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Hitze: Weshalb Demenzkranke im Sommer besonders gefährdet sind


Fünf Tipps für Angehörige
Sommerhitze: Gefahr für Menschen mit Demenz steigt


20.06.2025 - 13:07 UhrLesedauer: 2 Min.
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Gefahr durch Hitze (Symbolbild): Menschen mit Demenz vergessen manchmal, zu trinken und zu essen. (Quelle: SolStock/getty-images-bilder)
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Wenn die Temperatur auf über 30 Grad steigt, wird es für Menschen mit Alzheimer und Demenz schnell lebensbedrohlich. Warum Angehörige jetzt besonders wachsam sein müssen.

Hohe Temperaturen können für Menschen mit Demenz zur ernsten Gefahr werden – auch wenn sie äußerlich stabil wirken. Denn sie reagieren oft nicht angemessen auf die Hitze. Die Alzheimer Forschung Initiative (AFI) warnt deshalb vor den Folgen: Flüssigkeitsmangel, Orientierungslosigkeit und gestörte Temperaturregulierung können rasch zu einem medizinischen Notfall führen.

Warum Hitze für Demenzpatienten so riskant ist

Wer an Alzheimer oder einer anderen Demenz leidet, kann Durst oft nicht mehr richtig verspüren – oder vergisst zu trinken. Gleichzeitig verlieren Betroffene bei Hitze viel Flüssigkeit, etwa durch vermehrtes Schwitzen oder intensivere Atmung. Die Folge: Dehydration, Kreislaufprobleme oder gar ein Hitzschlag.

Dazu kommt: Viele erkennen die Belastung durch die Hitze nicht – oder reagieren nicht angemessen darauf. Ein schattiger Platz, eine Pause oder ein Glas Wasser? Für viele Demenzkranke keine Selbstverständlichkeit.

Zudem lässt im Alter die Fähigkeit des Körpers nach, sich an hohe Temperaturen anzupassen. Menschen schwitzen weniger, die Blutgefäße erweitern sich langsamer. So kann sich der Körper gefährlich überhitzen.

Medikamente und Bewegungsdrang erhöhen das Risiko

Einige Medikamente, etwa Anticholinergika, Neuroleptika oder Antidepressiva, verstärken das Problem zusätzlich: Sie greifen in die Wärmeregulierung ein oder erhöhen den Flüssigkeitsverlust. Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck machen Betroffene anfälliger für Kreislaufbeschwerden.

Hinzu kommt bei vielen Demenzerkrankten ein ausgeprägter Bewegungsdrang. Wer unbemerkt das Haus verlässt, kann sich in der Sommerhitze leicht verirren, was lebensbedrohliche Folgen haben kann.

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Tipps für Angehörige: So schützen Sie Demenzpatienten

  1. Regelmäßig zum Trinken animieren: Stellen Sie Getränke gut sichtbar auf und bieten Sie sie immer wieder an. Ideal sind Wasser mit Minze oder Zitrone, ungesüßte Tees oder Saftschorlen. Trinken Sie selbst mit – das motiviert.
  2. Hitzespitzen meiden: Zwischen 10 und 17 Uhr ist es oft besonders heiß. Bleiben Sie in dieser Zeit mit der erkrankten Person im Haus – idealerweise in einem gut gelüfteten, kühlen Raum. Lüften Sie frühmorgens und abends.
  3. Bewegungsdrang absichern: Menschen mit Demenz, die zum Weglaufen neigen, sollten besonders im Blick behalten werden. Verstecken Sie Schlüssel oder Taschen, damit keine spontanen Ausflüge stattfinden. Ein Notfallausweis, Kontaktdaten in der Kleidung oder Ortungshilfen können im Ernstfall Leben retten.
  4. Warnzeichen erkennen und handeln: Achten Sie auf Benommenheit, Übelkeit, trockene Haut oder starkes Schwitzen. Diese Symptome sind ernst zu nehmen. Erste Hilfe: kühle Umschläge, ein schattiger Ort – und sofort ärztliche Hilfe holen.
  5. Regelmäßig nach dem Rechten sehen: Alleinlebende Menschen mit Demenz sind bei Hitze besonders gefährdet. Bleiben Sie in engem Kontakt – per Telefon oder Besuch – und prüfen Sie regelmäßig, ob es der Person gut geht.

Achtsamkeit kann Leben retten

Hitze kann Menschen mit Demenz schnell in eine lebensbedrohliche Lage bringen. Wer die Risiken kennt und frühzeitig handelt, kann Schlimmeres verhindern. Angehörige können dabei eine zentrale Rolle spielen: mit guter Vorbereitung, genauer Beobachtung und erhöhter Aufmerksamkeit.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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