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Verbrühung: Was tun für die Wundheilung? Wichtige Tipps


Verletzung durch feuchte Hitze
Was bei einer Verbrühung für die Wundheilung zu tun ist


01.07.2025 - 08:11 UhrLesedauer: 4 Min.
Ein Kind steht am Herd, auf dem Wasser in einem Topf kochtVergrößern des Bildes
Ein Kind steht am Herd, auf dem Wasser in einem Topf kocht: Das Risiko von Verbrühungen ist bei kleinen Kindern besonders hoch. (Quelle: Andrey Zhuravlev/getty-images-bilder)
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Verbrühungen gehören zu den häufigsten Verbrennungsverletzungen im Alltag. Eine rasche und richtige Behandlung ist für die Haut wichtig.

Kurz nicht aufgepasst und schon hat man sich heißes Kochwasser, Tee oder Suppe über die Haut gegossen oder ist mit heißem Dampf in Kontakt gekommen. Verbrühungen sind nicht nur schmerzhaft. Sie können die Haut ernsthaft verletzen. Eine rasche Behandlung ist wichtig, um Hautschäden vorzubeugen und die Wundheilung zu unterstützen.

Was ist eine Verbrühung?

Eine Verbrühung ist eine spezielle Form einer Verbrennungsverletzung. Die Haut wird durch heißes Wasser, heißen Dampf oder andere heiße Flüssigkeiten verletzt. Im Alltag sind Verbrühungen schnell passiert. Mögliche Ursachen für Verbrühungen:

  • Beim Kochen wird versehentlich ein Topf oder der Wasserkocher an- oder umgestoßen und das heiße Wasser läuft über die Hand.
  • Die Tee- oder Kaffeetasse kippt um und die heiße Flüssigkeit läuft über Beine und auf den Schoß.
  • Kinder ziehen an der Tischdecke, auf dem ein Gefäß mit heißer Flüssigkeit steht.
  • Die Wärmflasche ist nicht richtig verschlossen und die heiße Flüssigkeit tritt aus oder das eingefüllte Wasser ist zu heiß.
  • Man verbrennt sich am heißen Dampf von Wasserkocher oder Bügeleisen.
  • Man hat sich bei der Wassertemperatur des Wasserhahns verschätzt und greift in den heißen Strahl.

Die vier Schweregrade von Verbrühungen

Bereits Temperaturen über 50 Grad können die Haut schädigen. Je heißer die Flüssigkeit ist und je länger der Kontakt mit der Haut besteht, desto schwerwiegender ist die Verletzung. Kinder sind besonders gefährdet, da ihre Haut dünner ist und empfindlicher auf Hitze reagiert. Mediziner unterscheiden vier Schweregrade von Verbrennungen und Verbrühungen:

  • Grad 1: Die Haut schmerzt und zeigt Rötungen und Schwellungen – ähnlich wie bei einem Sonnenbrand. Da nur die oberste Hautschicht, die Epidermis, betroffen ist, heilen diese Brandwunden meist unkompliziert, vollständig und ohne Narben ab.
  • Grad 2: Die Verletzung reicht bis in die zweite Hautschicht, die Dermis. Die Haut ist stark gerötet und es kommt zur Blasenbildung. Die Verbrühung ist mit starken Schmerzen verbunden. Geht die Verbrennung tiefer ins Gewebe, was an einem weißen Wundgrund zu erkennen ist, muss die Wunde ärztlich versorgt und gegebenenfalls operiert werden. Es bleiben Narben zurück.
  • Grad 3: Die Verbrühung hat einen tiefen Gewebeschaden verursacht. Die beiden oberen Hautschichten sind vollständig zerstört, die dritte Hautschicht, die Subkutis, ist beschädigt. Die Haut hängt in Fetzen und wirkt weißlich, ledrig. Da Nerven zerstört werden, verspüren Betroffene keine Schmerzen. Die verbrannte Haut muss in der Regel operativ entfernt werden. Anschließend wird gesunde Haut von anderer Stelle transplantiert.
  • Grad 4: Ist die Haut verkohlt und schwarz, sind alle Hautschichten samt Unterfettgewebe zerstört sowie Muskeln, Sehnen, Knochen und Gelenke geschädigt. Brandwunden des vierten Grades müssen im Krankenhaus versorgt werden und sind in der Regel mit weiteren Komplikationen verbunden.

Wann mit einer Verbrühung zum Arzt?

