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Micaela Schäfer: "Mit Melanie Müller habe ich gar kein Problem"


Interview mit Micaela Schäfer
"Jogi Löw passt voll in mein Beuteschema"

Von t-online
Aktualisiert am 12.05.2014Lesedauer: 4 Min.
Micaela Schäfer hat ihre Biografie veröffentlicht.Vergrößern des BildesMicaela Schäfer hat ihre Biografie veröffentlicht. (Quelle: Wenn)
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Es geht um ihre Jugendsünden, den Traum berühmt zu werden und ihre Erfahrungen im TV-Geschäft: Unter dem Titel "Lieber nackt als gar keine Masche" (Heyne Verlag) hat Micaela Schäfer (30) ihre Biografie veröffentlicht. Im Interview mit T-Online.de sprach Deutschlands bekanntestes Nacktmodel über ihre Kindheit in einem Ostberliner Plattenbau, dass sie sich als Trash-Star sieht und verrät, mit welchem prominenten Fußballtrainer sie gerne mal in den Urlaub fahren würde.

T-Online.de: Bisher haben sie immer ihren Körper entblößt, nun entblößen sie Ihr bisheriges Leben. Warum diese Biografie?

Micaela Schäfer: Weil ich mich ganz oft missverstanden fühle. Natürlich polarisiert man, wenn man ein Trash-Star ist. Aber ich habe nie eine Plattform bekommen, über mein Leben zu erzählen. In Talkshows bekommt man kaum Redezeit und aus Interviews werden ganze Sätze rausgestrichen. Es heißt dann immer nur "sie kann nichts und zeigt nur ihre Brüste". In meinem eigenen Buch kann mir das nicht passieren.

Ist das Buch eine Art Abrechnung? Mit Männern, TV-Shows, Prominenten, Medien?

Ich möchte niemanden bloßstellen. Ich durfte ja auch keine Namen nennen. Ich beschreibe in dem Buch meinen Weg und rede viel über Sex. Und natürlich geht es auch um meine Jugendsünden. Auch ich habe zum Beispiel mal Drogen genommen. Ich habe dieselben Fehler gemacht, die andere junge Mädchen auch machen.

Können Sie darauf etwas genauer eingehen?

Ich habe eine Abtreibung hinter mir. Ich wäre heute Mutter eines zehnjährigen Kindes. Über solche Sachen packe ich in dem Buch aus.

Offenbaren Sie in Ihrem Buch wirklich alles, oder gibt es ein letztes Geheimnis?

Natürlich. Es gibt einfach Dinge, die ich für mich behalten werde, weil sie zu emotional sind. Ich habe ein ganz großes Geheimnis und das verrate ich nicht.

Was hat Sie, seit Sie in der Öffentlichkeit stehen, am meisten verletzt?

Mich verletzt es, wenn ich mir nach zehn Jahren harter Arbeit immer noch dieselben Vorwürfe anhören muss. Wenn meine Arbeit so hingestellt wird, als ob sie keine ist. Wenn man bestimmte Leistungen nicht zu schätzen weiß. Ich erkenne jede Leistung an, egal ob jemand vor der Kamera steht oder den Müll wegräumt.

Darf jemand wie Sie, der sich dieses Leben selbst ausgewählt hat, überhaupt Verständnis erwarten?

Ja. Ich kämpfe ja für alle Trash-Stars. Wir werden fast immer blöd dargestellt und nur gedisst. Dabei erzielen wir die höchsten Einschaltquoten. Trash-Star ist eine neue Ära des Berühmtseins. Und das muss die Öffentlichkeit akzeptieren. Die Teilnehmer von Dschungelcamp, Bachelor, DSDS und Topmodel sind nun mal die neuen Stars. Und darüber sollte man nicht nur meckern.

Gibt’s beim Trash auch für Sie eine Grenze, bei der Sie sagen: Ohne mich?

