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Endgültiges Aus für studiVZ und MeinVZ: Nach 17 Jahren


Abschaltdatum angekündigt
Endgültiges Aus für studiVZ und MeinVZ

Von t-online, jnm

Aktualisiert am 18.03.2022Lesedauer: 3 Min.
imago 53337008Vergrößern des BildesMit studiVZ fing 2005 alles an: Später kam mit meinVZ auch ein Ableger für Nicht-Studenten dazu. (Quelle: imago stock&people)
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Im Jahr 2005 pflügte das neuartige soziale Netzwerk studiVZ im Rekordtempo durch die deutschen Unis. Schließlich holte sich Facebook die Nutzer zurück. Nun schließen die VZ-Netzwerke endgültig.

Eine Ära geht zu Ende: Das einstmals erfolgreichste deutsche soziale Netzwerk wird Ende des Monats endgültig geschlossen, wie die Betreiber mitteilen. Dabei waren studiVZ und Co. für eine kurze Zeit ein bestimmendes Phänomen in Deutschland. Ein Rückblick.

Als studiVZ im November 2005 startete, war das Konzept des sozialen Netzwerks noch völlig unbekannt. E-Mail war bei den meisten Menschen schon das äußerste an Online-Kommunikation – längst nicht jeder besaß zu diesem Zeitpunkt eine E-Mail-Adresse.

studiVZ eroberte die Unis 2006 im Eiltempo

Doch an den Campussen der deutschen Universitäten gab es eine junge, aufgeschlossene Zielgruppe, die bereits regelmäßig ins Internet ging, über ICQ und den MSN-Messenger chattete und arglos bei Megaupload geklaute Kinofilme streamte.

Für sie war studiVZ zum damaligen Zeitpunkt eine Offenbarung: Eine Art Online-Poesie-Album, wo man die neuesten Partybilder teilen, neue Kontakte knüpfen oder mit der rätselhaften "Gruschel"-Funktion harmlose Flirts starten konnte.

Dass das Portal dem zwei Jahre zuvor gestarteten Facebook erstaunlich ähnlich sieht, stört in Deutschland niemand – denn das kannte man damals hierzulande noch nicht – Facebook kümmerte sich zu diesem Zeitpunkt noch ausschließlich um den US-Markt.

Doch der rasante Erfolg der Nachahmerplattform blieb nicht lange unbemerkt. Schon ein Jahr später startete studiVZ Ableger in Frankreich, Italien, Spanien und Polen, es folgten 2007 schülerVZ und 2008 meinVZ.

2008 kam allein die deutsche Plattform von studiVZ auf rund sechs Millionen regelmäßige Nutzer. Facebook, das mittlerweile auch in Europa gestartet war, kam im Vergleich nur auf einen Bruchteil – und verklagte studiVZ wegen der dreisten Kopie seiner Plattform, man einigte sich außergerichtlich.

Allerdings begann bereits der Abstieg: Nur drei Jahre später, im Herbst 2011, zählte Statista für Facebook in Deutschland über 37 Millionen Besucher, die VZ-Netzwerke kamen da nur noch auf rund acht Millionen Besucher.

Seit 2010 ging es für die VZ-Netzwerke steil bergab

Seitdem ging es unaufhaltsam bergab, die VZ-Netzwerke hatten in den folgenden Jahren kaum noch Bedeutung. Das Netzwerk schülerVZ wurde bereits am 1. Mai 2013 abgeschaltet. studiVZ und meinVZ blieben jedoch weiter aktiv.

Kurzzeitig stand 2020 sogar ein Neuanfang im Raum, ein VZ-Netzwerk sollte die alten Netzwerke ablösen. Doch auf die Ankündigung folgte nie etwas Konkretes.

Nun berichten Nutzer, die noch ein aktives VZ-Konto besitzen, dass sie eine E-Mail erhalten haben, die das Ende von studiVZ und meinVZ für den 31. März ankündigt. Die gleiche Information erhält man auch im Blog des Betreibers Poolworks.

Einige der Spiele, die man innerhalb des Netzwerks spielen konnte, würden derzeit "mit Hochdruck migriert". Wie und wohin, das werde man "in Kürze" erfahren.

Warum man sich mit der Abschaltung zwar jahrelang Zeit lässt und diese nun offenbar so eilig vollzieht, dass noch nicht einmal klar ist, was mit den Spielen passiert, ist dabei durchaus überraschend.

Der Beschreibungstext zum Unternehmen Poolworks klingt so, als gäbe es durchaus noch eine aktive Community in den VZ-Netzwerken, schließlich heißt es hier, dass man derzeit etwa zehn Millionen angemeldete Nutzer und 1,2 Millionen Besuche im Monat vorweisen könne.

Eine schnelle Recherche zeigt aber, dass diese wenig beeindruckenden Zahlen aus dem Jahr 2014 stammen, als man die monatlichen Besucher von vier Millionen auf 1,2 Millionen herabgesetzt hatte. Seitdem wurde der Text nicht geändert. Vermutlich kann das Unternehmen schon länger keine nennenswerten Besucherzahlen mehr vorweisen.

Verwendete Quellen
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