Leichte Verbrühungen kann man selbst behandeln. Als "leicht" gilt die Verbrühung, wenn die Haut nur oberflächlich verletzt und die Wunde nicht größer als eine Handfläche ist. Ab Verbrennungsgrad zwei sowie bei großflächigeren Verbrennungen sollte man den Notarzt unter 112 verständigen. Der Notruf sollte auch dann abgesetzt werden, wenn sensible Stellen wie Kopf, Gesicht, Hände oder Genitalien betroffen sind oder die Verbrühung bei Neugeborenen besteht.

Bei schweren Verbrennungen benötigt nicht nur die verletzte Haut eine rasche ärztliche Behandlung. Großflächige Verbrennungen können zu Kreislaufproblemen bis zu einem Schock führen, Entzündungsreaktionen auslösen oder sogar Organversagen verursachen. Lebensbedrohlich werden Verbrühungen, wenn bei Kindern fünf bis zehn Prozent, bei Erwachsenen mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche betroffen sind.

Verbrühung behandeln: Erste Hilfe

Bei einer Verbrühung gilt es, möglichst schnell zu reagieren, um die Hitzeeinwirkung auf die Haut zu unterbrechen. Zunächst muss die durchtränkte Kleidung entfernt werden. Schmuck sollte abgelegt werden, da er wie ein Hitzespeicher wirkt. Wichtig: Ist der Stoff der Kleidung oder der Schmuck mit der Haut verschmolzen, darf nur ein Arzt diese lösen.

Verbrühung richtig kühlen

Anschließend muss die heiße Flüssigkeit mit klarem Wasser von der Haut gespült werden. Kleinflächige Verletzungen sollten mit Leitungswasser von etwa 20 Grad für zehn bis fünfzehn Minuten gekühlt werden, um den Schmerz zu lindern und Hautschäden zu begrenzen. Keine Eiswürfel nutzen!

Vorsicht ist bei der Kühlung großflächiger Verbrühungen geboten, um keine Unterkühlung auszulösen. Als Orientierungswert gilt: Kühlung nur bei maximal fünf Prozent verbrannter Körperoberfläche durchführen. Das entspricht bei Erwachsenen etwa der Fläche des Unterarms. Wichtig: Bei bewusstlosen Patienten nicht kühlen. Auch Neugeborene und Säuglinge dürfen nicht gekühlt werden, da sie besonders schnell unterkühlen. Bei Kindern nur Arme und Beine kühlen, nicht den Rumpf. Bei Unklarheiten über die Schwere der Verbrennung sollte immer medizinische Hilfe geholt werden. Man kann den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117 kontaktieren oder den Hausarzt.

Nach der Kühlung die Wunde schützen

Nachdem die Wunde gekühlt ist, muss sie geschützt werden. Sterile Pflaster oder Verbände – idealerweise metallbeschichtet – sind am besten zum Abdecken geeignet. Das metallisierte Tuch im unverletzten Bereich der Haut mit Mullbinde, Heftpflaster oder Dreiecktuchkrawatte vorsichtig befestigen. Beim Befestigen sollte man darauf achten, den Verband nicht zu straff anzulegen. Im Bedarfsfall ist dem Deutschen Roten Kreuz zufolge das lockere Abdecken mit sauberer Klarsichtfolie oder einem sauberen Leinentuch möglich, sollte kein geeigneter Verband zur Hand sein. Keine Baumwolle oder Watte verwenden.

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Keine Salbe auf frische Brandwunden

Keine Salben auf frische oder offene Brandwunden auftragen. Das begünstigt Entzündungen und erschwert dem Arzt die Diagnose. Salben sollten nur bei leichten, oberflächlichen Verbrühungen und erst ab Tag zwei aufgetragen werden. Und: Finger weg von Hausmitteln wie Honig, Öl, Mehl oder Essig. Es besteht nicht nur Verschmutzungs- und Entzündungsgefahr. Auch das Abkühlen der Wunde kann dadurch verhindert werden.

Wie Brandblasen richtig behandeln?

Bei Brandblasen ist die erste und zweite Hautschicht beschädigt. Zwischen den beiden Hautschichten bildet sich Flüssigkeit. Diese übernimmt eine wichtige Schutz- und Kühlungsfunktion. Es gilt: Brandblasen auf keinen Fall aufstechen. Es könnten Keime eindringen. Besser ist es, die Blase mit einem Pflaster oder einer Mullkompresse abzudecken. Bei großer Blasenbildung oder wenn kleinere Blasen Anzeichen einer Entzündung zeigen (roter Wundrand, Überwärmung oder Eiterbildung) sollte immer ein Arzt hinzugezogen werden.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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