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Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen: Ihr Vater nennt sie Verräterin


Präsidentschaftskandidatin privat
Marine Le Pen: Ihr Vater nennt sie eine Verräterin

Von t-online, Kgl

Aktualisiert am 11.04.2022Lesedauer: 4 Min.
Marine Le Pen: Sie zählt zu Frankreichs bekanntesten Politikerinnen, doch über ihr Privatleben schweigt sie.Vergrößern des BildesMarine Le Pen: Sie zählt zu Frankreichs bekanntesten Politikerinnen, doch über ihr Privatleben schweigt sie. (Quelle: Thierry Breton/imago-images-bilder)
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Marine Le Pen ist wohl Frankreichs bekannteste Politikerin, doch über ihr Privatleben schweigt sie. Ein Blick auf Familie und Beziehungen einer Frau, die schon bald an der Spitze des französischen Staates stehen könnte.

Sie ist die Hauptkonkurrentin des französischen Präsidenten Emmanuel Macron bei der Wahl in diesem Jahr: Marine Le Pen. Öffentlich sorgt die Vorsitzende der extrem rechten "Rassemblement National"-Partei schon seit Jahren für Furore. Auch im Privatleben der Politikerin ging es bereits hoch her, doch darüber spricht sie nicht gerne – und das hat einen Grund.

Bereits Le Pens Beziehung zu ihrem Vater verlief turbulent. Unter dem Namen "Front National" gründete Jean-Marie Le Pen Anfang der Siebzigerjahre die rechtsextreme Partei, deren Vorsitzende seine Tochter nun ist. Von 1972 bis 2011 saß er selbst der Partei vor und fiel vor allem mit rassistischen und antisemitischen bis hin zu den Holocaust leugnenden Aussagen auf.

Krach mit dem Vater

2011 übernahm Marine Le Pen den Vorsitz der Partei von ihrem Vater und begann trotz ähnlich rechter Ausrichtung, sich von den rassistischen und antisemitischen Positionen ihres Vaters zu distanzieren, um die Partei für ein breiteres Wählerspektrum zu öffnen. Der endgültige Bruch folgte 2015, als Le Pen ihren Vater wegen "schwerer Verfehlungen" aus der Partei warf. Schon im Vorfeld hatte dieser erklärt, seine Tochter habe ihn verraten und forderte sie auf zu heiraten, um möglichst schnell ihren Namen zu ändern. "Ich erwarte, dass die Chefin des Front National ihren Namen ändert", sagte er dem französischen Fernsehsender BFMTV. Marine Le Pen änderte jedoch lediglich den Parteinamen.

So sehr Le Pen auch versucht, sich ihres Vaters zu entledigen. Ein Ereignis ihrer Kindheit hat sie nachhaltig geprägt: Am 2. November 1976 verübten Unbekannte einen Bombenanschlag auf das Mietshaus der Le Pens. Verletzt wurde niemand, dennoch hinterließ das Ereignis Spuren bei Marine Le Pen. Heute spricht die Politikerin kaum über ihr Privatleben und weiß vor allem ihre Kinder zu schützen: "Das ist meine rote Linie, und ich habe nicht viele davon. Ich habe sie vollständig erhalten. Kein einziges Foto von ihnen ist in der Presse erschienen", sagte sie dem französischen Magazin "Valeurs Actuelles".

Drei Kinder aus erster Ehe

Le Pen hat drei Kinder. Sie stammen aus ihrer ersten Ehe mit dem Geschäftsmann Franck Chauffroy. Die beiden lernten sich Mitte der Neunziger im Pariser Restaurant Sinaloa kennen, wo Le Pen und ihre Vertrauten damals häufiger zu Gast waren. Wie eine Freundin Le Pens berichtet, soll Chauffroy für die Firma gearbeitet haben, die Außenzelte für die Cocktailpartys des "Front National" aufstellte. Demnach habe sich Le Pen Hals über Kopf in ihn verliebt. Ein anderer Vertrauter der Politikerin erzählt, sie habe sein "Bad Boy"-Auftreten gemocht.

Am 7. Juni 1997 gaben sich Chauffroy und Le Pen im Beisein ihrer Familien das Jawort. Le Pen war zu diesem Zeitpunkt 28 Jahre alt. Nur ein Jahr später wurde Tochter Jehanne geboren. Ein weiteres Jahr später folgten die Zwillinge Louis und Mathilde. Doch damit war das Glück des Paares schon verbraucht. Bereits Ende des Jahres 1999 folgte die Scheidung.

"Er war ein schlechter Fang"

Trost fand Le Pen in der eigenen Partei. Im Jahr 2000 lernte sie Eric Lorio kennen, der als nationaler Sekretär bei "Front National" arbeitete. Schon 2002 folgte die Ehe, die jedoch ebenfalls nur vier Jahre hielt und 2006 wieder geschieden wurde. Als Grund wurden zunächst die Spannungen des politischen Lebens angegeben.

Doch eine Freundin Le Pens bringt im Buch "In der Haut von Marine Le Pen" andere Trennungsgründe ins Spiel: "Er war nicht damit einverstanden, 'der Ehemann von' zu sein", erklärt sie und bezeichnet Lorio als Partygänger, der sich damit begnügte, das Geld des Paares zu verwalten. "Er war ein schlechter Fang", so ihr vernichtendes Urteil. Lorio distanzierte sich nach der Trennung von der Partei seiner Ex-Frau und ist seither politisch nicht mehr in Erscheinung getreten.

"Noch viel Emotionales zwischen uns"

Erfolgreicher verlief hingegen Le Pens nächste Partnerschaft. 2009 ging sie eine Beziehung mit Louis Aliot ein. Auch er ist Mitglied ihrer Partei. Die Beziehung der beiden sollte seiner Karriere nicht schaden. 2011 wurde er zu einem der Vizepräsidenten des "Front National". Im selben Jahr machte Le Pen – zu diesem Zeitpunkt Europaparlamentarierin – Aliot gegen die Regeln des EU-Parlaments zum parlamentarischen Sekretär in ihrem Wahlkreis.

Eine Ehe schlossen Aliot und Le Pen nie. Dafür wurde es die deutlich längste Beziehung der Politikerin. Erst 2019 trennte sich das Paar, ist jedoch über das Beziehungsende hinaus freundschaftlich verbunden geblieben. Im Januar besuchte Le Pen ihren Ex-Freund während einer Wahlkampfreise in der Stadt Perpignan, deren Bürgermeister Aliot seit 2020 ist. Zusammen ließen sich die beiden bei einem Glas Wein ablichten. "Es gibt noch viel Emotionales zwischen uns", sagt Aliot. "Politisch bleiben wir auf der gleichen Linie. Ich habe sie immer unterstützt. Ich bin und bleibe Marinist", so Aliot weiter.

Seit 2019 ist Le Pen Single. Ambitionen, zeitnah wieder eine Beziehung einzugehen, scheint sie nicht zu haben. Auf die Frage, ob sie Hoffnung habe, sich wieder zu verlieben, antwortete sie der französischen Ausgabe der "Gala": "Ach, gar nicht. Mir fehlt nichts. Ich bin gerne allein und will nichts von einem Mann erwarten." Zurzeit lebt Le Pen in einer Wohngemeinschaft mit einer ihrer Jugendfreundinnen und bezeichnet das als "viel einfacher". Sollte Le Pen das Rennen um die französische Präsidentschaft gegen Macron gewinnen, dürfte es also trotzdem keinen französischen "First Gentleman" im Élysée-Palast geben.

Verwendete Quellen
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