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Amazon Fire Phone tritt gegen Apple iPhone und Android-Smartphones an


Shopping-Handy
Amazon stellt mit dem Fire Phone sein erstes Smartphone vor

Von t-online, dpa
19.06.2014Lesedauer: 3 Min.
Amazon-Chef Jeff Bezos präsentiert das Fire Phone.Vergrößern des BildesAmazon-Chef Jeff Bezos präsentiert das Fire Phone. (Quelle: ap-bilder)
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Amazon

Konzernchef Bezos erklärte, das Smartphone "legt alles, was Sie an Amazon lieben, in ihre Handfläche". Damit läutete er am Mittwoch Amazons Einstieg in das Smartphone-Geschäft ein. Amazon will sich mit innovativen Funktionen und direktem Zugriff auf seine Dienste von der Konkurrenz abheben.

Das Smartphone mit einem 4,7 Zoll großen Bildschirm und einer 13-Megapixel-Kamera kommt Ende Juli zunächst nur in den USA auf den Markt und kostet dort mit einem Mobilfunkvertrag und 32 GB Speicher 199 US-Dollar, umgerechnet knapp 150 Euro. Amazon äußert sich nicht zu einem möglichen Start in Deutschland.

Amazon bündelt Dienste mit dem Smartphone

Im harten Wettbewerb mit etablierten Rivalen wie Apple und Samsung will Amazon auch mit dem Angebot an Diensten punkten. So bekommen die Nutzer uneingeschränkten Online-Speicherplatz für Fotos, Videos und andere Inhalte. Auch der Zugriff auf Amazons Video-Angebot und den jüngst vorgestellten Musik-Streamingdienst gehört für ein Jahr kostenlos dazu.

Firefly als Suchmaschine für die reale Welt

Das Fire Phone bietet eine Funktion, die es so bisher in keinem anderen Smartphone gibt. Sie nennt sich Firefly (Glühwürmchen) und ist eine Art Suchmaschine für die reale Welt. Technisch betrachtet ist die Funktion eine Art "Alles-Scanner", die Kamera und Mikrofon des Smartphones nutzt, um sichtbare und hörbare Dinge zu scannen. Amazon-Chef Bezos versprach, dass Firefly über 100 Millionen Dinge erkennen kann. Amazon hat dazu eine entsprechende Datenbank geschaffen, auf die der Alles-Scanner zugreift.

Wenn der Nutzer damit Gegenstände fotografiert, wird er zum entsprechenden Produkt im Amazon-Angebot weitergeleitet. Genauso kann er ein gerade laufendes Musikstück scannen und das dann via Amazon kaufen. Die Funktion kann aber auch bis auf die einzelne Serienfolge erkennen, welche Sendung gerade im Fernsehen läuft. Scannt der Nutzer eine Telefonnummer, kann er diese sogleich anrufen. Scannt er ein Kunstwerk, erfährt er Wissenswertes darüber.

3D-System soll neue Bedienung ermöglichen

Ebenfalls neu ist das 3D-Konzept, auch wenn das Fire Phone nicht das erste Smartphone ist, das eine 3D-Darstellung bietet. Doch Amazons Smartphone nutzt eine dreidimensionale Erfassung des Nutzers über ein System aus vier Kameras rund um den Bildschirm. Infrarot-Sensoren folgen den Bewegungen des Nutzers auch in der Dunkelheit.

Die vier Kameras verfolgen permanent die Kopf-Position und die Augenbewegungen des Nutzers. Damit wird die Darstellung auf dem Display entsprechend angepasst. Das soll eine nahezu dreidimensionale Optik ermöglichen. Dabei arbeitet das Display weniger wie ein 3D-Kinofilm, bei dem Gegenstände dem Betrachter entgegenfliegen oder aus dem Bildschirm ragen. Der Nutzer kann auf dem Display eher in die Tiefe schauen. An der Funktion sei vier Jahre gearbeitet worden, sagte Bezos.

Das Ganze ist aber kein Selbstzweck, sondern Teil des Bedienkonzeptes. Will der Nutzer in einem Menü oder einer Wiedergabeliste bei der Musikwiedergabe nach unten scrollen, genügt ein leichtes Kippen des Smartphones nach unten. In einem E-Book blättert der Nutzer vor und zurück, indem er das Fire Phone jeweils zur Seite kippt.

App-Entwickler haben Zugriff

Amazon hat die Programmschnittstellen zu der 3D-Technik und auch zum Alles-Scanner Firefly für App-Entwickler freigegeben. Diese können die Technik damit in eigene Apps einbinden. Bei der Präsentation kündigte Amazon auch entsprechende Programme an. So wird es eine App geben, die Informationen über Weine nach dem Scan des Etiketts anzeigt.

Amazon steigt sehr spät in den Smartphone-Markt ein

Amazon wagt sich mit seinem Smartphone sehr spät in einen heftig umkämpften Markt. Samsung ist der größte Anbieter mit rund einem Drittel der weltweit verkauften Geräte, Apples iPhone liegt bei etwa 15 Prozent. Damit wird nahezu die Hälfte des Marktes bereits von den beiden größten Anbietern besetzt. Um den Rest ringt eine Vielzahl von Herstellern. Bei den Betriebssystemen ist die Lage noch klarer: Die Google-Plattform Android deckt bis zu 80 Prozent des Marktes ab.

Während Amazon bisher dafür bekannt war, seine Geräte deutlich günstiger als die Konkurrenz zu verkaufen und sich das Geld später über den Verkauf von Inhalten zurückzuholen, läuft es beim Fire Phone anders. Das Gerät kostet mit 32 GB Speicher in den USA 199 Dollar (150 Euro) mit einem Vertrag beim Mobilfunk-Anbieter AT&T und liegt damit auf dem Niveau anderer Premium-Smartphones.

Das Smartphone schließt eine Lücke in Amazons Geräte-Angebot neben den Kindle-Fire-Tablets und der TV-Box Fire TV. Über eine Cloud-Synchronisation sollen die Geräte gut zusammenspielen. Amazon hatte in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt das Inhalte-Angebot ausgebaut, das über seine Geräte erreichbar ist.

Nach Informationen der "Financial Times" verhandelte Amazon mit O2 und Vodafone bereits auch über einen Start des Geräts in Großbritannien. Es gab bisher aber keine Hinweise darauf, wann das Gerät in Europa eingeführt werden könnte.

Technische Daten des Fire Phone

Maße (Millimeter) 139,7×66×8,9 Millimeter
Gewicht 160 Gramm
Display-Diagonale 4,7 Zoll
Display-Auflösung 1280×720 Pixel mit 315 ppi
Prozessor 2,2 Gigahertz Quad-Core-Prozessor
Arbeitsspeicher 2 GB
Massenspeicher 32 GB oder 64 GB
Speichererweiterung Kostenloser unbegrenzter Cloud-Speicher
Kamera 13 MP (Rückseite) / 2,1 MP (Front)
Mobilfunktechnik LTE
WLAN 802.11 a/b/g/n
Bluetooth 4.0
Betriebssystem Fire OS 3.5.0
Besonderheiten 4 Spezialkamera-Sensoren für 3D-Darstellung und -Bedienung
Akku 2400 mAh
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