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WM 2014: Deutschland verschenkt den Sieg bei Angstgegner Italien


Trotz früher Führung
Der Italien-Fluch des DFB-Teams hält an

Aktualisiert am 15.11.2013Lesedauer: 4 Min.
Deutschlands Mario Götze (re.) im Zweikampf mit Italiens Spielmacher Andrea Pirlo.Vergrößern des BildesDeutschlands Mario Götze (re.) im Zweikampf mit Italiens Spielmacher Andrea Pirlo. (Quelle: ap-bilder)
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Auch zum Jubiläum von Joachim Löw hält die schwarze Serie der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien. Im 100. Spiel des Bundestrainers musste sich die DFB-Elf in Mailand nach ordentlicher Leistung mit einem 1:1 (1:1) begnügen und wartet nun seit 18 Jahren und bereits sieben Partien auf einen Sieg gegen die Squadra Azzurra.

Schreckgespenst Mario Balotelli schlug 505 Tage nach seinem Doppelschlag beim 2:1 im EM-Halbfinale 2012 zwar nicht zu, dennoch offenbarte die deutsche Elf in der Defensive wieder einmal einige Schwächen. Mats Hummels hatte die Löw-Elf in einem intensiven, aber nur manchmal hochklassigen Spiel durch einen Kopfballtreffer in Führung gebracht (8.) und somit das erste Tor im neuen weißen WM-Outfit erzielt, Ignazio Abate glich aber aus (28.).

Bereits am Dienstag steht für den Weltranglistenzweiten in London gegen England der nächste Klassiker auf dem Programm. Dabei droht jedoch nach Bastian Schweinsteiger und Ilkay Gündogan der dritte "Sechser" auszufallen. Sami Khedira, Mittelfeldstar von Real Madrid, verletzte sich bei einem eigenen Foul gegen Andrea Pirlo möglicherweise schwerer am Knie (66.). Der Mittelfeldspieler wurde im Krankenhaus untersucht.

Kroos bekommt einen Finger ins Auge

Offensiv deutete die deutsche Elf in der starken ersten halben Stunde ihr großes Potenzial an. Das Experiment mit der "falschen Neun" funktionierte jedoch erneut nicht richtig. Zunächst mühte sich in Abwesenheit von Rekord-Torjäger Miroslav Klose und Mario Gomez Mario Götze vergeblich in vorderster Front, dann löste ihn Mesut Özil ab und machte es wie zuletzt gegen Irland (3:0) kaum besser. Erfolgreich praktiziert wurde die Variante 2013 allein mit Götze gegen die international zweitklassigen Kasachen. "Das gibts doch nicht", entfuhr es Thomas Müller am ZDF-Mikrofon bei Ansicht des Pfostenschusses in der Nachspielzeit: "Aber ich weiß nicht, wem ich dafür einen Vorwurf machen soll. Aber das passte zu dem Spiel. Ich hätte es gerne gewonnen."

Die Italiener seien taktisch sehr gut gewesen, Müller ärgerte sich aber über die Nickligkeiten: "Das waren die Italiener, wie man sie kennt. Und der Schiedsrichter hat es das ganze Spiel über mitgemacht." Toni Kroos wollte die Härte nicht überbewerten. "Nur sowas bringt einen weiter", sagte er. Die Szene, als Thiago Motta ihm den Finger ins Auge stach, ärgerte ihn dennoch: "Das nennt man wohl Tätlichkeit. Aber wurscht."

Hummels-Treffer zeigt zunächst Wirkung

Für die verletzten Schweinsteiger und Gündogan setzte Löw im defensiven Mittelfeld neben Khedira überraschend wieder auf Kapitän Philipp Lahm. Der 30-Jährige hatte die Rolle in der DFB-Auswahl zuletzt schon in der Schlussphase in Schweden eingenommen. Rechtsverteidiger spielte dafür Benedikt Höwedes. Den erkrankten Abwehrchef Per Mertesacker ersetzte Hummels. Dieser war der einzige Dortmunder in der Startelf, dagegen standen gleich sechs Spieler von Bayern München auf dem Platz. Zur Stabilität trugen die Veränderungen zunächst nicht bei. Schon nach 41 Sekunden verfehlte Balotelli knapp das Ziel. Nur zwei Minuten später war es ein Freistoß von Italiens Routinier Pirlo, der sich über das deutsche Tor senkte.

Umso überraschender ging das DFB-Team dann bei ihrer ersten Offensivaktion in Führung. Nach Eckball von Toni Kroos war Hummels zur Stelle: Dessen Kopfball prallte unhaltbar für Gianluigi Buffon vom Innenpfosten ins Netz. Das DFB-Team gewann nun an Sicherheit und wäre kurz darauf beinahe zum 2:0 gekommen. Erneut war Kroos mit einer Ecke Vorbereiter, diesmal verfehlte der Kopfball von Höwedes aber um Zentimeter das Ziel. Bei Italien, das Löw noch unter der Woche für seine Abgezocktheit gelobt hatte, zeigte dies einige Zeit Wirkung. Das DFB-Team ließ den Ball im Mittelfeld geschickt laufen und bestimmte so meist Tempo und Geschehen. Pech hatte Khedira bei einem Pfostenschuss (17.), ebenso wie Andre Schürrle, dessen Schuss die Latte streifte (32.).

Fehlerkette bei Abates Ausgleich

Nach knapp einer halben Stunde fingen sich die Gastgeber wieder etwas. Der Ausgleich wurde aber von den Deutschen begünstigt. Zunächst landete ein Ball von Hummels statt bei Kroos bei Abate. Der spielte Doppelpass mit Leonardo Bonucci, den wiederum Khedira nicht entscheidend attackieren konnte. Beim anschließenden Schuss von Abate hatte Manuel Neuer keine Abwehrchance. Der Ausgleich sorgte für einen Bruch im Spiel der bis dahin so überzeugenden DFB-Elf.

Nach dem Wechsel wurde das Spiel etwas ruppiger und Löws Sorgenfalten wurden unabhängig vom Spiel immer tiefer. Zunächst fiel Thomas Müller im Zweikampf mit dem früheren Wolfsburger Andrea Barzagli unglücklich auf die Hand und musste minutenlang behandelt werden. Kurz darauf verletzte sich Khedira bei einem Foul von Domenico Criscito und wurde ebenfalls versorgt. Dies alles - Kapitän Lahm sah wegen Meckerns über das Criscito-Foul noch die Gelbe Karte - hemmte den Spielfluss der Gäste.

Thiago Motta entgeht nur mit Glück der Roten Karte

Doch Neuer bestand seine erste echte Bewährungschance gegen Claudio Marchisio (51.), dann nutzten Balotelli und Riccardo Motolivo die Konfusion im deutschen Strafraum nicht (57.). Nach einer knappen Stunde brachte Löw Marco Reus und Özil für Schürrle und Götze, kurz danach wegen Khediras Verletzung Lars Bender. Doch auch danach fehlte dem deutschen Spiel die Sicherheit. Es fehlten die Akzente und der durchdachte Spielaufbau, klare Torchancen gab es nach dem Wechsel folglich lange Zeit überhaupt nicht.

Am Ende wurde kaum noch Fußball gespielt, die Hektik regierte und Thiago Motta entging nur durch Glück der Roten Karte. In der Nachspielzeit hätte die DFB-Elf aber noch den Siegtreffer erzielen müssen - doch nach einem Pfostentreffer von Höwedes standen sich die beiden Dortmunder Bender und Reus bei der Verwertung des Abprallers gegenseitig im Weg.

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