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Novak Djokovic lüftet "größtes Geheimnis" seiner Karriere: Mysteriöser Chip


"Größtes Geheimnis meiner Karriere"
Als er das Shirt auszieht, klebt auf Djokovics Brust etwas Seltsames

Von t-online, cc

Aktualisiert am 07.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Der Serbe Novak Djokovic macht bei den French Open einmal mehr mit umstrittenen Äußerungen von sich reden.Vergrößern des BildesDer Serbe Novak Djokovic macht bei den French Open einmal mehr mit umstrittenen Äußerungen von sich reden. (Quelle: Clive Mason)
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Novak Djokovic trägt bei seinen Spielen seit Neuestem einen Nano-Chip auf der Brust. Was das bringen soll, erklärte der Serbe nun verdutzten Reportern.

Novak Djokovic zählt zu den besten Tennisspielern aller Zeiten. Zugleich ist der Serbe auch einer der umstrittensten. Der 36-Jährige fällt auch immer wieder durch provokante politische Aussagen und pseudowissenschaftliche Thesen auf. Nun auch bei den French Open in Paris.

Dort schlug der "Djoker" in der zweiten Runde den Ungarn Marton Fucsovics. Während einer Spielpause wechselte der Weltranglistendritte sein Hemd und entblößte seine Brust, darauf zu sehen war ein ungewöhnliches Pflaster. Bei der anschließenden Pressekonferenz sprach Djokovic gegenüber verdutzten Reportern vom "größten Geheimnis meiner Karriere".

Demnach steckt in dem mysteriösen Pflaster ein Chip mit Nanotechnologie, der Djokovic zu einer Leistungssteigerung verhelfen soll. Er selbst nannte die Technologie "unglaublich effizient", sie sei der Grund für seine außergewöhnlich gute Form. "Ohne das Pflaster würde ich vermutlich gar nicht hier sitzen", sagte er laut dem Magazin "Forbes".

Nur bedingte Schlüsse auf die therapeutische Wirksamkeit

Das Pflaster wird von der italienischen Firma Tao Technologies produziert. Laut Webseite der Firma soll der "Tao Patch" einen kleinen Chip enthalten, der durch Sonnenlicht und Körperwärme aktiviert wird und dadurch "Nanokristalle in Bewegung setzt, die wiederum Photonen in den Körper aussenden". Das von dem Chip produzierte "therapeutische Licht" soll dem Körper dabei helfen, sein volles Leistungsvermögen abzurufen. "Ganz ohne den Einsatz irgendwelcher Chemikalien", wie die Firma verspricht.

Der therapeutische Nutzen des Pflasters konnte bislang jedoch nicht nachgewiesen werden. Tao Technologies wirbt mit einer Studie, die im Wissenschaftsmagazin Minerva Medica veröffentlicht wurde und den angeblichen Nutzen bestätigen soll. Doch lässt die Studie nur vorläufige Schlüsse auf die Wirksamkeit des Pflasters zu.

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Djokovic glaubt offenbar an das medizinische Gimmick – auch wegen dessen Aussehens. Mit dem Pflaster fühle er sich wie eine Art "Iron Man", so der Tennisspieler. Den Comichelden aus dem Marvel-Universum bewundere er schon, seit er ein Kind war.

Djkokovic provoziert mit politischem Statement

Der 22-malige Grand-Slam-Titelgewinner fiel schon häufig durch pseudowissenschaftliche Thesen auf. So propagierte er die heilende Wirkung von Trampolins ebenso wie er gegen die vermeintlich schädliche 5-G-Mobilfunktechnologie wetterte oder sich als einer der lautesten Fürsprecher der Anti-Impfbewegung während der Coronakrise profilierte.

Mit seinen politischen Ansichten eckt er ebenfalls an. So schrieb Djokovic nach seinem Sieg über Fucsovics mit Filzstift einen Satz auf eine Fernsehkamera, der für Empörung sorgte. "Kosovo ist das Herz Serbiens. Stoppt die Gewalt", schrieb Djokovic. Das rief selbst die französische Sportministerin auf den Plan. Sie forderte den Tennisspieler auf, sich mit politischen Botschaften zurückzuhalten.

