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Andreas Gabalier über Corona-Jahr: "Komme mir vor wie im Katastrophenfilm"


Andreas Gabalier
"Ich komme mir vor wie in einem Katastrophenfilm"

InterviewVon Sebastian Berning

Aktualisiert am 13.12.2020Lesedauer: 5 Min.
Interview
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Andreas Gabalier: Der Volks-Rock'n'Roller wird nun ganz besinnlich. (Quelle: BN Licht Bilder)

Da wird der Volks-Rock'n'Roller ganz besinnlich! Andreas Gabalier spricht im t-online-Interview über Weihnachten, das Corona-Jahr 2020 und verrät, wie er und seine Familie damit umgegangen sind.

Er nahm sich ein Jahr Pause von der Öffentlichkeit. 2020 wollte er zurückkommen, doch machte ihm die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Statt Konzerten und Fantreffen hat er sich auf ein Weihnachtsalbum konzentriert. Außerdem machte er sich Gedanken über die aktuelle Lage der Welt.

t-online: Einerseits haben Sie viel Arbeit in die Festtagsplatte gesteckt, andererseits sind Fantreffen und Konzerte ausgefallen. War 2020 denn wenigstens privat etwas Positives abzugewinnen?

Andreas Gabalier: Im März und April dachte ich mir, dass die Pandemie der Menschheit vielleicht guttun könnte und dass einige mal ein bisschen runter kommen können. Mittlerweile kann ich das nicht mehr behaupten. Die Leute sind – verständlicherweise – genervt, gestresst, verängstigt und haben finanzielle Sorgen. Es fehlt das ganz normale Leben. Corona geht auf das Gemüt der Menschen. Man muss auf Konzerten oder in Wirtshäusern mal wieder Dampf ablassen können.

In Österreich haben Sie aktuell schon einen härteren Lockdown als wir in Deutschland. Wie sieht Ihr Leben unter den Beschlüssen aktuell aus?

Alle Geschäfte haben zu. Nur noch Supermärkte und Apotheken haben geöffnet. Es ist nicht erwünscht sich im Freien herumzutreiben, außer man macht für sich alleine ein bisschen Sport. Das sind sonderbare Zeiten. Ich komme mir vor wie in einem amerikanischen Katastrophenfilm, wo irgendwas passiert ist und die Erde stillsteht.

Im ersten Lockdown konnten Sie Ihre Mutter nicht mehr treffen. Wie hat sich das in den letzten Monaten noch verändert?

Es hatte sich alles beruhigt über den Sommer. Ich bin oft mit dem Fahrrad zu meiner Mutter gefahren für ein Mittagessen oder auf einen Kaffee – mit gesundem Abstand natürlich. Mittlerweile habe ich den Kontakt zu meiner Mutter wieder heruntergefahren.

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Wie blickt man da auf das Weihnachtsfest? Was ist für Sie der realistische Idealfall?

Wir feiern das ganz normal mit der Familie. Bisher ist nichts anderes geplant.

Mit welchem Geschenk kann man Ihnen die größte Freude machen?

Eigentlich mit Zeit. Ich sage zu meiner Familie oder meinen Freunden, dass wenn sie etwas mitbringen wollen, dann eine gute Flasche Wein, die man gemeinsam verzehren kann. Ich habe alles, ich will nichts und ich brauche nichts, aber ich verbringe gerne Zeit mit meinem Umfeld. Was man haben will, kauft man sich doch eh selbst. Das war zumindest bei mir immer so – auch wenn es durch den Erfolg nie ausgeartet ist. Ich habe nie teuren Schmuck, Autos oder so etwas verschenkt. Ein kleines Mitbringsel zum Aufmachen reicht da völlig. Auch Socken und Schokolade sind gut. (lacht)

Haben Sie bestimmte Traditionen mit der Familie?

Seit meiner Kindheit gibt es Fondue. Das hat den einfachen Grund, dass man das am 23. Dezember gut vorbereiten kann. Am 24. hat dann niemand Arbeit oder Stress. Und am ersten Weihnachtstag wird das dann noch mal vom Balkon geholt und etwas frisches Fleisch aufgeschnitten. Bei uns ist es also sehr entspannt. Mama und die Tanten haben keinen Stress. Man sitzt einfach stundenlang am Tisch und freut sich über die Geselligkeit.

