Nach anhaltender Kritik Renault-F1-Chef Abiteboul schießt zurück: Red Bull lügt

Der Zwist zwischen Red Bull und Motorenlieferant Renault weitet sich aus. Nach der anhaltenden Kritik des Teams schießt der Formel-1-Geschäftsführer der Franzosen nun scharf zurück. "Es ist hart, einen Partner zu haben, der lügt", sagte Cyril Abiteboul in einem Interview mit der französischen Seite "AUTOhebdo.fr". Abiteboul will die Alleinschuld für die mittelmäßen Leistungen des Red-Bull-Autos nicht tragen.
Der 37-Jährige greift dabei auch Star-Designer Adrian Newey an. "Adrian ist ein charmanter Gentleman und ein herausragender Ingenieur, aber er hat sein Leben lang seine Motorenhersteller kritisiert. Er ist zu alt, um sich zu ändern", meinte Abiteboul.
"Bei Red Bull gibt es Chassis-Probleme"
Abiteboul bedauert, dass der Renault-Motor nicht stark genug sei. "Die anderen haben es geschafft, wir nicht", gab er zu. "Sich in dieser Situation zu befinden, ist skandalös, frustrierend und traurig." Doch das Chassis des aktuellen Autos sei ebenfalls nicht optimal. "Bei Red Bull gibt es Chassis-Probleme, die in dieser Situation nicht hilfreich sind. Vor allem beim Heck mangelt es an Stabilität. Diese zwei Probleme sorgen dafür, dass das Auto schwer zu fahren ist."
Red Bull war der Dominator der Formel 1, bis 2014 umfassende Regeländerungen vorgenommen wurden. Darunter war auch die Einführung von Turbomotoren. Mercedes baute ein brillantes Aggregat und übernahm die Führungsposition in der Königsklasse des Motorsports. Für die F1-Verantwortlichen des Getränkeherstellers lag und liegt die Schuld beim Motorenlieferanten. Die Antriebseinheit habe einfach nicht genügend Pferdestärken. Red Bull war nicht gerade sparsam mit Kritik.
Auch in diesem Jahr fährt der Red Bull hinterher. Wieder hagelt es Kritik an Renault. Abiteboul forderte vergangene Woche bereits mehr Respekt von seinem Partner. Er suche nicht nach Ausreden, sagte er nun, doch Renault will sich offenbar nicht länger als Buhmann hinstellen lassen.