Leon Goretzka spricht Klartext nach Länderspiel-Pleite: "Dramatischer Zustand"

Deutschland enttäuschte am Dienstag im dritten Länderspiel in Folge. Bayerns Leon Goretzka wählte nach Abpfiff deutliche Worte.

Hansi Flick klangen die lauten Pfiffe und Unmutsbekundungen in den Ohren, als er nach dem dritten Testspiel-Flop sofort in den Katakomben der Schalker Arena verschwand. Seine Spieler ließ der Bundestrainer frustriert auf dem Rasen zurück. Die Ratlosigkeit war groß nach dem 0:2 (0:0) gegen Kolumbien.

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Der EM-Gastgeber Deutschland taumelt mit einer verunsicherten Nationalelf und noch größeren Zweifeln an Flick in die Sommerpause. Auf das wilde 3:3 gegen die Ukraine und das ernüchternde 0:1 in Polen folgte zum Abschluss einer desaströsen WM-Saison ein hilfloser Auftritt gegen ein klar besseres Team aus Kolumbien.

Matthäus: "Aufbauspiel – schlecht. Stellungsspiel – schlecht"

Nach Abpfiff wählten sowohl die Spieler als auch die Experten klare Worte. "Ich weiß nicht, ob bedenklich da reicht", antwortete Bayern-Star Leon Goretzka auf eine entsprechende Frage von RTL-Reporter Thomas Wagner. "Der Zustand ist dramatisch. Wir haben uns sehr viel vorgenommen, aber es funktioniert nicht. Das ist summa summarum viel zu wenig. Wir haben uns in der Kabine angeguckt und wollten alles reinwerfen. Aber es fehlt so ein bisschen an der Leichtigkeit. Es fühlt sich ein wenig so an wie in der Schlussphase beim FC Bayern", so Goretzka weiter.

Klartext sprach DFB-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. "Deutschland hat vollkommen verdient verloren. Die Kolumbianer waren schneller im Kopf. Die deutsche Mannschaft ist verunsichert und findet keine Lösungen. Aufbauspiel – schlecht. Stellungsspiel – schlecht. Ich denke, alle sind froh, dass sie die nächsten zehn Wochen frei haben und den Kopf frei bekommen können", lederte der RTL-Experte nach der Partie. Und: "Es ist viel Ratlosigkeit dabei, gibt keine Veränderung im Spiel. Es war so viel Sand im Getriebe, es hat nichts funktioniert. Man war den Kolumbianern körperlich und geistig unterlegen."

Dass sich der Verband von Trainer Hansi Flick trennen könnte, glaubt Matthäus nicht. "Der DFB steht voll und ganz hinter Hansi Flick. Die Krise hat nicht heute begonnen, sondern geht schon seit Jahren. Mir fehlt der Mannschaftsgeist und das Selbstvertrauen", so der 62-Jährige.