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Wotan Wilke Möhring: "Eine blinde Impfpflicht lehne ich ab"


"Tatort"-Star Möhring gegen Impfpflicht
"Wenn einer Masern hatte, dann sind wir da alle hingerannt"

  • Steven Sowa
Von Steven Sowa

24.07.2020Lesedauer: 3 Min.
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Wotan Wilke Möhring: Der Schauspieler ist dreifacher Familienvater und spricht im Interview mit t-online.de über seine Haltung zum Impfen.Vergrößern des Bildes
Wotan Wilke Möhring: Der Schauspieler ist dreifacher Familienvater und spricht im Interview mit t-online.de über seine Haltung zum Impfen. (Quelle: imago images / teutopress)

Der dreifache Vater Wotan Wilke Möhring hat sich im Interview mit t-online.de gegen eine Impfpflicht ausgesprochen. In einer Zeit, in der das Thema wegen der Coronavirus-Pandemie ohnehin heiß diskutiert wird.

"Eine blinde Impfpflicht lehne ich ab", erklärt Wotan Wilke Möhring im Interview mit t-online.de. "Das halte ich für einen Eingriff in die persönliche Freiheit und das könnte ich nicht einfach so hinnehmen." Der 53-jährige Familienvater positioniert sich mit seiner klaren Haltung in einer immer wieder angespannt geführten Diskussion. Das Thema Impfen sorgt in Deutschland regelmäßig für kontroverse Diskussionen.

Während der Coronavirus-Pandemie wurde diskutiert, wie sich eine Gesellschaft verhalten muss, wenn ein Impfstoff gegen Covid-19 gefunden ist. Eine verpflichtende Impfung wurde zum Streitpunkt. So auch im März 2019: "Deswegen begrüße ich ausdrücklich die Debatte um eine Impfpflicht", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn damals. Der CDU-Politiker erklärte, es müsse alles dafür getan werden, "die Impfquote weit über 90 bis 95 Prozent zu bringen." Es gehe um den Schutz von Kindern, vor allem um den Nachwuchs in Kindergärten und Schulen.

"Wir tun so, als würde es Viren nicht geben"

Vor einem Jahr war es die Debatte um eine Masern-Impfpflicht, heute ist es die um einen Wirkstoff gegen die sich weltweit rasant verbreitende Lungenkrankheit Covid-19. Die Diskussionsherde eint ihre Angespanntheit. Befürworter und Gegner der Impfpflicht stehen sich dabei stets unversöhnlich gegenüber.

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Dass ein Prominenter wie Wotan Wilke Möhring, Träger des deutschen Fernsehpreises, des Grimmepreises und vielfach gefeierter "Tatort"-Star, bei diesem Thema so deutlich eine Meinung vertritt, hat Seltenheitswert. Doch dem Vater von drei Kindern ist es wichtig, seine Beweggründe zu erklären, auch wenn er keine medizinische Ausbildung vorzuweisen hat.

"Wir tun ja geradezu so, als würde es Viren und Bakterien als Krankheitserreger gar nicht geben", so Möhring. Er halte diese Weltsicht für falsch und meint: "Viren sind Teil unserer Welt und das waren sie schon immer. Unser Köper wehrt zig Angriffe aufs Immunsystem am Tag ab und man muss akzeptieren, dass Krankheiten zum Leben dazugehören."

Möhring lässt seine eigenen Kinder impfen

Der Schauspieler und Musiker verweist auf die "große Pharmalobby" und darauf, dass "der Einfluss der Industrie auf das Impfverhalten" ein Gedanke sei, der zugelassen werden müsse. "Ich bin in einer Zeit großgeworden, in der Kinderkrankheiten total normal waren. Wenn einer Mumps hatte oder Masern, dann sind wir da alle hingerannt, damit wir es kriegen. Das war eine andere Haltung. Aber sie macht auch etwas mit der Stärkung des Immunsystems."

Wotan Wilke Möhring wurde 1967 in Detmold, einer 75.000-Einwohner-Stadt in Nordrhein-Westfalen geboren. Als zweites von vier Kindern wuchs er anschließend in der Ruhrgebiet-Großstadt Herne auf. Inzwischen hat er selbst drei Kinder. Auf die Frage, ob er seine eigenen Kinder trotz seiner Einstellung impfen lasse, antwortet er eindeutig: "Absolut. Damit schütze ich meine Kinder und die Kinder anderer."

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Für den vielbeschäftigten Schauspielstar habe das einen einfachen Hintergrund: "Mit dem Impfen gehe ich außerdem in die Abkürzung. Wenn ich die Zeit hätte, mein Kind drei Wochen zu pflegen, weil es die Windpocken hat, dann würde ich mir das vielleicht zweimal überlegen." Dass es allerdings nicht nur darum geht, den Pflegeaufwand zu reduzieren, sondern Todesfälle und Langzeitschäden zu verhindern, sagt er nicht.

In einem seiner neuesten Projekte beschäftigte sich Möhring auch aus beruflicher Perspektive intensiv mit dem Thema. In der ZDFneo-Serie "Sløborn" spielt er einen Mediziner und eine tödliche Taubengrippe versetzt die titelgebende Nordseeinsel in Schockstarre. Dass diese Geschichte angesichts der realen Coronavirus-Pandemie plötzlich erschreckend real wurde, hat auch ihn überrascht: "Das hätte ich niemals für möglich gehalten. Das hat nichts mit Hellsehen zu tun – es war und ist Ironie des Schicksals, absolut verrückt!"

Ein Satz, den er in seiner Rolle als Dr. Richard Kern in der bereits vergangenes Jahr abgedrehten Produktion äußert, habe ihn dann nachdenklich werden lassen: "Viren, Bazillen und die Menschen befinden sich seit Anbeginn der Zeit im Krieg. Mal gewinnen die einen, mal die anderen."

Am heutigen Freitag laufen die letzten vier Folgen der Serie ab 20.15 Uhr im Fernsehen – gleichzeitig ist "Sløborn" auch in der ZDF-Mediathek verfügbar und ab heute als DVD erhältlich.

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