Denn das Kosovo ist ein unabhängiger Staat, auf den Serbien gleichwohl seit Jahren Ansprüche erhebt. In den vergangenen Wochen kam es an der Grenze beider Länder vermehrt zu Spannungen und auch gewaltsamen Ausschreitungen. Der Konflikt zählt neben dem Krieg in der Ukraine derzeit zu den gefährlichsten auf europäischem Boden. Das hindert den ehemaligen Weltranglisten-Ersten nicht daran, lautstark seine Meinung zu äußern.

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Auch sonst unterstützt Djokovic die ultranationalistische serbische Regierung unter dem Präsidenten Alexander Vucic. Und er ist tiefgläubig. So pilgerte er nach seinem Ausschluss von den Australian Open 2022 erst einmal zum orthodoxen Kloster Ostrog in Montenegro. Die heilige Stätte gilt als Symbol des serbischen Christoslawismus, also der Prämisse, dass Slawen im Wesentlichen christlich geprägt sind.

Ablehnende Haltung gegenüber dem Westen und seinen Werten

Zur orthodoxen Kirche in Südeuropa pflegt Djokovic offenbar ebenfalls beste Beziehungen. Mehr noch als Athlet verstehe er sich als orthodoxer Christ, sagte der Tennisstar, als ihm im Jahr 2011 der Orden des Heiligen Sava verliehen wurde, die höchste Auszeichnung der serbisch-orthodoxen Kirche. Die zeichnet sich laut der US-Politikwissenschaftlerin Sabrina Ramet vor allem durch ihre erzkonservative Haltung, durch Intoleranz, Homophobie und Nationalismus aus. Hinzu kommt eine ablehnende Haltung dem Westen und seinen Werten gegenüber.

Der Rekordspieler war bei den Australian Open im vergangenen Jahr nicht startberechtigt gewesen, weil er sich geweigert hatte, eine Covid-Impfung durchzuführen. Die Turnier-Organisatoren luden ihn daraufhin wieder aus. Djokovic, der zehn Tage in einem Quarantänehotel in Melbourne verbringen musste, klagte gegen den Ausschluss, verlor schließlich aber. Bei seiner Rückkehr nach Serbien wurde er für seine Haltung gefeiert.

"Er hat nicht nur für sich gekämpft, sondern auch für sein Land", triumphierte Serbiens Präsident Vucic und lud den Tennisspieler prompt in den Belgrader Präsidentenpalast ein.

Djokovic selbst gab sich von der Kritik an seinem jüngsten Anti-Kosovo-Statement übrigens unbeeindruckt. "Ich würde es wieder sagen", sagte er. "Mir ist klar, dass viele Leute das nicht hören möchten, aber so ist es nun mal. Das ist etwas, wofür ich stehe."

Verwendete Quellen
  • bbc.com: Djokovic thanks Serbian president for support amid Covid test doubts (englisch)
  • wsj.com: Novak Djokovic Gets Hero’s Welcome in Serbia After Expulsion From Australia (englisch)
  • berkleycenter.georgetown.edu: The Serbian Orthodox Church and the 2020 Montenegro Elections (englisch)
  • forbes.com: Djokovic Claims ‘Nanotechnology’ Patch On His Chest Boosts His On-Court Performance – Here’s What To Know (englisch, kostenpflichtig)
  • politico.eu: Djokovic doubles down on ‘Kosovo is the heart of Serbia’ remark (englisch)
  • dailymail.co.uk: Anti-vaccination. Healing powers of trampolines. 5G conspiracy theories. World No 1's backing for bizarre pseudo science has the sport asking... is it right for 'whacky Novak' to be the face of tennis? (englisch)
  • tennismajors.com: "One of the happiest days ever" : Djokovic’s pilgrimage during the Australian Open (englisch)
  • sportskeeda.com: Novak Djokovic's mysterious chest device revealed to be 'Human Upgrade Device' (englisch)
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