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FC Bayern | Joshua Kimmich zu Nagelsmann: Eigentlich wollte er schweigen


Kimmich zum Fall Nagelsmann
Eigentlich wollte er nichts sagen

Von Benjamin Zurmühl

24.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Joshua Kimmich: Der Mittelfeldstratege hat in München einen neuen Trainer.Vergrößern des Bildes
Joshua Kimmich: Der Mittelfeldstratege hat in München einen neuen Trainer. (Quelle: HEIKO BECKER)

Am Donnerstag fällten die Bayern-Bosse die Entscheidung, sich vom Trainer zu trennen. Tags darauf gab es auch beim DFB nur ein Thema.

Das Frankfurter Wetter am Freitagmorgen passte zur Lage rund um den deutschen Fußball. Unruhig und ungemütlich war der windige Regen über der DFB-Akademie im Südwesten der hessischen Großstadt. Als um kurz nach 11 Uhr die Feldspieler der deutschen Nationalmannschaft den Rasen des größten Trainingsplatzes auf dem Gelände betraten, wartete Bundestrainer Hansi Flick mit seinen Assistenten bereits auf dem Platz. Die Torhüter wärmten sich bereits nebenan auf.

Nach einer kurzen Ansprache im Kreis schickte Flick seine Spieler zum Warmlaufen. Ganz vorne liefen dabei Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Leon Goretzka, die drei verbliebenen Bayern-Spieler im DFB-Kader. Kimmich geht in Neuers Abwesenheit als Kapitän in die Länderspiele gegen Peru und Belgien – und lief wohl auch deshalb beim Warmmachen an der Spitze der Gruppe.

Gleichzeitig passte es zur Nachrichtenlage. Denn Gnabry, Goretzka und Kimmich werden einen neuen Trainer vorfinden, wenn sie nächste Woche Mittwoch zu ihrem Verein zurückkehren. Am gestrigen Donnerstag beschloss die Chefetage des FC Bayern, Julian Nagelsmann von seinen Aufgaben zu entbinden. Thomas Tuchel wird für den Saison-Endspurt sein Nachfolger.

"Wir waren sehr, sehr überrascht"

Offiziell bestätigt war die Nachricht zum Zeitpunkt der Pressekonferenz um 13 Uhr noch nicht. Flick und Kimmich kam das entgegen, denn beide konnten dann allzu viele Nachfragen zu dem Thema abblocken mit Verweis auf eben jene fehlende Bestätigung. Wohlwissend, dass dies nur eine Formalität sei. Flick fasste sich kurz: "Wir waren gestern Abend natürlich auch sehr, sehr überrascht über die Schlagzeilen. Aber ich glaube, bis jetzt hat sich Bayern München noch nicht geäußert. Aus Respekt vor Julian und den Bayern werde ich nichts weiter zu dem Thema sagen."

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Etwas mehr Einblick in seine Gedanken gab hingegen Joshua Kimmich, der nach Flick das Podium betrat, auch wenn er zu Beginn noch sagte: "Ich hoffe, dass ihr versteht, dass ich dazu nicht viel sagen kann und sagen werde." Doch nach einer Nachfrage ließ er sich etwas mehr entlocken: "Ich kann nur sagen, dass Julian Nagelsmann ein überragender Trainer ist, wirklich. Ich hatte sehr viele Top-Trainer, trotzdem würde ich sagen, dass er locker in den Top Drei ist."

Der Stellenwert dieser Aussage wird klar, wenn man sich die Liste von Kimmichs Trainern neben Nagelsmann anschaut. Der 28-Jährige arbeitete bereits unter Erfolgscoaches wie Hansi Flick, Pep Guardiola, Jupp Heynckes und Carlo Ancelotti arbeitete. Auch wenn Bayern unter Nagelsmann im ersten Jahr nur die deutsche Meisterschaft gewann und aktuell auf Platz zwei in der Bundesliga-Tabelle steht, bauten der Trainer und Kimmich ein enges Verhältnis auf. Der Mittelfeldstratege war Nagelsmanns engster Vertrauter und verlängerter Arm in die Bayern-Mannschaft.

Der emotionale Fußballer und Mensch Joshua Kimmich wirkte auf der Pressekonferenz trotz einigen Schmunzlern wenig glücklich über die Entscheidung der Chefetage des FC Bayern. Schon wieder Unruhe, schon wieder keine Kontinuität auf der Trainerposition, schon wieder Veränderung. Und das so kurz vor den entscheidenden Spielen in Bundesliga, Pokal und Champions League.

Dieser Eindruck verfestigte sich nach einer späteren Aussage Kimmichs: "Das ist der Trainer, mit dem man tagtäglich zusammenarbeitet. In den 90 Minuten morgen oder heute im Training darf das keine Rolle spielen, aber es gibt auch genügend Leerlauf, wo man das ein oder andere liest und natürlich beschäftigt einen das."

Wenig beflügelte Spieler

Die Entscheidung des FC Bayern kommt auch für Bundestrainer Flick zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Nach der WM wollte er endlich wieder erfolgreichen Fußball mit seiner Mannschaft spielen und in Ruhe einige Neulinge testen. Nun ist das Scheinwerferlicht auf die Partie gegen Peru am Samstag noch etwas größer. Gleichzeitig haben einige Spieler nun auch ein anderes Thema im Kopf.

"Es wird sicher nicht so sein, dass das alles beflügelt", kommentierte Bundestrainer Flick die Lage. Er habe darüber bereits "mit den Spielern gesprochen". Flick braucht eine fokussierte Mannschaft beim Ziel, die Mannschaft auf eine erfolgreich Heim-EM in einem Jahr vorzubereiten. Und Goretzka, Kimmich und Gnabry zählen zu den Stützen des aktuellen Kaders.

Daher kann er nur darauf hoffen, dass das Bayern-Trio den Worten Kimmichs Taten folgen – und sich die Diskussionen am Samstagabend nicht anmerken lässt.

Verwendete Quellen
  • Beobachtungen von vor Ort
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