So empfindlich ist das Schambein

Fußballer trifft die Schambeinentzündung immer wieder - aktuellster Fall Dortmund-Star Mario Götze. Durch Wasser im Knochen ist das Schambein entzündet, was drastische Begleiterscheinungen nach sich ziehen kann, die in manchen Fällen sogar operiert werden müssen. Wir erklären, was es mit dem Schambein auf sich hat.

"Fußballkrankheit" Schambeinentzündung

Das Schambein sitzt am vorderen Teil des Beckens und ist mit Darm- und Sitzbein verbunden (Fotoshow: Wo das Schambein im Körper sitzt). Durch Bewegung wird es besonders stark belastet. Die gefürchtete und oft äußerst schmerzhafte Schambeinentzündung trifft daher vor allem männliche Leistungssportler. Oft müssen schwer erkrankte Fußballer und andere Ballsportler mit langen Zwangspausen von einigen Monaten rechnen. Anders als bei Knochenbrüchen oder Bänderrissen ist schlecht vorhersehbar, wie lange ein Sportler wegen einer Schambeinentzündung ausfällt. Die Häufigkeit der Erkrankung wird auf circa 20 Prozent der Fußballer geschätzt.

Symptome kommen erst spät

Die Entzündung entsteht, wenn es durch Sport zur Überlastung der Schambeinfuge kommt und sich Wasser im Schambeinknochen sammelt. Es handelt sich hierbei um keine Entzündung durch Bakterien, sondern um eine so genannte "Überlastungsentzündung". Das kann passieren, ohne dass es der Sportler überhaupt bemerkt. Schmerzhaft wird es meist erst, wenn bestimmte Begleiterscheinungen wie Schmerzen in der Leiste auftreten. Auch die unteren Bauchmuskeln können schmerzen. Da es jedoch kein feststehendes Krankheitsbild und unterschiedliche Beschwerdeformen gibt, ist die Diagnose in vielen Fällen schwierig. Ärzte stellen die Schambeinentzündung oft erst mittels Magnetresonanz-Tomografie (MRT) und mit Blutuntersuchungen fest.

Langwierige Therapie

Die Therapie besteht je nach Art der Erkrankung aus der Einnahme von Entzündungshemmern und einem langwierigen Aufbautraining der Rumpf-und Beckenbodenmuskulatur. Die Schambeinentzündung kann dann jedoch folgenlos abheilen. Zu einem operativen Eingriff kommt es nur bei sehr wenigen Patienten mit hartnäckigen Entzündungen, die vorher lange Zeit ignoriert wurden.

Schambein schmerzt bei Schwangerschaft

Ein schmerzendes Schambein ist jedoch auch eine typische Frauenkrankheit. Dazu kommt es in der Schwangerschaft, wenn das wachsende Kind auf den Beckenbereich drückt. Die Verbindung zwischen den beiden Schambeinknochen wird stark gedehnt, weshalb Sitzen mit gespreizten Beinen vermieden werden sollte.