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Husten nach dem Essen: Welche Ursachen infrage kommen


Während oder nach der Mahlzeit
Husten nach dem Essen – was dahinterstecken kann

Von Wiebke Posmyk

Aktualisiert am 22.02.2024Lesedauer: 4 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Mann auf Sofa mit HustenreizVergrößern des Bildes
Wenn Husten nach dem Essen öfter vorkommt, ist ein Arztbesuch empfehlenswert. (Quelle: Jacob Wackerhausen/Getty Images)

Husten nach dem Essen kann harmlos sein. Es kann aber auch auf eine Krankheit hinweisen, vor allem, wenn es öfter auftritt. Welche Ursachen möglich sind.

Gelegentliches Husten beim oder nach dem Essen ist meist kein Grund zur Sorge. Wer jedoch immer wieder nach dem Essen husten muss, sollte der Ursache auf den Grund gehen. Denn es können sich verschiedene Erkrankungen dahinter verbergen.

Mögliche Ursachen für Husten nach dem Essen sind etwa:

  • zurückfließende Magensäure (Reflux)
  • Schluckstörungen, etwa nach einem Schlaganfall oder bei Erkrankungen der Speiseröhre
  • allergische Reaktionen

Auch ein Verschlucken, etwa durch zu hastige Nahrungsaufnahme, kann Ursache für einen plötzlichen Husten beim Essen sein.

In den nächsten Kapiteln werden einige mögliche Ursachen näher vorgestellt.

Wichtiger Hinweis

Husten nach dem Essen kann zahlreiche Ursachen haben. In diesem Artikel können nur einige wichtige Auslöser genannt werden. Wichtig ist, anhaltenden Husten immer ärztlich abklären zu lassen. Bei starken Begleitsymptomen wie etwa Atemnot, Schwellungen im Rachen oder Schmerzen in der Brust sollten Betroffene im Zweifel umgehend den Rettungsdienst (112) alarmieren – denn dann könnte eine ernste Ursache dahinterstecken.

Husten nach dem Essen durch Reflux

Husten, der einige Zeit nach dem Essen auftritt, kann durch die Refluxkrankheit ausgelöst werden. Dabei gelangt immer wieder Magensaft an einen Ort, wo er eigentlich nicht hingehört: in die Speiseröhre. Er kann aber auch bis in die Luftröhre geraten und dort zu Husten und Hustenreiz führen.

Normalerweise sorgt der Schließmuskel am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen dafür, dass die mit Magensaft vermischte Nahrung nicht wieder in die Speiseröhre zurückfließt. Dass dies etwa nach einer üppigen Mahlzeit hin und wieder doch passiert, ist zunächst kein Grund zur Sorge.

Problematisch wird es erst, wenn der Schließmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen anhaltend beeinträchtigt ist. Dann kann immer wieder Mageninhalt in die Speiseröhre gelangen. Fachleute sprechen von einem Reflux (Rückfluss). Auf Dauer kann Reflux zu Beschwerden führen, die unter der Bezeichnung gastroösophageale Refluxkrankheit (Abkürzung: GERD) bekannt sind.

Typische Symptome von Reflux sind Sodbrennen oder häufiges Aufstoßen. Aber auch Husten, der einige Zeit nach dem Essen oder in der Nacht auftritt, kann dazugehören. Weitere mögliche Beschwerden sind Völlegefühl, ein Brennen im Hals, ein unangenehmer Geschmack im Mund sowie Schluckbeschwerden.

Husten nach dem Essen durch Reflux entsteht, wenn der aggressive Magensaft bis in die Luftröhre fließt und dort eine Reizung auslöst (laryngopharyngealer Reflux). Mehr zur Refluxkrankheit erfahren Sie hier.

Husten nach dem Essen durch Schluckstörungen

Das versehentliche Einatmen von Stoffen, wie es auch bei Gesunden gelegentlich beim "Verschlucken" während einer Mahlzeit vorkommt, nennen Fachleute Aspiration.

Bei einer Aspiration gelangen feste oder flüssige Stoffe in die Atemwege. Dazu zählen zum Beispiel Nahrung, Getränke, Speichel oder Magensäure.

Ein erhöhtes Risiko für eine Aspiration nach dem Essen liegt bei einer Schluckstörung vor. Schluckstörungen (Dysphagien) können sehr unterschiedliche Ursachen haben, etwa:

  • neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Demenz, multiple Sklerose, Parkinson
  • Krebs im Bereich von Mund, Rachen oder Speiseröhre
  • Erkrankungen im Bereich der Speiseröhre, etwa krankhafte Ausstülpungen (Divertikel) oder Störungen der rhythmischen Kontraktionen der Speiseröhre
  • Muskelerkrankungen, etwa Muskeldystrophie oder die Autoimmunerkrankung Myasthenia gravis
  • Verletzungen
  • Fehlbildungen

Mit höherem Alter steigt das Risiko für eine Schluckstörung.

Anfallsartiger Husten beim Essen kann auf eine Schluckstörung hinweisen. Auch kann es sein, dass sich die Person häufig verschluckt. Weitere mögliche Symptome sind – je nach Art der Störung – zum Beispiel häufiges Räuspern, Wiederhochkommen von Nahrung bis in Nase oder Mund oder eine feucht klingelnde, brodelnde oder gurgelnde Stimme.

