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Nationalmannschaft: Timo Werners WM-Aus – ist das schlimm?


WM-Aus für Stürmer
Wer könnte Timo Werner ersetzen?


03.11.2022Lesedauer: 3 Min.
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Timo Werner: Der Angreifer verpasst die WM verletzungsbedingt. (Quelle: IMAGO/Adam Starszynski)

Mit dem Ausfall Timo Werners muss sich der Bundestrainer Alternativen für den Sturm überlegen. Und auch ein Kaderplatz wird frei.

Wer in den vergangenen Monaten Spiele der Nationalmannschaft verfolgte, der hatte in der Regel wenig Grund zu jubeln. Lediglich eines der vergangenen sieben Spiele entschied das DFB-Team für sich, beim 5:2 gegen Italien im Juni.

Joshua Kimmich, Ilkay Gündoğan und Thomas Müller trugen sich in die Torschützenliste ein. Und Timo Werner, der sogar zweifach traf. Der damalige Chelsea-Angreifer erhöhte binnen zwei Minuten (68. und 69. Minute) von 3:0 auf 5:0 für die deutsche Mannschaft. Und das, nachdem er zuvor weitestgehend glücklos agiert hatte.

Flick setzte auf Werner

In allen acht Länderspielen kam der 26-Jährige 2022 zum Einsatz, was unterstreicht, welchen Stellenwert er für das Team von Bundestrainer Hansi Flick hat. Nun steht fest: Timo Werner wird für die umstrittene Winter-WM in Katar verletzungsbedingt ausfallen (mehr dazu lesen Sie hier).

In sechs dieser acht DFB-Partien stand Werner in der Startelf – und bildete die Sturmspitze im von Flick präferierten 4-2-3-1-System, was unweigerlich zu der Frage führt, wer den nun bei Rasenballsport Leipzig spielenden gebürtigen Stuttgarter im Zentrum ersetzen wird.

Blickt man auf die anderen beiden Spiele, in denen Werner zunächst auf der Bank Platz nahm, fällt die Antwort auf die Frage, wer ihn bei der WM ersetzen soll, eindeutig aus: In den Duellen mit England (3:3, 1:1) vertrat jeweils Kai Havertz seinen ehemaligen Londoner Mannschaftskameraden in der Spitze.

Zumindest beim bis heute letzten Länderspiel in Wembley schien die Taktik aufzugehen. Havertz erzielte einen Doppelpack, sein zweiter Treffer wurde dabei sogar vom zur Pause für Jonas Hofmann eingewechselten Werner vorbereitet. Generell ist Havertz allerdings ein anderer Spielertyp als Werner.

Wie schlimm ist Werners Ausfall wirklich?

Havertz, dessen eigentliche Stammposition auf der Zehn ist, agiert mehr als Wandspieler und Ballverteiler als Werner, der verstärkt über seine Tiefenläufe zum Abschluss kommt. Angesichts der Gegner, auf die das deutsche Team in der Vorrunde der WM trifft, dürfte Werners Ausfall leichter zu verschmerzen sein als angenommen.

Mit Japan (1. Gruppenspiel) und Costa Rica (3. Gruppenspiel) wird Deutschland auf zwei eher defensive Abwehrreihen stoßen, die dem Spiel Werners gar nicht entgegenkämen. Einzig gegen das ballbesitzorientierte Spanien hätten sich Werner, der von seiner enormen Schnelligkeit lebt, möglicherweise Räume geboten.

Nun ist also Kai Havertz die erste Option fürs Sturmzentrum. Mit Serge Gnabry und Leroy Sané agieren auf den Außenpositionen allerdings auch zwei Spieler, die gerne nach innen ziehen und die ebenfalls die Planstelle als Neuner besetzen könnten. Ex-Bundestrainer Joachim Löw setzte in der Endphase seiner Amtszeit immer wieder auf das Sturmtrio Sané, Werner und Gnabry, das durchgehend rotierte und so die Abwehrreihe des Gegners vor Probleme stellen sollte.

Was sie alle vereint, ist jedoch die fehlende Qualität im Abschluss. Weder Havertz noch Sané noch Gnabry sind als knallharte Vollstrecker bekannt. Die aktuelle Saison des FC Bayern zeigt, wie wichtig ein Zielspieler wie Eric Maxim Choupo-Moting sein kann. Doch bevor jemand fragt: Choupo-Moting durchlief zwar alle deutschen Nachwuchsmannschaften von der U18 bis zur U21, der 33-Jährige ist allerdings seit 2010 Nationalspieler Kameruns. Eine Nominierung des Münchner Goalgetters fällt damit also flach. Mit Wolfsburgs Lukas Nmecha nominierte Flick zwar immer wieder einen großgewachsenen Mittelstürmer, schenkte diesem aber kaum Einsatzzeit (118 Minuten in sieben Spielen, 0 Tore).

Optionen in Bremen und Dortmund

Doch wer könnte Werners Planstelle sonst einnehmen? Schließlich wird durch dessen WM-Aus ein Kaderplatz von 23 Feldspielern (plus drei Torhüter) frei. In erster Linie käme dabei sicherlich Niklas Füllkrug infrage. Der Werder-Angreifer erzielte in seinen bisherigen zwölf Bundesligaspielen neun Treffer (davon drei Elfmeter) und ist damit der treffsicherste deutsche Angreifer überhaupt. Zwar wurde Füllkrug bislang noch nie von Flick in den Kader berufen, doch der Bundestrainer bestätigte bereits, dass sich dieser auf der erweiterten WM-Liste befindet.

Von seinen spielerischen Fähigkeiten wäre "Lücke", so der Spitzname des Angreifers, zwar kein eins zu eins-Ersatz Werners. Dass er aber zumindest dessen Kaderplatz einnehmen wird, gilt als mehr als wahrscheinlich.

Spannender dürfte da schon die Personalie Yousouffa Moukoko sein. Der erst 17-jährige Dortmunder hat in der U21 eine Top-Quote vorzuweisen (sechs Treffer in fünf Partien). Beim BVB verdrängte er zuletzt Oldie Anthony Modeste aus der Startelf und wurde beim 1:0-Heimsieg über Schalke zum Derbyhelden.

Moukoko könnte mit seiner Schnelligkeit am ehesten die Qualitäten Werners auf den Platz bringen. Fraglich dürfte jedoch sein, ob Flick einem 17-Jährigen ohne jegliche Erfahrung in der A-Nationalmannschaft zutraut, einen Startelfplatz bei der WM einzunehmen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Spielerprofile der DFB-Stars auf transfermarkt.de
  • Eigene Beobachtungen der DFB-Länderspiele im Stadion
  • Aussagen von Bundestrainer Hansi Flick auf DFB-Pressekonferenzen
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