem am Sonntag Mexiko ausgerechnet auf Deutschland trifft.
"Sowas gibt es bei uns nicht"
"Wie stark seid ihr dieses Jahr?", fragt Pascual. Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so leicht. Auf der einen Seite waren die deutschen Leistungen gegen Österreich und Saudi-Arabien eher enttäuschend, auf der anderen Seite ist man das vor großen Turnieren von der DFB-Auswahl gewohnt. Wenn es nach Pascual geht, wird Brasilien Weltmeister. Auf Mexiko hält er keine großen Stücke. "Wir verpassen das Achtelfinale", sagt er.
Gruppensieger wird seiner Meinung nach Deutschland, auf Platz zwei landet Schweden. Für Mexiko bleibt nur der dritte Rang. Das Team sei zwar gut, doch es mangele in der Breite. "Wenn bei Deutschland einer verletzt ist, wird er eben ausgewechselt und der nächste kommt auf den Platz. Ich meine, Manuel Neuer könnte bei euch auf der Bank sitzen. Sowas gibt es bei uns nicht", meint Pascual.
Das Problem mit der Größe
Trotzdem würde er in der ersten Elf auf den größten Star des Teams verzichten: Chicharito. "In Mexiko sagt man: Chicharito ist am besten von der Bank. Er braucht nur fünf Minuten und trifft", sagt Pascual grinsend. Auch in Europa war der ehemalige Torjäger von Bayer Leverkusen jahrelang für seine Qualitäten als Joker bekannt. Bei Manchester United und Real Madrid wurde er oft eingewechselt und zeigte, dass er sofort da sein kann.
Vom Kader her kann es Mexiko Pascuals Meinung nach mit Schweden aufnehmen. Trotzdem blickt er pessimistisch auf das Spiel gegen die Skandinavier. "Sie sind physisch stärker als wir. Sie sind groß und kräftig. Wenn sie in einem Zweikampf unsere kleinen Spieler anrempeln, fallen sie um." Tatsächlich ist die Durchschnittsgröße der Mexikaner eher klein. Außer Diego Reyes (1,90 Meter) ist kein Innenverteidiger größer als 1,85 und nun verletzte sich Reyes kurz vor dem WM-Start so schwer, dass er für das Turnier ausfällt.
Mit dem Sombrero im Flugzeug
Doch bei allen Nachteilen in der Größe darf die Spielstärke der Mexikaner nicht unterschätzt werden. Schon in Brasilien vor vier Jahren sorgten sie für Furore und scheiterten knapp im Achtelfinale an den Niederlanden. Trotz aller Skepsis von Pascual ist Mexiko Favorit auf Platz zwei in der Gruppe F. Deutschland muss am Sonntag also hellwach sein, um einen Fehlstart zu vermeiden.
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Und mit seiner Denkweise ist Pascual bei den nach Russland reisenden Mexikanern eher in der Unterzahl. Andere sitzen mit einem Sombrero in den Landesfarben im Flieger und auch nach der Ankunft in Moskau sind immer mehr Anhänger der "El Tri" zu sehen, die eher "Viva Mexico" ausstrahlen. Bei manchen steht es sogar auf den Klamotten und Fan-Utensilien.
- eigene Recherche