Gelangen durch die Schluckstörung Teile der Nahrung oder Getränke bis in die Lunge, kann eine Lungenentzündung (Pneumonie) entstehen. Fachleute sprechen von einer Aspirationspneumonie. Insbesondere bettlägerige und/oder ältere Personen sind davon betroffen.

Husten nach dem Essen durch Nahrungsmittelallergie

Beschwerden, die innerhalb weniger Minuten bis Stunden nach dem Essen auftreten, können Anzeichen einer Nahrungsmittelallergie sein. Dabei reagiert das Immunsystem auf bestimmte Eiweiße, die für den Körper eigentlich harmlos sind. Häufige Auslöser sind zum Beispiel Nüsse, Hühnereier, Kuhmilch, Soja, Kern- und Steinobst, Möhren, aber auch Fisch oder Fleisch.

Besonders oft zeigt sich eine Nahrungsmittelallergie im Mund-Rachen-Raum und auf der Haut. Betroffene leiden zum Beispiel unter Juckreiz, Schwellungen oder Ausschlag. Ebenfalls häufig sind Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen.

Aber auch Husten, der einige Zeit nach dem Essen auftritt, kann auf eine allergische Reaktion hinweisen, ebenso wie Heiserkeit oder eine pfeifende Atmung.

Wichtiger Hinweis

Bei starken Symptomen oder Anzeichen eines allergischen Schocks – etwa starke Schwellungen, Atemnot oder Brennen an den Händen und Füßen – sollten Betroffene nicht zögern und den Rettungsdienst (112) alarmieren.

Gewissheit darüber, ob der Husten nach dem Essen tatsächlich durch eine Nahrungsmittelallergie verursacht wird, kann ein Allergietest bringen. Wie er funktioniert, lesen Sie hier.

Husten nach dem Essen: Verschlucken kann Notfall werden

Gelegentliches Verschlucken beim Essen kennt jeder: Versehentlich ist dann etwas Nahrung oder Flüssigkeit in die Atemwege gelangt. Durch kräftiges Husten gelangt das Essen in den meisten Fällen wieder aus der Luftröhre.

Tut es das nicht, handelt es sich um einen Notfall – etwa, wenn ein Stück Knochen oder eine Fischgräte in der Luftröhre (oder auch in der Speiseröhre) stecken geblieben ist. Die Person kann dann ersticken. Zu erkennen ist ein solcher Notfall an anhaltendem Husten und Atemnot mit pfeifenden Atemgeräuschen. Das Gesicht kann sich rot oder blau färben.

Erste Hilfe bei Fremdkörper in den Atemwegen

Gelangt der Fremdkörper nicht durch kräftiges Husten ins Freie, kann kräftiges Klopfen auf den Rücken durch eine zweite Person helfen. Die oder der Betroffene beugt den Oberkörper dabei leicht nach vorn, während die helfende Person bis zu fünfmal zwischen die Schulterblätter schlägt.

Hat diese Maßnahme keinen Erfolg und droht die Person zu ersticken, sollte sofort der Rettungsdienst (112) alarmiert werden. Bis dieser eintrifft, kann der sogenannte Heimlich-Griff (Heimlich-Manöver) Anwendung finden. Bei Erwachsenen funktioniert er so:

  • Die betroffene Person beugt sich etwas nach vorn.
  • Die Helferin oder der Helfer stellt sich hinter die betroffene Person und umklammert sie. Eine Hand bildet eine Faust, die unter das Ende des Brustbeins platziert wird. Die andere Hand umfasst die Faust.
  • Nun zieht die helfende Person die umklammerte Faust fünfmal nach hinten oben.

Wichtiger Hinweis

Bei Kindern unter einem Jahr darf das Heimlich-Manöver nicht angewendet werden.

Hat sich der Fremdkörper nicht gelöst, sollte die Ersthelferin oder der Ersthelfer abwechselnd zwischen die Schulterblätter schlagen und den Heimlich-Griff anwenden, bis der Rettungsdienst eintrifft. Sollte die betroffene Person bewusstlos werden, droht ein Herz-Kreislauf-Stillstand. In diesem Fall muss umgehend mit der Wiederbelebung begonnen werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Ursachen und Merkmale von Husten". Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 8.2.2024)
  • "Nahrungsmittelallergie". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 12.7.2023)
  • "Dysphagia (swallowing problems)". Online-Informationen des National Health Service: www.nhs.uk (Stand: 2.5.2023)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): "Gastroösophageale Refluxkrankheit und eosinophile Ösophagitis" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021-013 (Stand: März 2023)
  • "Schluckstörung". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 1.8.2022)
  • "Cough". Online-Informationen der Cleveland Clinic: my.clevelandclinic.org (Stand: 1.2.2022)
  • "Schwierigkeiten beim Schlucken (Dysphagie)": Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: Januar 2022)
  • "Sodbrennen und Refluxkrankheit". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 17.1.2021)
  • Barlet, J.: "Allgemeinmedizin". Thieme, Stuttgart 2004
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