Eigentlich nicht. Ich habe meine Brust vor laufenden Kameras operieren lassen. Das bringt Schlagzeilen. Außerdem erwarten die Leute von mir solche Aktionen. Deswegen ist mir so was auch nicht peinlich. Als Erotikmodel kann ich aber sagen, dass Pornos für mich nicht infrage kommen.

Sie betonen zu Beginn des Buches die Tristesse ihrer Kindheit in einem Ostberliner Plattenbau. Hätte ihre Karriere einen anderen Weg genommen, wenn Sie in einer anderen Stadt, einer anderen Region aufgewachsen wären?

Nein, das glaube ich nicht. Ich wollte immer anders sein, als die anderen und Dinge erleben, die andere nicht erleben. Und ich wollte schon immer berühmt werden. Ich glaube, meine Kindheit im hässlichen Plattenbau hat diese Entwicklung eher beschleunigt.

Sie wurden 1983 geboren, sehen Sie sich als typisches DDR-Kind?

Überhaupt nicht. Ich bin zwar in Ostberlin aufgewachsen, aber ich wurde so erzogen, als ob es kein Ost und West gab. Als die Mauer fiel, war ich sechs. Aber irgendwie hatte es die Mauer für mich auch vorher nie gegeben.

Haben vielleicht Urlaube am FKK-Strand an der Ostsee zu Ihrem Faible für’s Nacktsein beigetragen?

Nein. Urlaube waren sehr selten. Meine Mutter hatte nur wenig Geld. Sie war alleinerziehend, hatte einen Halbtagsjob. Wir hatten keine Unterstützung meines Vaters, der uns sehr früh verlassen hat. Ich hatte trotzdem eine schöne Kindheit. Aber ich weiß wie es ist, nichts zu haben. Deswegen kämpfe ich auch so dafür, nie wieder arm zu sein.

Sind Sie stolz auf das, was Sie bisher im Leben erreicht haben?

Absolut. Ich hatte weder finanzielle Unterstützung, noch ein reiches Elternhaus. Ich habe es ganz allein geschafft. Nach dem Dschungelcamp sagte man mir nach, ich wäre nach einen halben Jahr weg vom Fenster. Das ist drei Jahre her. Und ich bin immer noch da. Konkurrenzlos.

Was ist mit den kleineren Scharmützeln mit Melanie Müller und Bettie Ballhaus. Echt oder Show?

Das haben die Medien hoch geschaukelt. Mit Melanie Müller habe ich gar kein Problem. Ich kenne sie nicht mal persönlich. Zwischen Bettie und mir gibt es schon ein paar Probleme. Aber das sehe ich entspannt.

Wo sehen Sie sich in 30 Jahren?

Wenn ich sechzig bin? Na hoffentlich als zufriedene, glückliche Oma mit Enkeln. Sonst mache ich mir darüber gar keine Gedanken.

Immer noch nackt?

Ja. Nacktheit hat für mich nichts mit dem Alter zu tun. Die Frage ist nur, ob mich dann noch jemand nackt sehen will. Ich höre auf mich auszuziehen, wenn es lächerlich wird. Aber wenn ich mit sechzig noch so aussehe wie Cher, warum nicht.

Nacktmodel, Nacktschnecke, Berufsnudistin oder ein ganz anderer – welcher Titel ist Ihnen am liebsten?

Nacktschnecke oder Nacktkonzeptkünstlerin.

Wie wird Deutschland bei der Fußball-WM abschneiden?

Deutschland wird Weltmeister, ganz klar! Mein Traumfinale ist Deutschland gegen Brasilien. Und unsere Jungs sind so gut, dass sie gewinnen. Da habe ich ein gutes Gefühl.

Haben Sie einen Lieblingsspieler?

Ich interessiere mich ja nicht für junge Männer. Aber ich mag den Jogi Löw total. Er passt voll in mein Beuteschema. Vom Alter, von seinem Kleidungsstil – ich mag gut sitzende Hemden an Männern – und er strahlt immer diese Ruhe aus. Mit ihm würde ich gerne mal in den Urlaub fahren. Wir würden uns bestimmt gut verstehen.

Das Interview führte Lars Schmidt

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