Messi stellt alles auf den Kopf Das gab es noch nie
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Messi, Messi und immer wieder Messi: Der Fußball-Superstar stellt Inter Miami innerhalb von nur einem Monat auf den Kopf – und entfacht einen nie dagewesenen Fußball-Hype in den USA.
Es war ein Tor, wie es eigentlich nur er so schießen kann: Nach einem zunächst wenig gefährlich anmutenden Spielaufbau schnappt sich Lionel Messi den Ball am Mittelkreis, macht mit diesem am Fuß etwa zehn kleine Trippelschritte nach vorne, fixiert kurz den Torwart und schießt aus über 30 Metern per Aufsetzer millimetergenau ins rechte untere Eck.
Auch wenn sich Keeper Andre Blake – mit 69 Länderspielen für Jamaika übrigens alles andere als ein Schlechter seines Fachs – zur maximalen Länge streckt, hat er keine Chance. Der Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 von Inter Miami gegen Philadelphia Union (Endstand: 4:1) ist kaum zu verhindern – genauso wie Messis Erfolg in den USA.
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Seit seinem Wechsel von Paris Saint-Germain in die Major League Soccer (MLS) herrscht dort "Messi Mania". Tickets, die vorher rund 30 US-Dollar kosteten, gibt es nun teilweise erst für mindestens 500 US-Dollar. Und das, obwohl der siebenmalige Weltfußballer bisher noch kein einziges Ligaspiel bestritten hat.
Der kürzeste Weg in die Champions League
Doch im Leagues Cup, einem neuen Pokalwettbewerb mit Teams aus der MLS und der mexikanischen Liga, verzückt Messi mit seinem neuen Team (das übrigens zum Teil David Beckham gehört) die Fans. Alle sechs Spiele gewann Inter Miami bisher und hat damit das Finale am Sonntag (3 Uhr deutsche Zeit) gegen Nashville erreicht.
Auf dem Weg dahin traf der weltberühmte Akteur mit dem Spitznamen "La Pulga" ("Der Floh") in jedem Spiel mindestens einmal, erzielte insgesamt sogar neun Treffer. Noch viel wichtiger als seine Tore: Mit dem Einzug ins Endspiel hat Messis Team sich erstmals in der Klubgeschichte für den Concacaf Champions Cup, das Pendant zur Champions League in Europa, qualifiziert.
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Und das war aus Sicht des argentinischen Superstars, dessen Anspruch während seiner gesamten Karriere immer Titel, Titel und nochmals Titel waren, auch bitter nötig. Denn: Mit Miami hatte sich Messi eigentlich ein veritables Verliererteam ausgesucht.
Mit nur fünf Siegen aus 22 Spielen rangiert Inter auf dem letzten Platz der Eastern Conference und ist mit Abstand das schlechteste Team der MLS. Doch das war vor Messi. Der argentinische Weltmeister verzaubert Miami und das gesamte Land – und sorgt für Trikotverkäufe in bisher in der Liga nie dagewesenem Ausmaß.
Pfannenstiel: "In den USA ist ein Fußball-Hype ausgelöst worden"
"In den USA ist dadurch ein regelrechter Fußball-Hype ausgelöst worden. Die Liga und Miami haben Jahre daran gearbeitet, Messi von diesem Wechsel zu überzeugen – nicht nur die letzten sechs Monate", erklärt Lutz Pfannenstiel t-online.
Der 50-Jährige ist Manager von St. Louis City SC, des großen Überraschungsteams, das die Liga bereits in der Premierensaison ordentlich aufmischt und die Western Conference anführt.
- Kommentar zu Messis Wechsel: Falsch, einfach falsch
Pfannenstiel bekommt den Hype um Messi seit Wochen hautnah mit und ist beeindruckt: "Dass ausgerechnet so eine Galionsfigur wie David Beckham ihn herüberholt, ist schon ganz großes Kino. Ebenso wie die Vorstellung mit Konzert und dem Spektakel drumherum."
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Dieses Spektakel beeindruckte selbst einen Popstar, der seit Jahrzehnten wie wenige andere im globalen Rampenlicht steht: David Beckhams Frau Victoria. "Während der Präsentation sagte meine Frau: 'Das ist der Wahnsinn, was ein Mann auslösen kann'", erklärte David Beckham der BBC und fügte schmunzelnd hinzu: "Und damit meinte sie nicht mich."
Noch größer als Beckham
Diese kleine Anekdote aus der Welt der Prominenten zeigt: Der Hype um Messi sprengt im US-Fußball alle bisherigen Dimensionen. "Messi ist der größte Transfer in der MLS-Geschichte. Der Einzige, der vorher annähernd so interessant war, ist der von Beckham zu LA Galaxy (von Real Madrid im Jahr 2007, Anm. d. Red.). Das war damals der erste wirklich ganz große Name in der MLS. Dann kamen Gerrard, Lampard, Schweinsteiger und Henry", verdeutlicht St. Louis' Manager Pfannenstiel.
Er stellt aber auch klar: "Der Messi-Transfer ist aber schon noch mal etwas anderes. Einen Messi kann man einfach nicht mehr toppen."
Die Sache mit der Meisterschaft
Trotz des derzeitigen sportlichen Höhenflugs erwartet Pfannenstiel von Messi in der Liga keine Wunderdinge. Sprich: den Gewinn der Meisterschaft – oder selbst die Qualifikation für die MLS-Play-offs.
Aktuell hat Miami als Tabellenletzter einen deutlichen Rückstand auf den dafür nötigen neunten Rang. "Es sind noch zwölf Spiele, sie haben zwölf Punkte Rückstand auf einen Play-off-Platz. Natürlich kann man das theoretisch aufholen, aber dann müssten sie fast alles gewinnen – und das sehe ich bei den teils sehr starken Gegnern einfach nicht", führt er aus.
"Messi ist der beste Spieler der Welt, aber auch er kann nicht zaubern. Das wird für ihn kein Spaziergang. Man kann nicht erwarten, dass Messi plus zwei ehemalige Weltklassespieler wie Jordi Alba und Sergio Busquets Miami innerhalb weniger Tage vom abgeschlagenen Tabellenletzten zu einer Spitzenmannschaft der MLS machen werden. Es wird einfach etwas Zeit brauchen – und das ist auch völlig normal", erklärt der Manager von Tabellenführer St. Louis.
- twitter.com: Account von @intermiamicf
- twitter.com: Account von @intermiamirep
- Gespräch mit Lutz Pfannenstiel
- youtube.de: Account von @mls
- transfermarkt.de: Spielerprofil von Lionel Messi
- transfermarkt.de: Spielerprofil von Andre Blake
- transfermarkt.de: Klubprofil von Inter Maimi
- kicker.de: Messi trifft schon wieder - Drei Premieren für Inter Miami