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Abgasskandal: Daimler droht Rückruf von hunderttausenden Autos


Daimler droht Massenrückruf von manipulierten Dieseln

rtr, Ilona Wissenbach, Markus Wacket

Aktualisiert am 26.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Logo von Mercedes-Benz: Das Kraftfahrt-Bundesamt geht davon aus, dass auch Daimler unzulässige Abschalteinrichtungen eingesetzt hat.Vergrößern des BildesLogo von Mercedes-Benz: Das Kraftfahrt-Bundesamt geht davon aus, dass auch Daimler unzulässige Abschalteinrichtungen eingesetzt hat. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa-bilder)
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Auch Daimler soll bei Diesel-Pkw bei den Abgaswerten getrickst haben. Das Kraftfahrt-Bundesamt könnte einen Rückruf von über einer halben Millionen Autos anordnen.

Im Diesel-Skandal steht nach dem VW-Konzern jetzt auch Daimler am Pranger: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) könnte nach einem Bericht des "Spiegel" den Stuttgarter Autobauer zum Rückruf von mehr als 600.000 Dieselfahrzeugen verpflichten.

Das KBA gehe dem Verdacht nach, dass bei diesen Modellen unzulässige Abschalteinrichtungen die Wirkung der Abgasreinigung manipulierten, berichtete "Spiegel Online" ohne Angabe von Quellen. Prüfungen an den betreffenden Autos, unter anderem von Modellen der C-Klasse und SUVs der G-Baureihe, fänden bereits statt.

Sie hätten einen vergleichbaren Motor wie der gerade zurückgerufene Transporter Mercedes Vito. Daimler erklärt, dem Unternehmen liege keine amtliche Anhörung des KBA – die Vorstufe zu einem Rückrufbescheid – zu den genannten Fahrzeugen vor. "Zu Spekulationen des Spiegels äußern wir uns nicht", ergänzt ein Sprecher.

KBA prüft Verdachtsfälle

Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums bestätigte nur, dass Verkehrsminister Andreas Scheuer das KBA angewiesen habe, weiteren Verdachtsfällen bei Mercedes unverzüglich nachzugehen. "Ich erwarte, dass Mercedes seinen Kunden gegenüber Klarheit schafft", zitierte ihn der "Spiegel". Das Amt aus Flensburg untersteht dem Ministerium.

In dieser Woche hat es Mercedes zu einem Rückruf von weltweit gut 4.900 Vito-Modellen mit Diesel-Abgasnorm Euro 6 verpflichtet, darunter knapp 1.400 aus Deutschland. Die Behörde sieht es als erwiesen an, dass eine rechtlich unzulässige Abschalteinrichtung zum Einsatz kam. "Aufgrund der eingebauten Abschalteinrichtungen kann es im Betrieb der Fahrzeuge zu erhöhten NOx-Emissionen kommen", teilt das KBA mit.

Scheuer beordert Zetsche nach Berlin

Scheuer hat wegen der vermuteten illegalen Abschalteinrichtung beim Vito Daimler-Chef Dieter Zetsche nach Berlin beordert, wie eine Sprecherin des Ministeriums bestätigt. Zetsche habe sein Kommen auch zugesagt. Ein Daimler-Sprecher wollte sich zu dem Termin nicht äußern.

Daimler ist zu dem Rückruf des Vito, bei dem ein Software-Update für die Motorsteuerung vorgenommen werden soll, bereit. Die Motoren stammen vom französischen Partner Renault. Die genaue Zahl der betroffenen Fahrzeuge sei noch nicht geklärt, sagt ein Daimler-Sprecher. Doch der Stuttgarter Konzern kündigte Widerspruch gegen die Feststellung des KBA an, es handele sich um eine unzulässige Abschalteinrichtung. Notfalls will der Autobauer das vor Gericht klären lassen.

In Deutschland und den USA laufen Verfahren gegen Daimler

Daimler hatte nach Ausbruch des Dieselskandals bei Volkswagen im September 2015 lange Zeit betont, die Abgasreinigung nicht durch eine Abschalteinrichtung manipuliert zu haben. Schon länger wiederholt der Konzern diese Aussage nicht, denn in Deutschland und den USA laufen noch Ermittlungen zu möglichen Gesetzesverstößen.

VW hatte zugegeben, konzernweit elf Millionen Autos so programmiert zu haben, dass die Abgasreinigung nur auf dem Prüfstand, nicht aber auf der Straße ordnungsgemäß funktioniert. Während in den USA dies als Rechtsverstoß bei VW mit Milliarden-Bußgeld geahndet wurde, ist in Deutschland die Frage noch nicht geklärt.

Die Staatsanwaltschaften in Braunschweig, Stuttgart und München ermitteln noch, ob sich Verantwortliche bei VW, Audi, Porsche, Daimler und seit kurzem auch bei BMW des Betruges schuldig machten.

Verwendete Quellen
  • rtr
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