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Die Zecken krabbeln wieder: Sieben Fragen und sieben Antworten


Sind manche Menschen für Zecken attraktiver als andere?
Sieben Fragen zu Zecken und die Antworten darauf

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 16.07.2018Lesedauer: 3 Min.
Zecken: Achtung - die Saison hat begonnenVergrößern des Bildes
Zecken: Achtung - die Saison hat begonnen (Quelle: Andrei310/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die Zecken krabbeln wieder und wer sich gerne auf Wiesen und im Wald aufhält, sollte sich danach immer gründlich absuchen. Der Stich der Spinnentiere kann ernste Erkrankungen und schmerzhafte Entzündungen zur Folge haben. Doch wer ist gefährdet? Gibt es Menschen, die Zecken besonders gerne stechen?

Zu den riskanten Erkrankungen, die von Zecken übertragen werden können, zählen Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Während man sich gegen FSME impfen lassen kann, gibt es gegen Borreliose keinen Impfstoff. Hier gilt gründliches Absuchen als wichtigste Vorbeugemaßnahme. Wurde man gestochen, weist meist eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle (Wanderröte) eine Infektion hin. Dann wird mit Antibiotika behandelt.

Mögen Zecken „süßes“ Blut?

Besondere Vorlieben bei der Wahl ihres Wirts haben Zecken nicht. Ihnen ist es egal, ob er „süßes“ Blut hat oder eine bestimmte Schweißzusammensetzung aufweist. Trotzdem können Zecken ihre Wirte riechen und deren Körperwärme wahrnehmen. Man geht sogar davon aus, dass die Tiere aufgrund ihres guten Geruchssinns besonders belebte Wege und Wildpfade bevorzugt ansteuern.

Nähert sich der Mensch einer Zecke, die im Gras, Gebüsch, im Unterholz oder auf einem Baumstumpf sitzt, hakt sie sich beim Vorübergehen an ihm fest oder krabbelt auf ihn zu, wenn er beispielsweise entspannt auf einer Picknickdecke sitzt. Übrigens: Zecken können weder springen, noch klettern sie auf Bäume und lassen sich herunterfallen. Sie warten meist in einer Höhe von rund zehn Zentimetern bis zu etwa einem Meter auf ihr „Opfer“.

Wo stechen Zecken am liebsten zu?

Nachdem die Zecke ihren Wirt erreicht hat, beginnt die Suche nach der richtigen Stichstelle. Zecken bevorzugen warme, feuchte und geschützte Körperbereiche, wie die Kopfhaut, die Ohren, Hals, Achseln, Kniekehlen und die Leistengegend. Auch im Intimbereich und zwischen den Zehen sind Zecken das ein oder andere Mal zu finden. Unter der Armbanduhr sollte man ebenfalls nachschauen.

Wann sticht die Zecke zu?

Die Suche nach der richtigen Stichstelle ist für Zecken überlebenswichtig. Sie möchten in Ruhe Blut saugen und nicht Gefahr laufen, abgekratzt zu werden. Daher sticht das Spinnentier nicht sofort zu, wenn es die Haut erreicht, sondern krabbelt noch eine Weile auf dem Körper herum. Dies kann bis zu einer Stunde und länger dauern. Die Chancen stehen daher gut, die Tiere durch gründliches Absuchen zu entdecken, bevor sie sich mit ihrem Stech- und Saugapparat in die Haut bohren. Das Robert-Koch-Institut (RKI) rät zudem, die getragene Kleidung nach dem Ausflug bei mindestens 60 Grad zu waschen.

Kann Duschen die Zecken abspülen?

Solange die Zecke noch nicht zugestochen hat, ist es durchaus möglich, sie mit Hilfe einer ausgedehnten Dusche vom Körper zu spülen. Eine sichere Maßnahme ist das aber nicht und ersetzt das gründliche Absuchen keinesfalls. Hat die Zecke bereits begonnen Blut zu saugen, ist sie fest in der Haut verankert. Zu heißes Wasser und Duschgel erhöhen dann sogar eher das Risiko, dass das gestresste Tier vermehrt Speichel in die Einstichstelle abgibt – und damit auch mögliche Krankheitserreger.

Wie bekommt man die Zecke wieder aus der Haut?

Auch von der Idee, das Tier mit Hilfe von Öl oder Klebstoff zu ersticken, ist dringend abzuraten, da diese Maßnahmen die Zecke ebenfalls in Alarmbereitschaft versetzen. Besser ist es, mit einer speziellen Zeckenange das Spinnentier möglichst nahe an der Haut zu packen und langsam und gerade aus der Haut zu ziehen. Auf keinen Fall drehen, sonst kann es passieren, dass Teile der Stechwerkzeuge in der Haut zurückbleiben. Nach dem Entfernen der Zecke muss die Hautstelle desinfiziert werden.

Ist es sinnvoll, die Zecke aufzuheben?

Viele heben die Zecke auf und hoffen, dass diese, sollten unspezifische Krankheitssymptome auftreten, Hinweise auf eine Infektion mit Borrelien oder FSME-Viren geben kann. Laut dem RKI ist eine Untersuchung von Zecken auf Infektionserreger allerdings nicht sinnvoll. Ein positiver Nachweis von Borrelien beziehungsweise FSME-Viren in der Zecke lasse keine Schlüsse zu, dass es zu einer Infektion der betroffenen Person gekommen sei. Aufgrund der unterschiedlichen Nachweisempfindlichkeiten der jeweils verwendeten Untersuchungsmethoden könne selbst bei einem negativen Untersuchungsergebnis eine Infektion mit Borrelien oder FSME-Viren nicht ausgeschlossen werden.

Welche Warnzeichen deuten auf eine Borreliose oder FSME-Infektion hin?

Nach dem Zeckenstich ist es wichtig, die Stelle unter Beobachtung zu halten – und das mehrere Wochen. Bei einer Borreliose kann es sein, dass sich die ausbreitende Wanderröte nach einigen Tagen bildet, manchmal tritt sie aber auch erst Wochen später auf. Ist das der Fall, sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Das gilt auch dann, wenn man in einem Zeitraum von 7 bis 14 Tagen nach dem Zeckenstich grippeähnliche Symptome bemerkt oder andere Symptome einer Infektion auftreten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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