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Hämorriden: Nicht nur Hämorriden machen am Po Probleme


Fünf Tabu-Themen
Nicht nur Hämorriden machen am Po Probleme

Ann-Kathrin Landzettel

07.01.2015Lesedauer: 3 Min.
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Hämorriden können fast jeden treffen.Vergrößern des Bildes
Hämorriden können fast jeden treffen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Entdeckt man plötzlich Blut auf dem Toilettenpapier, ist der Schreck groß. Es gibt viele Auslöser für die Blutungen und die Mehrzahl ist harmlos. So kann beispielsweise falsche Hygiene die empfindliche Po-Region reizen. Doch in manchen Fällen steckt auch ein Tumor hinter dem Symptom. Fünf häufige Ursachen für Blut am Po.

Kaum zu glauben, aber wahr: Das falsche Toilettenpapier kann zu Reizungen und Blutungen am Afterbereich führen. Schuld sind unter anderem eingesetzte Duft- und Konservierungsstoffe. Besonders häufig treten Beschwerden bei der Benutzung von feuchtem Papier auf. Zwar ist die Reibung auf der Haut geringer als beim Einsatz von trockenem Papier. Doch nicht jeder verträgt den chemischen Mix der Produkte.

Vorsicht bei feuchtem Toilettenpapier

"Feuchtes Toilettenpapier ist aus Sicht eines Hautarztes kritisch zu bewerten, da es jede Menge Zusatzstoffe enthält, die die Haut reizen können", erklärt Dr. Heiko Grimme, Facharzt für Dermatologie und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen. "Kommt es im Bereich des Afters zu Juckreiz und Rötungen, schuppt sich die Haut oder sind auf dem Klopapier Spuren von Blut zu erkennen, sollten die Tücher nicht mehr verwendet werden.

Der Experte rät zudem auch von Seifen ab, da diese die Intimregion ebenfalls austrocknen und strapazieren. Seine Empfehlung: Normales Toilettenpapier mit etwas Wasser anfeuchten.

Hämorriden können bluten

Ein weiterer Grund für Blutungen können Hämorriden sein. Dabei handelt es sich um eine Schwellung der Gefäßpolster im Analbereich. Im Normalfall sind die Polster, die dem Feinverschluss des Afters dienen, unauffällig und wir bemerken sie nicht. Schwellen sie allerdings an, leiden viele Patienten unter Blutungen, Juckreiz, Brennen, Nässen, Schmerzen sowie Entzündungen im Afterbereich. Im fortgeschrittenen Stadium kann es sogar passieren, dass sich die Hämorriden aus dem After herausdrücken.

Wer auf der Toilette presst, riskiert Hämorriden

Das Risiko, Hämorriden zu bekommen, steigt unter anderem durch häufiges Sitzen, Übergewicht, Pressen während des Stuhlgangs sowie bei chronischer Verstopfung. Nach Angaben der Deutschen Gastro Liga sind bei 70 Prozent der Menschen Hämorriden in unterschiedlicher Ausprägung zu finden. Allerdings haben nicht alle mit Beschwerden zu kämpfen.

Blut auf dem Klopapier durch Afterrisse

Afterrisse, auch Analfissuren genannt, sind Experten zufolge ebenfalls ein häufiges Problem. Dabei handelt es sich um kleine Risse in der empfindlichen Haut des Analkanals. Brennende Schmerzen beim Stuhlgang, Blut im Stuhl oder am Toilettenpapier sowie Juckreiz sind typische Warnzeichen. Auch hier gilt: Wer beim Stuhlgang oft presst oder immer wieder unter Verstopfung leidet, erhöht das Risiko für die Erkrankung. Lang anhaltende Durchfälle sowie Hämorriden begünstigen die Risse ebenfalls.

Blut im Stuhl kann auf Darmkrebs hindeuten

Jedes Jahr wird nach Angaben des Robert-Koch Instituts (RKI) bei etwa 70.000 Deutschen die Diagnose Darmkrebs gestellt. Wie die Deutschen Krebshilfe mitteilt, gehört Blut im Stuhl sowie am Toilettenpapier zu den Alarmsignalen der Krebserkrankung.

Darmkrebs-Früherkennung beugt vor

Wer die Früherkennungsuntersuchungen wahrnimmt, senkt sein Risiko zu erkranken deutlich. Gesetzliche Krankenkassen bieten ab 50 Jahren eine Tastuntersuchung sowie eine Stuhlkontrolle auf verstecktes Blut an. Ab 55 Jahren kann die Darmspiegelung in Anspruch genommen werden. Diese Untersuchung ist übrigens die einzige, die Krebs vorbeugen kann.

"Im Rahmen der Kontrolle wird dem Patienten ein Endoskop in den Darm eingeführt, welches mit einer kleinen Zange ausgestattet ist. Findet der Arzt einen Polypen, aus dem sich Darmkrebs entwickeln könnte, trennt er diesen von der Schleimhaut des Dickdarms ab", erklärt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). "Die Darmspiegelung stellt daher eine sehr gute Maßnahme dar, um Darmkrebserkrankungen zu verhindern."

Tumore führen zu Blutungen

Mit steigendem Alter nimmt generell das Risiko für Tumore – gutartige wie bösartige – im Magen-Darm-Trakt zu. Auch das Blutungsrisiko im Darm steigt. So können Ausstülpungen der Darmwand, sogenannte Divertikel, ebenso der Auslöser für Blutungen sein wie Entzündungen, Geschwülste oder Gefäßveränderungen.

Da Blut ein Warnzeichen für viele verschiedene Erkrankungen ist, darunter auch Krebs, sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen und die Ursache klären lassen. Bei Schmerzen, Juckreiz, Nässen, Schwellungen oder Knotenbildung in der Analregion, sollte ebenfalls ärztlicher Rat eingeholt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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