Unangenehme Folgen Das passiert, wenn Sie zu viel Magnesium einnehmen

Magnesium ist gesund für Knochen und Muskeln. Wer jedoch zu viel des Mineralstoffs zu sich nimmt, hat häufig mit unangenehmen Nebenwirkungen zu kämpfen.
Ob Nüsse, Haferflocken oder Kürbiskerne – viele gesunde Lebensmittel liefern reichlich Magnesium. Das ist gut so: Der Mineralstoff ist unverzichtbar für gesunde Knochen, starke Muskeln und ein stabiles Nervensystem. Doch wer den Körper mit zu viel Magnesium versorgt, kann mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Nicht mehr als 200 Milligramm pro Tag
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt: Erwachsene sollten über Nahrungsergänzungsmittel nicht mehr als 250 Milligramm Magnesium pro Tag zu sich nehmen und idealerweise sogar weniger. "Mehr als 200 Milligramm pro Tag sollten nicht zu sich genommen werden, denn Magnesium wirkt abführend", erklärt BfR-Expertin Birgit Niemann.
Tatsächlich bestehen viele frei verkäufliche Abführmittel auf Basis von Magnesiumsalzen. Bereits eine zu hohe Einzeldosis von 250 Milligramm kann bei empfindlichen Personen zu Durchfall führen.
Darum reagiert der Körper mit Durchfall
Magnesium hat osmotische Eigenschaften. Das bedeutet: Der Stoff zieht Wasser in den Darm. Diese Wirkung kann sinnvoll sein, wenn etwa bei Verstopfung der Stuhl weicher werden soll. Doch nimmt man zu viel Magnesium auf einmal zu sich, gelangt zu viel Wasser in den Darm. Die Folge: wässriger Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen und im schlimmsten Fall ein gefährlicher Flüssigkeits- und Elektrolytverlust.
Nahrungsergänzung oft unnötig
Laut BfR brauchen gesunde Menschen in der Regel keine zusätzlichen Magnesiumpräparate. Sie nehmen mit einer ausgewogenen Ernährung genug des Mineralstoffs auf. Wer trotzdem zu Nahrungsergänzungsmitteln greift, sollte die Dosierungsangaben genau beachten. Besonders Menschen mit Nierenerkrankungen oder eingeschränkter Nierenfunktion sollten vorsichtig sein: Ihre Nieren können überschüssiges Magnesium nicht ausreichend ausscheiden – es kann sich im Körper anreichern. Mögliche Folgen: Muskelschwäche, niedriger Blutdruck oder Herzrhythmusstörungen.
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Diese Lebensmittel liefern Magnesium ganz natürlich
Wer seinen Magnesiumbedarf auf natürliche Weise decken will, hat viele Möglichkeiten. Gute Quellen sind:
- Vollkornprodukte
- Hülsenfrüchte
- Bananen
- grünes Blattgemüse wie Spinat
- Samen und Nüsse
Der Tagesbedarf liegt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei etwa 300 bis 400 Milligramm – je nach Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität. Der Körper nimmt das Magnesium aus Lebensmitteln jedoch deutlich langsamer und besser reguliert auf als aus Nahrungsergänzungsmitteln. Ein Zuviel entsteht dabei kaum.
Fazit
Magnesium ist lebenswichtig – doch wer zu viel davon einnimmt, bringt seinen Darm aus dem Gleichgewicht. Besonders Präparate in hoher Dosierung sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Wer sich ausgewogen ernährt, muss sich um eine Unterversorgung in der Regel keine Sorgen machen.
- bfr.bund.de: "Gesundheitliche Bewertung von Magnesium"
- verbraucherzentrale.de: "Magnesium - was ist zu beachten?"
- dge.de: "Magnesium"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.