Bei Kopfverletzungen im Fußball Testphase für zusätzliche Auswechslung startet

Fußballprofis sollen bei einer Gehirnerschütterung nicht mehr weiterspielen dürfen und das Team keinen Nachteil erleiden. Daher soll es eine zusätzliche Auswechslung als Option geben – der Probezeitraum startet im Januar.
Zum Schutz der Spieler bei Kopfverletzungen im Fußball soll ab Januar 2021 eine Testphase mit einer möglichen zusätzlichen Auswechslung beginnen. Die entsprechende Genehmigung erteilte das für die Regeln im Weltfußball zuständige Gremium Ifab am Mittwoch.
Das Ifab schlägt vor, dass betroffene Spieler bei einer tatsächlichen oder vermuteten Gehirnerschütterung nicht mehr weiterspielen dürfen, ihre Mannschaft dadurch aber keinen numerischen Nachteil erleidet, falls bereits alle Wechselmöglichkeiten ausgeschöpft sein sollten. Erst am vergangenen Wochenende hatte Schalkes Mark Uth in der Bundesligapartie beim FC Augsburg eine Gehirnerschütterung erlitten.
Interessierte Verbände sollen sich melden
So könne verhindert werden, dass Spieler möglicherweise eine weitere Kopfverletzung erlitten, hieß es vom Ifab. Zudem werde der Druck einer schnellen Entscheidung auf das medizinische Personal verringert. In welchen Wettbewerben die Testphase durchgeführt werden soll, blieb zunächst offen. Interessierte Verbände oder Ligen sollten sich bei der FIFA und dem Ifab melden.
Die nun beschlossene Testphase ist nach Angaben der Regelhüter das Ergebnis monatelanger Beratungen mit medizinischen Experten, Teamärzten, Spielervertretern, Trainern, Wettbewerbs-Organisatoren, Schiedsrichtern und Regel-Experten. Das Ifab hatte bereits im Februar eine Testphase für Auswechslungen bei Kopfverletzungen beschlossen.
Erlaubnis für fünf Wechsel verlängert
Darüber hinaus verlängerte das Ifab die temporäre Erlaubnis von fünf Wechseln pro Team für nationale Wettbewerbe bis 31. Dezember 2021 und für internationale Wettbewerbe bis 31. Juli 2022. Diese Regeländerung war aufgrund der Corona-Pandemie eingeführt worden, um die Belastung von Spielern im eng getakteten Terminkalender zu reduzieren. Ob sie zur Anwendung kommt, entscheiden aber die jeweiligen Verbände oder Organisatoren.
- Nachrichtenagenturen dpa und sid