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Ist Weihnachtsgeld pfändbar? Das müssen Sie beachten


Freibeträge für Schuldner
Ist Weihnachtsgeld pfändbar? In diesem Umfang sind Sie geschützt

Von t-online, jja

Aktualisiert am 01.12.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0302045482Vergrößern des BildesHaben Sie Schulden? So schützen Sie zumindest einen Teil Ihres Weihnachtsgeldes. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Kasper Ravlo/imago)
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Das 13. Monatsgehalt ist ein Segen in der teuren Vorweihnachtszeit. Profitieren auch Schuldner davon oder ist Weihnachtsgeld pfändbar?

Gläubiger pfänden Konten oder greifen direkt auf das Gehalt beim Arbeitgeber zu. Die Pfändungsfreigrenze sichert den Lebensunterhalt. Seit 2022 sind Teile des Weihnachtsgeldes unpfändbar.

Weihnachtsgeld seit 2022 nur eingeschränkt pfändbar

Gute Nachrichten für Arbeitnehmer mit Schulden, denn seit 2022 ist Weihnachtsgeld bis 705 Euro pfändungsfrei. Wenn die Pfändung direkt bei Ihrem Arbeitgeber erfolgt, zahlt dieser Ihnen den Freibetrag automatisch aus, wenn er Ihnen Ihr Gehalt überweist.

Nutzen Sie ein P-Konto, müssen Sie selbst aktiv werden. Die Pfändungsfreigrenze reicht nicht aus, um zusätzlich Weihnachtsgeld zu erhalten und vom Konto abzuheben. Stellen Sie einen Antrag beim Vollstreckungsgericht und lassen Sie die einmalige Zusatzeinkunft schützen.

Beispiel für Ihr Weihnachtsgeld: Das dürfen Sie behalten

Nachfolgend haben wir ein fiktives Beispiel für Sie, das die Pfändung von Weihnachtsgeld genauer erklärt:

  • Regulärer Monatslohn: 1.399 Euro netto
  • Weihnachtsgeld einmalig: 900 Euro
  • Summe Lohn und Weihnachtsgeld: 2.299 Euro
  • Pfändungsfreibetrag 2023: 1402,28 Euro
  • Berechnung: Gesamteinkünfte in Höhe von 2.299 Euro abzüglich 1.402,28 Euro ergibt einen Restbetrag von 896,72 Euro
  • Dieser Betrag ist theoretisch pfändbar. 705 Euro dürfen Sie behalten, wenn es sich um Weihnachtsgeld handelt.
  • 896,72 Euro abzüglich 705 Euro entspricht einem pfändbaren Betrag von 191,72 Euro.

Wichtig: Ohne Schutz (zusätzlicher Antrag beim Vollstreckungsgericht) wird alles über dem Pfändungsfreibetrag eingezogen.

Weihnachtsgeld bei Privatinsolvenz: Das bekommt der Insolvenzverwalter

Tilgen Sie Ihre Schulden im Rahmen einer Privatinsolvenz, gilt der gleiche Pfändungsfreibetrag. Bis zu einem Betrag von 705 Euro behalten Sie Ihr Weihnachtsgeld, alles darüber hinaus fällt in die Insolvenzmasse. Wenn Sie Ihr 13. Gehalt nicht schützen, dann wird alles, was über der Pfändungsfreigrenze liegt, ausgezahlt und den Gläubigern zur Verfügung gestellt.

Weihnachtsgeld bei Unterhaltspfändung: So viel ist pfändbar

Unterhaltspfändungen haben gegenüber anderer Zahlungen Vorrang. Ihr maximaler Selbstbehalt beträgt bei Weihnachtsgeld 50 Prozent der Gesamtsumme, höchstens jedoch 500 Euro. Betreiben Sie selbst Unterhaltspfändung gegen eine andere Person, nutzen Sie das Pfändungsprivileg. Es muss dem Mahn- und Vollstreckungsbescheid entnehmbar sein und berechtigt Sie zur vorrangigen Befriedigung Ihrer Bedürfnisse.

13. Monatsgehalt auf dem P-Konto schützen: So gehts

Um bis zu 705 Euro Weihnachtsgeld zu schützen, ist ein Antrag beim Vollstreckungsgericht erforderlich. Gehen Sie wie folgt vor:

  1. Sprechen Sie beim Vollstreckungsgericht vor oder reichen Sie Ihren Antrag schriftlich ein.
  2. Nutzen Sie die erhaltene Bescheinigung und legen Sie diese bei der Bank vor.
  3. Achten Sie darauf, dass die Bank innerhalb von sieben Tagen eine Entscheidung trifft und Ihr Weihnachtsgeld freigibt.
  4. Heben Sie die Summe direkt vom Konto ab.

Zuständig ist die vollstreckende Behörde, die Sie dem Pfändungs- und Überweisungsbeschluss entnehmen. Liegt sie bei Ihnen vor Ort, ist eine persönliche Vorsprache die beste Option.

Verwendete Quellen
  • Verbraucherzentrale Hamburg: "Wie vom Weihnachtsgeld was übrig bleibt"
  • haufe.de - "Weihnachtsgeld pfändbar"
  • Eigene Recherche
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