Keine Motorenrevolution Ecclestones 1000-PS-Projekt vor dem Aus
Spätestens zur Saison 2018 sollte die Formel 1 nach dem Willen von Boss Bernie Ecclestone mit einem kostengünstigen 1000-PS-Motor neu durchstarten. Doch bevor der Plan konkrete Züge annimmt, ist er offenbar schon wieder vom Tisch.
Wie "auto motor und sport" berichtet, wollen die Hersteller Mercedes, Ferrari, Renault und Honda an dem bestehenden V6-Turbohybrid-Antrieb festhalten. Das Konzept soll allerdings deutlich einfacher sowie preisgünstiger und somit auch für die kleinen Kundenteams erschwinglicher werden.
Obergrenze von zwölf Millionen Euro
Wie es heißt, sollen jährliche Kosten für die Rennställe von zwölf Millionen Euro nicht überschritten werden. Das wären immerhin gut acht Millionen Euro weniger als derzeit. Mit dem Schachzug wollen die Hersteller der Entwicklung eines komplett neuen Antriebskonzepts zuvorkommen, in das sie erneut viel Geld investieren müssten.
Ecclestone und Todt hatten zuletzt immer wieder einen Alternativmotor gefordert, um den Einfluss und die Machtposition der Hersteller in der Königsklasse zu verringern. Zuletzt konnten sie sogar - wie im Fall Red Bull - bestimmen, wer welchen Motor bekommt. "Sie denken nur an sich. Wir lassen uns die Formel 1 nicht zerstören", schimpfte Ecclestone.
Absage an lautere und schnellere Formel 1
Todt kommt die aktuelle Entwicklung sicher entgegen: Die Kosten würden gesenkt und mit dem Hybrid-Konzept bliebe der "grüne" Anstrich in der Formel 1 erhalten.
Ecclestone dürfte der Schritt allerdings nicht passen. Er will die radikale Lösung, sprich einen Motor mit einer einfachen Technik, der auch von einem unabhängigen Hersteller produziert werden kann. Nur so kann er den großen Autobauern wirklich Paroli bieten.
Auch ein weiterer Punkt wäre für Ecclestone nicht erfüllt. Mit dem 1000-PS-Motor wollte der Brite die Formel 1 lauter, schneller, spektakulärer, für die Piloten fahrerisch anspruchsvoller und somit für die Fans wieder attraktiver machen. Bleibt es beim Hybrid-Konzept, kann er sich die Idee von einem "back to the roots" abschminken.