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"Wer wird Millionär?": "Du Idiot!" - Kandidat verballert Knaller-Joker


"Wer wird Millionär?"
"Du Idiot!" - Kandidat verballert Knaller-Joker

von Verena Maria Dittrich

19.12.2017Lesedauer: 3 Min.
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Günther Jauch und Robert Nimmrich: Der Moderator hatte viele Joker für den Kandidaten im Gepäck.Vergrößern des Bildes
Günther Jauch und Robert Nimmrich: Der Moderator hatte viele Joker für den Kandidaten im Gepäck. (Quelle: MG RTL D / Stefan Gregorowius)

Wichtelfreudige Spezialausgabe: "Santa Jauch" beschert die Kandidaten. Einer Hochschwangeren bringt das kein Glück. Und dann versemmelt ein Pokémon-Fan doch glatt historische fünf (!) Joker.

"Wer wird Millionär?" zeigt sich in einer Weihnachtsspezialausgabe von seiner besinnlichen Seite. Das Studio ist hübsch geschmückt, Jauch trällert, als sei er im Männerchor von Hirschhausen und das Publikum ist dermaßen euphorisiert, dass man sich fragt, ob es den Glühwein vom Weihnachtsbüdchen nicht in Maßen, sondern in Massen gepichelt hat.

Den Anfang macht Julia Reiter, eine blonde hochschwangere Marketingmanagerin, die auf Nummer sicher spielen möchte. Vorab verrät sie, falls sie die Million gewinne, ihren Sohn vielleicht "Günther" zu nennen. Darauf Jauch: "So sind die Eltern: Für sich nehmen sie die Million und die lebenslange Arschkarte hat das arme Kind."

Glyphosat vs. "Glykosat": "Ach, egal!"

Das Besondere am Weihnachts-Special: Jeder Kandidat erhält "als Ausdruck von Nächstenliebe" ein Wichtel-Geschenk. Frau Reiter fischt einen "Frag zwei Joker" aus dem Sack des Weihnachtsmanns, was so viel bedeutet wie: Die Blondine darf entweder zwei Telefonjoker nacheinander anrufen oder zwei Zusatzjoker aus dem Publikum befragen.

Schnell aber kristallisiert sich heraus, dass der Wunsch von der Million ein Traum bleibt. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass Frau Reiter nichts mit dem Unkrautvernichter Glyphosat anfangen kann. Wie heißt das denn nun: "Glykosat? Glykosol? Glykol?" "Ach, egal!" Hauptsache schön süß.

Dafür kann sie tolle Geschichten erzählen. Die Kurzversion: Seit frühester Kindheit hat die Ärmste eine Nadel im Zeh, ja, schlimme Sache, so eine Nadel kann im Körper wandern und eine OP birgt das Risiko des Zeh-Verlustes. Und "ohne Zeh sieht der Fuß im Flip Flop ja scheiße aus."

"Scheiße" ist es dann auch, als die Nadelfrau plötzlich von 32.000 Euro auf 500 Euro abschmiert, weil sie annimmt, die "Beatsticks" sei die Band, die gern Polohemden, rote Hosenträger und rote Collegejacken aufträgt. Tatsächlich ist es die Band "Kraftklub".

"Ich fühl mich grad relativ dumm"

Vom heimischen Sofa aus lässt es sich ja immer leicht pöbelnd sagen: Oh Gott, wieso weiß der oder diejenige das nicht? Das darf ja wohl nicht wahr sein! Oft mag es an der Nervosität im Rampenlicht liegen, dass so manche Blitzbirne plötzlich wie der Ochs vorm Berg steht. Auf Kandidat Robert Nimmrich aus Eisenach trifft das jedoch nicht zu.

Anfangs mag man über den 23-jährigen "Assistent der Geschäftsführung", der mit einem Pokémon-Plüschtier bei "Santa Jauch" aufschlägt und freiwillig einen Blick in seine Schlafbutze gewährt (in der es von Plüschtieren nur so wimmelt), schmunzeln. Doch schnell macht sich Ernüchterung breit.

Obwohl Nimmrich dank des Wichtel-Geschenks den absoluten "Knaller-Joker" zieht, hangelt er sich wie ein Honigkuchenpferd auf LSD von Frage zu Frage. Noch nie in der Ära von "Wer wird Millionär?" gab es jemanden, dem fünf Joker zur Verfügung standen, genauso wenig, wie es wohl auch noch nie einen solchen Flachpinsel gab, der die kostbaren Glücksbringer binnen so kürzester Zeit verbrauchte.

"Ebenezer Scrooge, du Idiot!"

Wenigstens mangelt es Robert nicht an Selbsterkenntnis: "Ich fühl mich grad relativ dumm". Dazu lacht er. Und lacht. Und lacht - während dem Zuschauer das Klappmesser in der Jogginghosentasche aufgeht. Was ein "Plattpfirsich" ist, weiß der Robert auch nicht, auf jeden Fall "irgend so ein Gemüse".

Von Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte hat er ebenfalls noch nie etwas gehört. Sein Telefonjoker mit dem wohlklingenden Namen "Merle von der Gentschenfelde" verrät ihm, wer die Geister der Weihnacht herausfordert und spricht aus, "was alle im Publikum denken": "Ebenezer Scrooge, du Idiot!" Und was macht der Mann mit dem Allgemeinwissen, das fast so groß wie ein Semmelbrösel zu sein scheint? Genau: Ha ha ha. Er lacht. Bei 8.000 Euro hört er freiwillig auf. Darauf Jauch: "Wir werden Sie hier nicht so schnell vergessen."

Freuen darf sich auch Sally Schön aus Braunschweig: Aus dem Weihnachtssack zieht sie das Wichtel-Geschenk "Hängematte". Damit darf die schöne Sally eine zusätzliche Sicherheitsstufe frei wählen. Die Karpfen-Anglerin, die laut Jauch "auf Seelchen" macht, zieht jede Menge große Fische an Land. Aber je größer die Fische, desto schlechter schmecken sie, verrät die Frau mit der Rute, die vor Aufregung ihren Deutschlehrer anrufen muss, um ihn zu fragen, wie man Myrrhe schreibt.

Karpfen-Sally will mit ihrer Gewinnsumme von 32.000 Euro nach Australien und mit ihrer Oma verreisen. Die dicken Fische, die sie fängt, lässt sie übrigens stets wieder frei.

Nach der Weihnachtspause kehrt "Wer wird Millionär?" am 8. Januar mit einem Zocker-Spezial zurück. Bis dahin frohes Fest und guten Rutsch!

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