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Stefan Raab: TV-Neustart nach dem Aus seiner Show bei RTL?


Rückkehr misslingt
Das ist die Wahrheit über das Raab-Aus


Aktualisiert am 13.05.2025 - 13:21 UhrLesedauer: 1 Min.
Derzeit hat Stefan Raab nicht mehr viel zu lachen: RTL hat seine Comeback-Show nach einem halben Jahr abgesetzt.Vergrößern des Bildes
Derzeit hat Stefan Raab nicht mehr viel zu lachen: RTL hat seine Comeback-Show nach einem halben Jahr abgesetzt. (Quelle: RTL/PR-bilder)
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Raabs Rückkehr misslingt: Nach der Absetzung seiner neuen Show will RTL ihm eine zweite Chance geben. Ob das klappen kann?

Mit seinem neuen Format "Du gewinnst hier nicht die Million" wollte Stefan Raab bei RTL an alte Erfolge anknüpfen – doch das Experiment ging gründlich schief. Auf RTL+ hatte seine Show zunächst beachtliche Streaming-Abrufe eingefahren. Doch bereits nach wenigen Monaten zieht der Sender nun die Reißleine und setzt die Show, einen Mix aus Gameshow und Comedy-Elementen, wegen enttäuschender Quoten ab. Besonders die junge Zielgruppe blieb aus, zuletzt schalteten nur noch 820.000 Zuschauer ein – ein desaströser Wert für Raab, der eigentlich als Publikumsmagnet gilt.

Dennoch bleibt RTL zuversichtlich. Statt Raab fallen zu lassen, plant der Sender bereits ein neues Format mit ihm, das die Fehler der gescheiterten Show vermeiden soll. Angekündigt ist eine wöchentliche Sendung mit klarer Trennung von Comedy und Gameshow – ein kalkulierter Neustart. Doch die Frage bleibt:

Wird Raab die zweite Chance zu nutzen wissen?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Raab wird mit einem Knall zurückkommen

Es ist ein wenig wie mit der Lieblingseismarke, die plötzlich wieder im Kühlregal steht: Ed von Schleck oder Brauner Bär? Vermutlich wäre die Freude riesig, das Geschmackserlebnis ein Moment voller Nostalgie. Bis das süße Zeug den Magen verklebt. Der Hersteller könnte sich wohl nur kurz über Zuspruch und Aufmerksamkeit freuen. Der nächste Schritt müsste eine Weiterentwicklung sein, eine Transformation der Rezeptur für den heutigen Geschmack.

In Wahrheit ist es doch so, dass es RTL und den Fans von Stefan Raabs TV-Comeback ähnlich ergangen ist. Seine Rückkehr mit "Du gewinnst hier nicht die Million" war zunächst eine Sensation. Ein Flashback in eine Zeit, in der "TV total" und "Schlag den Raab" die Woche beherrschten. Beim Streaming-Publikum auf RTL+ fand das zunächst durchaus Anklang. Die linearen Quoten hinkten allerdings hinterher – und das kostete die Show das Leben.

Was jetzt kommen muss, ist eine Weiterentwicklung. Eine Transformation in die heutige Zeit.

Raab ist ein Macher. Funktioniert ein Format nicht, versucht er ein anderes. Wer erinnert sich schon noch an den Polit-Talk "Die absolute Mehrheit"? Niemand, denn nach ein paar Ausgaben war Schluss. Ob für die Wok-WM, die Autoball-WM oder die Stock Car Crash Challenge: Raab und seine Ideen wurden zum Teil im Vorfeld belächelt. Bis er sie zum Erfolg machte.

Wer Stefan Raab kennt, weiß: Wenn er sich etwas vornimmt, dann richtig. Raab wird zurückkommen – und das nicht nur irgendwie, sondern so, dass es rappelt.

Kontra
Philipp Michaelis
Philipp MichaelisBereichsleiter Aktuelles

Nein. Raab fehlt der Biss.

Neues Konzept? Was für eins denn, bitteschön? C-Promis vom Sprungbrett schmeißen? Gab es schon. In Kochgeräten einen Eiskanal herunterrutschen? Sich mit Regina Halmich hauen? Bitte nicht noch mal. Den ESC hat Stefan Raab nach Deutschland geholt. Sogar ein Kanzlerduell mitmoderiert. Raab hat das Fernsehen einmal durchgespielt.

Oscar Wilde hat gesagt, dass Langeweile das allerschlimmste Verbrechen sei. Raab ist schuldig im Sinne der Anklage. Seit seinem Comeback im September hat er keine einzige neue Idee für RTL auf den Schirm gebracht. Nichts als Kindergeburtstag um einen Koffer voller Geld. Aufwärmen mag mit Omas Gulasch funktionieren. Omas Gulasch ist konkurrenzlos. Das war "TV total" zu seiner Blütezeit zwar auch. Doch heute buhlt der RTL-Raab mit einem Dutzend anderer Sender, den Streamingdiensten und dem ganzen Internet um ein kleines bisschen abendliche Aufmerksamkeit.

Diesen Kampf kann man mit Langeweile nicht gewinnen. Und die traurige Wahrheit ist: Raab ist sterbenslangweilig geworden. Nachdem er ein Jahrzehnt lang das Fernsehen zigmal neu erfunden hat, spult er heute nur noch sein altes Programm ab. Die Spiele, das Hemd, das Sakko, die Gags: Alles fühlt sich nach den Nullerjahren an, und das Blitzen der Jacketkronen überstrahlt nur halb, dass Raab von seinen eigenen Shows gelangweilt wirkt. Zumindest moderiert er so.

Apropos Zähne. Dem Raab von heute fehlt der Biss. Mit dem hätte man den Late Night Talk in Deutschland retten können. Oder ein neues politisches Format erfinden. Neue Wege gehen. Überraschen. Nur eben nicht langweilen. Aber weder er selbst noch RTL scheinen den Mut dafür zu haben. Das neue Konzept, wenn es denn kommt, wird also wieder irgendein Ringelpiez mit Anfassen und ein paar lauwarmen Pointen werden. Raab hat ausgespielt – und RTL viel Geld in den Sand gesetzt.

 
 
 
 
 
 
 

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