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Olympia 2021 – Skateboarding: Wenn plötzlich Teenager um Gold kämpfen


Skateboarding bei Olympia
Wenn plötzlich Teenager um Gold kämpfen

  • Melanie Muschong
Von Melanie Muschong, Tokio

Aktualisiert am 04.08.2021Lesedauer: 3 Min.
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Sky Brown: Die junge Britin holte Bronze am Mittwoch.Vergrößern des Bildes
Sky Brown: Die junge Britin holte Bronze am Mittwoch. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)

Normalerweise stehen bei den Olympischen Spielen gestandene Frauen und Männer auf dem Podium. Doch beim Skateboarding war auch eine 13-Jährige dabei. Sie steht für einen Sport, der untypisch ist.

Es ist so heiß im Ariake Urban Sports Park in Tokio, dass sich allein vom Sitzen Schweißflecken auf der Kleidung bilden. Es werden Plastikpacks mit Eiswasser und Eiswürfeln darin verteilt. Auch Vanilleeis gibt es umsonst. Die Journalistentribüne ist trotzdem bis auf den letzten Platz besetzt. Es steht das Skateboarding-Finale an.

Die acht besten Athletinnen treten im Endlauf gegeneinander an. Die Deutsche Lilly Stoephasius hatte diesen knapp verpasst. Mit dabei ist hingegen die Australierin Poppy Olsen, die als dritte Starterin ihren ersten Durchlauf beginnt – und stürzt. Doch von den eigentlichen Konkurrentinnen gibt es sofort ermunternde Zurufe. Sie pushen die 21-Jährige, motivieren sie, wieder aufzustehen und weiterzumachen. Eine Atmosphäre, die im Spitzensport äußerst selten zu erleben ist.

Dass es hier um olympische Medaillen geht, scheinen die Skaterinnen zwar auf dem Schirm zu haben. Vielmehr erweckt das Ganze jedoch den Eindruck, als ob sich hier eine kleine Familie auf olympischer Ebene getroffen hat, um zu zeigen, woraus diese Sportart eigentlich besteht: Mut, Zusammenhalt, Können und Durchhaltevermögen.

"Das ist es, was Skateboarding ausmacht"

Frauen im Skateboarding sind untypisch. Fast jede Athletin musste sich in dieser Männerdomäne durchsetzen. Auch Poppy Olsen, die am Ende Fünfte wurde: "Als Kind war ich drei Jahre das einzige Mädchen in meinem lokalen Skatepark, bei den anderen war es ähnlich."

Die Art und Weise, wie die Kontrahentinnen miteinander umgehen, hat etwas von Teamsport und nicht von einem Einzelwettbewerb. So fügt Olsen an: "Jeder hat all die anderen Mädels im Finale unterstützt. Das ist es, was Skateboarding ausmacht. Es war wirklich cool, dies allen zu zeigen, die zugeschaut haben. Wir sind alle mit dem Skateboarden aufgewachsen und haben uns zusammen weiterentwickelt. Man kommt für Sessions zusammen. Es ist etwas, das die Olympischen Spiele so zuvor noch nicht gesehen haben."


Es ist zwar ein olympischer Wettkampf wie jeder andere auch, doch was abseits der Skatepark Bowl passiert, erinnert mehr an ein Zusammentreffen von guten Bekannten. "Wir sind all die Mädchen, die zusammen mit Skaten aufgewachsen sind. Wir sind so gute Freunde. Allein diese Erfahrung ist unglaublich. Wir haben es endlich geschafft", sagt Olsen strahlend in einer kleinen Presserunde nach dem Wettbewerb. Dass sie die Medaillen verpasst hat, ist für sie nicht schlimm. Und das, obwohl sie mit ihren 21 Jahren zu den Älteren gehört: "Ich denke, ich war fast die Älteste. Es ist verrückt. Es war unglaublich und hier sind Mädels in unterschiedlichem Alter. 30 Jahre und dann wieder eine 13-jährige, die eine Medaille holt. Es ist verrückt."

Eine 13-Jährige souverän am Mikrofon

Jene 13-Jährige ist Sky Brown. Die Britin wurde geboren, als andere olympische Athleten ihre ersten Medaillen gewannen. Jetzt ist sie an der Reihe. Bronze mit 13 Jahren: "Ich kann es nicht glauben, es ist unglaublich, es ist wie ein Traum. Ich bin glücklich, hier zu sein. Ich wollte meine Tricks zeigen und ich hoffe wirklich, dass ich ein paar Mädels inspirieren konnte. Wenn du an dich glaubst, kannst du es schaffen."

Und Brown hat noch mehr vor: Bei den Spielen 2024 in Paris will sie neben Skateboarding auch im Surfen an den Start gehen. Doch ihre erste Liebe ist und bleibt das Skateboarding: "Das Coole am Skateboarden ist, dass du kein bestimmtes Alter oder eine bestimmte Größe haben musst, jeder kann es machen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtung
  • Presserunde mit Poppy Olsen
  • Presserunde mit Sky Brown
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