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Australien: Richter lässt Verständnis für Novak Djokovic durchblicken


Streit um Einreise nach Australien
Richter lässt Verständnis für Djokovic durchblicken

Von afp, t-online
Aktualisiert am 10.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Novak Djokovic bei einem Turnier in Spanien (Archivbild): Der Tennisstar kämpft um seine Einreise nach Australien.Vergrößern des BildesNovak Djokovic bei einem Turnier in Spanien (Archivbild): Der Tennisstar kämpft um seine Einreise nach Australien. (Quelle: Atilano Garcia/imago-images-bilder)
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Tennisstar Novak Djokovic versucht vor Gericht seine Einreise nach Australien zu ermöglichen. In Melbourne lässt der Richter zu Beginn der Anhörung mit einem Kommentar eine Tendenz vermuten.

Der australische Richter Anthony Kelly hat mit einem Kommentar während der Verhandlung über die verweigerte Einreise für Tennisstar Novak Djokovic für die Australian Open eine Tendenz im Sinne des Serben erkennen lassen. Kelly unterbrach die Anwälte des Weltranglistenersten am Montag (Ortszeit) und zählte auf, welche Schritte Djokovic nach seinem Verständnis unternommen hatte, bevor er sich in das Flugzeug nach Melbourne setzte und nachdem er dort von den Beamten aufgehalten wurde. Er schloss seinen Kommentar mit der Frage: "Was hätte dieser Mann noch mehr tun können?"

Zum Zeitpunkt des Kommentars hatten sich die Vertreter des australischen Innenministeriums noch nicht geäußert. Sie sollten nach dem ursprünglichen Zeitplan um 5.00 Uhr MEZ an der Reihe sein. Wegen technischer Probleme beim öffentlichen Livestream zu der Verhandlung hatte alles allerdings mit mehr als einer halben Stunde Verspätung begonnen. Djokovic soll die Anhörung von seiner Unterkunft aus verfolgen.

Der Rechtsvertreter der australischen Behörden, Christopher Tran, verneinte, dass es vonseiten der Beamten an der Grenze Druck gegeben habe. "Er mag das so empfunden haben, aber Sie werden keinen Beamten finden, der diese Absicht hatte." Eine direkte Befragung von Djokovic vor Gericht sei derzeit nicht geplant. Anwalt Tran kündigte nach Berichten australischer Medien an, mit einigen älteren Entscheidungen begründen zu können, weshalb die Einreiseverweigerung rechtens und nicht überzogen war.

Nach den Ausführungen der Regierungsseite wurde die Sitzung vom Richter für eine Mittagspause unterbrochen. Vor dem Gericht haben sich Unterstützer des Tennisspielers versammelt.

Zunächst spricht der Anwalt

Djokovics Anwalt Nicholas Wood legte in der Anhörung zunächst die Umstände dar, unter denen der Tennisspieler das Flugzeug in Dubai bestieg, das ihn nach Australien brachte. Djokovic habe die benötigten Formulare entsprechend den Vorgaben vorgelegt. "Er hat alles getan, was von ihm für eine Einreise verlangt wurde, um nach Australien einzureisen."

Wood erklärte Richter Anthony Kelly, dass das Gesetz von den Teilnehmern keinen Nachweis einer medizinischen Kontraindikation verlangt, aber Djokovic hat dies freiwillig vorgelegt. Dieser soll darlegen, dass eine medizinische Behandlung hätte Probleme verursachen können.

Nach Berichten australischer Medien darf Tennisprofi Novak Djokovic das Abschiebehotel in Melbourne für die Dauer der Gerichtsverhandlung zu seinem Einspruch verlassen. Dies habe Richter Anthony Kelly am Montag entschieden, hieß es. Er sei an einen Ort zu bringen, der von seinen Anwälten ausgesucht werde.

Grenzbeamte entzogen Visum bei Ankunft

Der Richter las dann die Mitschrift einer Unterhaltung vor, die Djokovic am Flughafen in Melbourne mit Offiziellen gehabt haben soll. Darin habe er gesagt, er müsse seine Mitarbeiter fragen, die könnten Dokumente bringen. Damit ist unklar, zu welchem Zeitpunkt welche Unterlagen den australischen Behörden präsentiert wurden.

Der 34-jährige Weltranglistenerste, der sich wiederholt kritisch über Corona-Impfungen geäußert hatte, war am Mittwochabend in Melbourne gelandet, nachdem er nach eigenen Angaben eine Ausnahmegenehmigung von den Veranstaltern der Australian Open für eine Einreise ohne Impfnachweis erhalten hatte. Die australischen Grenzbeamten erkannten dies jedoch nicht an und entzogen ihm das Visum.

Anwälte führen PCR-Test als Beweis an

Djokovics Anwälte wollen eine Rücknahme der Annullierung erreichen. Sie argumentieren, Djokovics Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung sei von zwei unabhängigen medizinischen Gremien genehmigt worden. Als Grund für die Genehmigung führten sie einen positiven Corona-Test des serbischen Spielers vom 16. Dezember an. Sie kritisierten, dass Djokovic nach seiner Ankunft am Flughafen von Melbourne acht Stunden lang weitgehend isoliert und ohne Kontakt zu seinen Rechtsbeiständen festgehalten wurde.

Djokovic ist seit Donnerstag im "Park Hotel" untergebracht, einer umstrittenen Einrichtung, in der die Behörden auch von der Abschiebung bedrohte Migranten festhalten. Djokovics Anwälten zufolge liefen alle Anträge, ihn in einer anderen Einrichtung unterzubringen, ins Leere. Die serbische Regierung sorgte nach Angaben von Ministerpräsidentin Ana Brnabic inzwischen aber dafür, dass er "glutenfreies Essen, Trainingsgeräte und einen Laptop bekommt".

Die Anwälte des Tennisstars dringen auf eine rasche Entscheidung des Gerichts. Sie baten den Richter, "zum frühestmöglichen Zeitpunkt" zu entscheiden – ohne die Ausarbeitung seiner juristischen Argumentation abzuwarten. Diese könne später veröffentlicht werden. Richter Anthony Kelly hat aber bereits klargemacht, dass sich die Justiz nicht drängen lassen wird.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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