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BVB, FC Bayern und das DFB-Team brauchen neue Trainer – und zwar diese


Trainer-Krise bei den Topteams
Diese Rochade hilft Bayern, Dortmund und der Nationalelf


Aktualisiert am 05.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Mit Köpfchen und klugen Wechseln hat Thomas Tuchel den FC Bayern noch zum 2:1-Sieg gegen Gladbach geführt. Die Stimmung beim FC Bayern bleibt trotzdem angespannt.Vergrößern des Bildes
Mit Köpfchen und klugen Wechseln hat Thomas Tuchel den FC Bayern noch zum 2:1-Sieg gegen Gladbach geführt. Die Stimmung beim FC Bayern bleibt trotzdem angespannt. (Quelle: imago-images-bilder)

Die Saison ist erst wenige Wochen alt, da nehmen die ersten Trainerdiskussionen schon Fahrt auf. Vor allem bei Bayern, Dortmund und der Nationalelf. Mit weitreichenden und schnellen Konsequenzen?

Die Bundesligaklubs haben erst drei Spieltage absolviert, die Nationalmannschaft startet erst am kommenden Samstag in die Saison. Trotzdem liegen die Nerven bei allen drei Topmannschaften in Deutschland bereits blank. Gemeint sind damit Bayern, Dortmund und die Nationalelf. Also die Mannschaften, die eigentlich die meisten Fans hinter sich vereinen, international das größte Renommee genießen und für gewöhnlich die größten Erfolge feiern.

Beim FC Bayern beispielsweise haben die Verantwortlichen das Transferfinale vergeigt. Die Rede ist von einem "schwarzen Freitag", dem letzten Tag der Transferphase. Trainer Thomas Tuchel wollte unbedingt noch mindestens einen defensiven Mittelfeldspieler. Es kam: niemand. Und zwischen Tuchel und dem Vorstand brodelt es gewaltig.

Spricht Tuchel über den Kader, verwendet er Formulierungen wie "dünn", "mutig", oder "auf Kante genäht". Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen dagegen nennt den Kader "erstklassig besetzt" und nimmt Tuchel in die Pflicht: "Tuchel muss jetzt etwas kreativer sein. Das ist sein Job." Wie lange geht das wohl gut?

Bei Borussia Dortmund wird die Diskussion um Transfers von jener über die teilweise unterirdischen Leistungen überlagert. Zuletzt blamierte sich der BVB gegen Heidenheim. Fans und Experten zweifeln bereits am eigentlich sehr beliebten Trainer Edin Terzić, der sich offenbar auch noch mit einem Spieler zoffte. Und schon geistert der Name eines möglichen Nachfolgers durch die Stadt: Julian Nagelsmann. Sky-Experte Dietmar Hamann: "Ich könnte mir vorstellen, dass das relativ schnell relativ heiß wird."

Noch mieser ist die Stimmung nur bei der deutschen Nationalmannschaft neun Monate vor der Heim-Europameisterschaft. Bundestrainer Hansi Flick hat das blamable WM-Vorrunden-Aus 2022 zu verantworten und seitdem eine miese Bilanz. Zuletzt brachte er die Fans mit seinen Experimenten gegen sich auf. Schafft die DFB-Elf in den nun anstehenden Spielen gegen Japan und Frankreich nicht die Wende, ist er seinen Job wohl los. Das führt zu der Frage:

Haben etwa alle drei deutschen Topmannschaften den falschen Trainer?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, es braucht eine gewaltige Trainer-Rochade

Selten hat es im deutschen Fußball so düster ausgesehen. Bayern und Dortmund begehen Transfer-Fehler und stehen nun mit einem schwächeren Kader da als letzte Saison. Die Nationalelf schafft sich schon seit Jahren selbst ab und rennt sehenden Auges ins nächste Unglück bei der EM.

Daran sind nicht nur die Trainer schuld. Und doch haben alle drei Mannschaften den falschen.

Tuchel hat mit dem Vertrauen seiner Leistungsträger gespielt und verloren. Nun hat er öffentlich den Kader kritisiert und den Vorstand brüskiert. Bei Terzić haben sich offenbar seine Kalendersprüche gegenüber der Mannschaft abgenutzt, die eher wie ein Kandidat für den Abstieg spielt denn für die Meisterschaft. Und Flick macht von der Nominierung bis zur Taktik seit Jahren fast alles falsch.

Fakt ist: Alle drei Trainer sind vorbelastet, in der Kritik, haben Vertrauen verloren, wirken mitunter ratlos und müssen raus aus dieser Abwärtsspirale.

Für Dortmund würde Julian Nagelsmann bereitstehen, beim DFB könnte Rudi Völler für neun Monate übernehmen. Und dann gibt es noch eine Variante, die zunächst verrückt klingt: ein Trainertausch zwischen Bayern und dem DFB. Tuchel würde den DFB wieder auf Trab bringen, Flick die Leistungsträger und den Vorstand bei Bayern auf einen Schlag befrieden. Und vielleicht hätten beide dann sogar wieder Erfolg.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, falsch aufgestellt ist nur ein Verein

Sowohl die Nationalmannschaft als auch der FC Bayern sind auf der Trainerposition sehr gut aufgestellt. Hansi Flick hat einst mit dem Rekordmeister das Triple geholt und als Assistent von Joachim Löw den WM-Titel. Er hat Erfahrung und kennt sein Team, es gibt aktuell keinen besseren, freien Coach für die Position. Und in weniger als einem Jahr startet die EM in Deutschland. Da wäre es doch absoluter Wahnsinn, wenn man Flick jetzt noch austauschen würde. Er hat einen Plan und will erfolgreich bei dem Turnier sein. Diese Chance sollte er bekommen.

Thomas Tuchel macht beim FC Bayern einen Topjob. Auch er ist extrem erfahren, sehr eloquent und vor allem erfolgsbesessen. Das ist die Mischung, die einen Coach auf Weltniveau ausmacht. Was kann er dafür, wenn die Bayern-Bosse ihm nicht den Kader hinstellen, den er seiner Ansicht nach braucht, um die ganz großen Pokale zu gewinnen?

Falsch aufgestellt ist momentan nur Borussia Dortmund. Edin Terzić ist sicher ein guter, junger Trainer, der als BVB-Fan bei den eigenen Anhängern ankommt. Aber Meisterschaften und internationale Titel gewinnt Dortmund mit ihm nicht. Terzić setzt auf junge, entwicklungsfähige Spieler. Das ist okay. Aber auf Spitzenniveau geht es vor allem um Erfahrung. Sowohl auf der Trainerposition als auch auf dem Spielfeld.

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
Verwendete Quellen
  • Im "Zweikampf der Woche" kommentieren Florian Wichert und Robert Hiersemann wöchentlich ein aktuelles Fußballthema.
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