Was ist Ihre schönste Weihnachtserinnerung, das schönste Geschenk aus Ihrer Kindheit?

Als ich sechs war, habe ich das Piratenschiff von Lego bekommen.

Das war mega. Das hatte ich auch!

Das war heiß ersehnt. Das konnte man nicht mehr toppen. (lacht)

Sie haben gerade Ihr Album zum Fest, "A Volks-Rock’n’Roll-Christmas", veröffentlicht. Was ist denn Ihr liebstes Weihnachtsalbum?

Uff, ich glaub, es ist von den Oldschool Bastards. Das ist ein Sampler, der sehr auf den Sound der 60er Jahre gedreht ist. Das ist schön fröhlich. Das habe ich in den letzten Jahren immer wieder daheim aufgelegt.

Solche Alben hören die Fans ja meist, wenn die Weihnachtsgans auf den Tisch kommt. Hat man das als Musiker im Hinterkopf, dass die eigenen Nummern zum Fest das Fest der Fans untermalen?

Schon etwas. Wir haben uns nach meiner angekündigten Pause von der Öffentlichkeit im letzten Jahr mit meinem Produzenten hingesetzt, um dieses Projekt anzugehen. Ich habe meine Lieblingssongs herausgesucht und wir haben uns überlegt, wie man diese bestmöglich aufnehmen kann. Das Schwierige ist, dass es kein perfektes Weihnachtsalbum für jede Stimmung gibt. Wir haben jetzt beschwingte Nummern, mal was Rockiges und auch ruhige, emotionalere Töne dabei. Manches passt aber mehr in die Vorjahreszeit als unter den Weihnachtsbaum. (lacht)

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Da ist ja so ziemlich alles bei, was die besinnliche Zeit an Klassikern zu bieten hat. "Stille Nacht" ist genauso vertreten wie "Blue Christmas" oder "White Christmas". Und natürlich "Last Christmas". Wie kamen Sie zu Ihrer Auswahl?

Das ist mein persönlicher Geschmack. Das sind jetzt 15 meiner liebsten Weihnachtslieder. Es hätten aber auch noch mehr werden können. Aber da ist dann irgendwann auch kein Platz mehr auf der Platte.

Damit das Album jetzt im Handel steht, müssen Sie die Produktion im Frühjahr oder Sommer gemacht haben. Hat Corona da irgendwie den Zeitplan beeinflusst?

Corona hat uns eigentlich sogar in die Karten gespielt. Wir haben bereits letztes Jahr in Nashville ein paar der amerikanischen Nummern aufgenommen. Ab März hatten wir geplant an der Platte zu arbeiten. Durch den Lockdown bekam das sogar eine größere Intensität. Wir konnten uns mehr Zeit nehmen. Ich habe noch nie so viel Geld in die Hand genommen, wie für dieses Album. Im internationalen Vergleich geben wir uns da nicht die Blöße.

Auch wenn Sie jetzt mehr Zeit für diese Songs hatten. Wie sehr haben andere Projekte dieses Jahr unter der Pandemie gelitten?

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Nach der Pause sollte es drei große Fantreffen in Österreich, der Schweiz und bei euch in München geben. Dass das ausgefallen ist, hat schon geschmerzt. Ich habe mich sehr auf diese Events gefreut, um die letzten zehn Jahre zu feiern. Vielleicht kann man das alles nächstes Jahr nachholen.

Immerhin Ihr Weihnachtsalbum bekommt jetzt trotzdem seine eigene Show.

Jaaa! Der ORF hat sich gemeldet und wollte die Platte hören. Wir durften dann eine Weihnachtsshow fürs Fernsehen aufnehmen. Wir wollten einen schönen alten Film-Look haben. Es wird also keine "Helene Fischer Show" von mir geben. Ich wollte ein Retro-Konzert.

Sehen wir das auch in Deutschland?

Ja, wir sind um eine Partnerausschreibung bemüht. Aber das geht immer erst dann, wenn das Projekt abgeschlossen ist. Das Interesse von ARD und ZDF ist da, aber die wollen natürlich erst die fertige Show sehen.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Gespräch mit Andreas Gabalier
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