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Bloß nicht vergessen: Das gehört in die Reiseapotheke


Gut versorgt im Notfall
Was in der Reiseapotheke nicht fehlen sollte

  • Ann-Kathrin Landzettel
Von Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 04.07.2023Lesedauer: 3 Min.
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Schmerz-und Fiebermittel sollten Sie im Urlaub immer dabei haben.Vergrößern des Bildes
Schmerz-und Fiebermittel sollten Sie im Urlaub immer dabei haben. (Quelle: Liudmila Chernetska / Getty Images)

Der Urlaub steht vor der Tür und die Freude ist groß. Doch nicht selten werden Reisende von Durchfall, Infekten und andere Krankheiten geplagt.

Wird man im Urlaub krank, kann eine gute Reiseapotheke Gold wert sein. Besonders in nicht-europäischen Ländern kommt es mitunter zu Problemen mit der Medikamentenversorgung. Welche Medikamente in keinem Koffer fehlen dürfen.

Reiseapotheke zusammenstellen: Wohin geht´s – was muss mit?

Etwa zwei Wochen, bevor Sie in Urlaub fahren, sollten Sie sich um die Planung und Zusammenstellung der Reiseapotheke kümmern. So haben Sie ausreichend Zeit, um Rezepte für regelmäßig benötigte verschreibungspflichtige Medikamente beim Hausarzt nachzubestellen und – falls nötig – Bescheinigungen anzufordern. Passen Sie die Reiseapotheke an die Bedarfe Ihrer aktuellen Reise an.

Sie können sich gegebenenfalls auch in der Apotheke beraten lassen. Jede Reiseapotheke ist ein stückweit individuell. Für eine mehrwöchige Rucksacktour durch Südostasien brauchen Sie eine andere Reiseapotheke als bei einem kurzen Strandurlaub in Griechenland.

Regelmäßig benötigte Medikamente in ausreichender Menge

Fangen Sie bei der Medikamenten-Planung bei den Mitteln an, die Sie aufgrund einer möglichen Erkrankung täglich nehmen müssen, etwa Blutdrucksenker, Gerinnungshemmer, Insulin oder Diuretika. Nehmen Sie ausreichende Mengen mit. "Bei dauerhaft benötigten Medikamenten sollte als Sicherheitsreserve etwa ein Drittel mehr mitgenommen werden als voraussichtlich benötigt. Es kann immer sein, dass sich ein Rückflug verschiebt oder etwas anderes Unvorhergesehenes passiert", sagt Dr. Ursula Sellerberg, stellvertretende Pressesprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA).

Klären Sie zudem ab, ob Sie für Ihre Medikamente im Zielland eine Bescheinigung Ihres Arztes für die Zollkontrolle brauchen. Das gilt in vielen Ländern etwa für starke Schmerzmittel und andere Betäubungsmittel. Im Zweifel sollte man sich direkt an die Botschaft des betreffenden Landes in Deutschland wenden und die Regeln für die Medikamenteneinfuhr erfragen.

Dort kann man eine rechtsverbindliche Auskunft erhalten. Wer dauerhaft Medikamente benötigt, sollte zudem in seinen Reiseunterlagen die Telefonnummer seines Arztes mitnehmen. Und: Müssen Sie Spritzen bei sich führen, klären Sie dies auch mit Ihrer Fluggesellschaft ab.

Die Reiseapotheke für den kleinen Notfall

Im nächsten Schritt stellen Sie die allgemeine Reiseapotheke zusammen. Diese sieht ähnlich aus wie die Hausapotheke – ist aber durch Arzneimittel gegen Reiseübelkeit und anderen typische Reisekrankheiten ergänzt. Packen Sie in Ihre Reiseapotheke:

  • Schmerz- und Fiebermittel
  • Fieberthermometer
  • Medikamente gegen Erkältungsbeschwerden (Husten, Schnupfen, Halsweh)
  • Augentropfen
  • Ohrentropfen (beim Tauchurlaub empfohlen)
  • Ohrstöpsel gegen Lärm (für Festival-Liebhaber und Leichtschläfer)
  • Medikamente gegen Allergien
  • Sonnenschutz
  • Insektenschutz
  • Mittel gegen Reisedurchfall
  • Mittel gegen Sodbrennen oder Verstopfung
  • Elektrolytlösung, um den Mineralstoffhaushalt bei Durchfall stabilisieren zu können
  • Mittel gegen Reiseübelkeit (besonders bei langen Bus- oder Schiffsfahren empfehlenswert)
  • Desinfektionsmittel
  • Verbandsstoffe/ Pflaster/ Erste-Hilfe-Box/ Einmalhandschuhe
  • Wund- und Heilsalbe
  • Zeckenzange/ Pinzette/ Schere (nicht im Handgepäck mitnehmen)

"Nehmen Sie die Medikamente aus dem Heimatland mit. Nicht immer ist am Urlaubsort im Notfall eine Apotheke erreichbar oder Medikamente zuverlässig verfügbar. Auch kann es passieren, dass Medikamente gefälscht sind oder dass sich die Verständigung als schwierig herausstellt", sagt Sellerberg. "Bei Schmerzen, Durchfall oder bei akuten Verletzungen beispielsweise ist es gut, wenn Sie das benötigte Mittel gleich zur Hand haben. Gerade in Ländern mit schlechter Gesundheitsversorgung muss man damit rechnen, dass es vor Ort keine Apotheke gibt."

(Quelle: ABDA)

Dr. Ursula Sellerberg ist Apothekerin und stellvertretende Pressesprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA).

Die Reiseapotheke für besondere Reiseziele

Bei Reisen in ferne Länder kann die Reiseapotheke je nach Ziel sinnvoll ergänzt werden durch:

  • Malariamittel (Verordnung durch den Arzt)
  • Breitbandantibiotikum (Verordnung durch den Arzt)
  • Kompressionsstrümpfe (für lange Flugreisen)
  • Trinkwasserdesinfektionsmittel
  • Moskitonetz

Tipp: Die Impfberatung für Ihre Fernreise sollten Sie spätestens sechs Wochen vor Reiseantritt nutzen.

Wohin mit der Reiseapotheke?

Da Koffer immer wieder mal verloren gehen, sollten Sie Ihre Reiseapotheke im Handgepäck mit sich führen. Klären Sie bei Spritzen oder anderem Injektionsbesteck die Mitnahme mit der Fluggesellschaft ab. Beachten Sie auch, wenn Medikamente kühl gelagert werden müssen, zum Beispiel Insulin. Möchten Sie aus Platzgründen auf die Umverpackung verzichten, etwa bei Tabletten, können Sie die Blister in ein kleines Beutelchen packen. Nehmen Sie immer die Packungsbeilage mit – am besten mit einem Gummi am Blister befestigen.

"Bei Tagestouren sollten Sie immer eine kleine Grundausstattung bei sich haben. Den Rest bewahren Sie am besten im Hotelzimmer auf. Dort sind die Mittel keinen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Und Sie haben noch Vorrat, falls die Handtasche oder der Rucksack aus irgendeinem Grund verloren geht", sagt Sellerberg.

Bei Medikamenten die Zeitverschiebung beachten

Wichtig ist zudem, bei Fernreisen die Zeitverschiebung bei der Einnahme der Medikamente zu berücksichtigen. Bestimmte Präparate müssen immer zur gleichen Zeit eingenommen werden, etwa die Antibabypille, Schilddrüsenmedikamenten oder Antibiotika.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • abda.de: "Checkliste Reiseapotheke". Online-Checkliste (PDF) der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA). (Stand: Aufgerufen am 15. Juni 2023)
  • abda.de: "Tipps rund um die Reiseapotheke". Online-Information (PDF) der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA). (Stand: Aufgerufen am 15. Juni 2023)
  • auswaertiges-amt.de: "Auslandsreise. Häufig gestellte Fragen (FAQ)". Online-Information des Auswärtigen Amtes. (Stand: Aufgerufen am 15. Juni 2023)
  • bfarm.de: "Reisen mit Betäubungsmitteln". Online-Information des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). (Stand: 28. April 2022)
  • zoll.de: "Arzneimittel und Betäubungsmittel". Online-Information der Generalzolldirektion. (Stand: Aufgerufen am 15. Juni 2023)
  • bundesgesundheitsministerium.de: "Arzneimittel richtig aufbewahren und entsorgen". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 10. Juni 2022)
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