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Effenberg begrüßt WM-Aufstockung: "Das macht die Fifa genau richtig"


Das macht die Fifa genau richtig

Eine Kolumne von Stefan Effenberg

Aktualisiert am 18.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Gianni Infantino: Der Fifa-Präsident hat bei der WM 2026 einen guten Plan entwickelt.Vergrößern des Bildes
Gianni Infantino: Der Fifa-Präsident hat bei der WM 2026 einen guten Plan entwickelt. (Quelle: IMAGO/Carlton Myrie)

Bundestrainer Hansi Flick setzt mit seiner Kadernominierung Zeichen – an Etablierte und Neulinge. Die umstrittenen WM-Pläne der Fifa sind richtig und wichtig.

Hansi Flick hat bei seiner ersten Kadernominierung nach der missglückten Weltmeisterschaft einige Veränderungen vorgenommen – und das ist gut so.

Es stehen jetzt Tests an und da soll und darf der Bundestrainer testen und Spielern, die bisher noch keine große Rolle für die Nationalelf gespielt haben, die Möglichkeit geben, sich zu zeigen. Da kann ich es voll nachvollziehen, dass einige etablierte Spieler wie Thomas Müller, Ilkay Gündoğan, Niklas Süle oder Antonio Rüdiger dieses Mal nicht dabei sind.

Du musst bei einem Thomas Müller nicht experimentieren. Solche Spieler haben eine riesengroße Erfahrung und Spielintelligenz und performen auf allerhöchstem Niveau. Für sie ist es jetzt auch körperlich wichtig, mal abzuschalten, runterzufahren und dafür eine gewisse Ruhephase zu bekommen.

Erzieherische Maßnahme bei Sané

Bei Leroy Sané, der ebenfalls nicht im Kader steht, kann man das ein wenig anders deuten, weil er bei Bayern zuletzt nicht die Spielzeit bekommen und kaum über 90 Minuten gespielt hat. Vielleicht ist das auch eine kleine erzieherische Maßnahme. Das müsste Flick beantworten, es sieht aber zumindest so aus.

Die etablierten Nationalspieler, die Flick jetzt nicht berücksichtigt hat, kann er aber vor der EM von heute auf morgen einfach nominieren. Er weiß, was er an ihnen und ihrer Erfahrung hat, und da ist jetzt auch keiner beleidigt.

Gleichzeitig ist es eine Riesenchance für die Jungs, die bislang noch nicht so im Blickpunkt waren, sich jetzt in den Vordergrund zu spielen. Diese Riesenchance sollte jeder auch versuchen zu ergreifen und alles dafür geben.

Mergim Berisha war beim FC Augsburg ein bisschen der Garant in der Offensive. Er hat sich die Nominierung damit verdient, kann relativ frei aufspielen. Auch Josha Vagnoman vom VfB Stuttgart ist dabei und zeigt, dass man es auch in den Blickpunkt der Nationalelf schaffen kann, wenn man bei einem Abstiegskandidaten spielt.

DFB muss die Herzen der Fans zurückgewinnen

Emre Can macht es bei Borussia Dortmund gut, seitdem er dort wieder in der Zentrale spielt, und zahlt das Vertrauen zurück. National wie international hat er einen Sprung nach vorne gemacht. Das gilt es jetzt zu bestätigen. Auch sein BVB-Teamkollege Marius Wolf hat zuletzt gut gespielt und sich seine Berufung ebenfalls verdient.

Obwohl es jetzt nur Testspiele sind, steht trotzdem schon viel auf dem Spiel. Für die Spieler persönlich geht es darum, zu zeigen, dass sie zu Recht dabei sind.

Und es ist extrem wichtig, jetzt als Mannschaft sofort gute Leistungen abzuliefern, wenn man die Herzen der Fans zurückgewinnen will. Von daher ist da schon Druck drauf, man kann die Spiele nicht einfach so abhaken. Ansonsten wird das nicht funktionieren, so weit weg ist die EM nämlich nicht mehr. Auf dem Weg dorthin muss die Nationalmannschaft wieder ein anderes Gesicht zeigen und damit jetzt sofort anfangen. Da werden alle drauf schauen.

Die WM-Pläne der Fifa sind richtig und wichtig

Die umstrittenen Pläne und Beschlüsse der Fifa, die WM 2026 mit 48 Teams auszutragen, finde ich gut. Viele kritisieren, dass das Turnier dadurch aufgebläht wäre. Wenn du als Topteam bis ins Finale kommst, hast du jetzt acht Spiele, also gerade mal ein Spiel mehr als zuvor.

Auch Joachim Löw hat mal gesagt, dass darunter die Qualität leiden würde. Dafür ist jeder Verband selbst verantwortlich. Deutschland hat sich da bei den vergangenen beiden Turnieren nicht gerade mit Ruhm bekleckert und selbst keine allzu hohe Qualität gezeigt.

Jetzt haben auch kleinere Nationen die Möglichkeit, sich auf der Weltbühne zu präsentieren, das finde ich eine gute Sache. Die Fifa schüttet auch viel Geld an Länder für deren fußballerische Entwicklung aus.

Man kann Gianni Infantino mögen oder nicht. Der Hintergedanke, mehr Verbände einzubinden, generiert mehr Geld. Die Fifa schüttet dadurch aber auch mehr Geld an mehr Verbände aus. Davon profitieren jetzt beispielsweise mehr Länder aus Asien und Afrika. Das ist etwas Großes für die Verbände, um nachhaltig etwas aufzubauen für die Zukunft. Anders haben sie gar keine Chance.

Es ist richtig und wichtig, diesen Nationen eine Plattform und Möglichkeiten zu geben. Es wird immer gefordert, dass wir uns und unsere Arme öffnen müssen. Und genau das macht die Fifa. In meinen Augen hat die Fifa einen klaren Plan, den ich genauso unterzeichnen würde.

Transparenzhinweis
  • Stefan Effenberg ist Botschafter des FC Bayern München und sagt dazu: „Ich repräsentiere den FC Bayern, insbesondere im Ausland. Mein Engagement hat keinen Einfluss auf meine Kolumnen bei t-online. Hier setze ich mich weiterhin kritisch und unabhängig mit dem Fußball auseinander — auch und insbesondere mit dem FC Bayern.“
Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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