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Was steckt hinter einem Hexenschuss?


Was steckt hinter einem Hexenschuss?

Judith Féaux de Lacroix

Aktualisiert am 17.07.2012Lesedauer: 3 Min.
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Ein Hexenschuss ist sehr schmerzhaft, aber meist ungefährlich.Vergrößern des Bildes
Ein Hexenschuss ist sehr schmerzhaft, aber meist ungefährlich. (Quelle: imago-images-bilder)

Eine falsche Bewegung, und schon fährt ein höllischer Schmerz in den Rücken: ein Hexenschuss. Plötzlich fühlt sich die Wirbelsäule an wie blockiert, jede Bewegung scheint unmöglich. Aber was steckt eigentlich hinter einem Hexenschuss? Der Bayreuther Orthopäde Dr. Karl-Heinz Conrad erklärt, was den Schmerz auslöst und wie man ihn wieder los wird.

Schmerz kann bei Hexenschuss bis ins Bein ausstrahlen

Als Hexenschuss - der Arzt sagt Lumbago oder akute Lumbalgie - bezeichnet man plötzlich auftretende Rückenschmerzen. "Der Hexenschuss kommt ohne Vorwarnung und meist aus völliger Gesundheit heraus", sagt Dr. Karl-Heinz Conrad. Manchmal strahlt der Schmerz bis ins Bein aus. Dann ist der Ischiasnerv betroffen, weshalb Ärzte in diesem Fall von Lumboischialgie sprechen. Betroffene eines Hexenschusses können sich oft nicht mehr aufrichten und verharren in einer gekrümmten Position.

Nierensteine oder Krebs sind mögliche Ursachen

Meist wird ein Hexenschuss durch eine Wirbelblockade verursacht. "Das heißt, dass sich einzelne Wirbel ineinander verklemmen. Dabei wird ein Nerv eingequetscht", erklärt der Orthopäde. Gleichzeitig verspannt sich die Rückenmuskulatur stark - und das ist für den Betroffenen sehr schmerzhaft. Auslöser eines Hexenschusses ist meist eine ungewohnte Dreh- oder Beugebewegung der Wirbelsäule, etwa beim Heben von schweren Gegenständen. Der Schmerz kann auch jedoch ernstere Ursachen haben. "Der Hexenschuss ist keine Krankheit, sondern nur ein Symptom", erläutert der Experte. So könne der Schmerz zum Beispiel auf einen Bandscheibenvorfall, Nierensteine oder Krebs hindeuten. "Man sollte einen Hexenschuss nicht auf die leichte Schulter nehmen", warnt Conrad.

Zwischen 40 und 50 ist man besonders gefährdet

Studien zufolge erleiden 80 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Leben einen Hexenschuss. Es trifft vor allem Menschen im mittleren Alter, zwischen 40 und 50 Jahren. "Aber auch 15-Jährige können einen Hexenschuss bekommen", sagt Conrad. Bei den über 60-Jährigen hingegen tritt der Hexenschuss nur noch selten auf, denn bei älteren Menschen ist die Wirbelsäule starrer und kann sich deshalb auch nicht so leicht verschieben und blockieren. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Das liege daran, dass Männer häufiger schwer heben als Frauen, und sich damit auch eher der Gefahr eines Hexenschusses aussetzen, vermutet der Mediziner. Gefährdet sind vor allem Menschen mit einer schwachen Rücken- und Bauchmuskulatur. (Rückentraining: Die besten Übungen für Zuhause) Denn je schwächer die Muskeln, desto weniger Halt bieten sie der Wirbelsäule. "Menschen, die viel im Büro arbeiten, bekommen eher einen Hexenschuss", sagt Conrad. Vorbeugen könne man in erster Linie durch viel Bewegung und gezielte Rückengymnastik.

Bei Hexenschuss zu viel schonen

Zu Beginn sollten Betroffene die Wirbelsäule entlasten, indem sie sich auf den Rücken legen und die Beine hochlagern. Zu lange schonen sollte man sich aber nicht. Im Gegenteil: Durch Bewegung löst sich die Verspannung der Muskeln. Oft hilft Wärme, die Muskulatur zu entspannen: Man kann zum Beispiel ein heißes Bad nehmen, eine Wärmflasche in den Rücken legen oder wärmende Salben auftragen. Darüberhinaus kann der Arzt dem Patienten ein Schmerzmittel spritzen oder als Tabletten verabreichen. Das ist wichtig, weil die Schmerzen dazu führen, dass sich die Muskulatur noch mehr verspannt und der Schmerz zunimmt. Auch ein Chirotherapeut kann helfen: Mit einem gezielten Griff renkt er die verkeilten Wirbel wieder ein. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden nach einigen Tagen. Ist dies nicht der Fall, sollte man nochmals einen Arzt um Rat fragen. Das Gleiche gilt, wenn ein Taubheitsgefühl oder sogar eine Lähmung auftritt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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