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Arthrose im Knie: Ursachen, Symptome und Behandlung


Gelenkverschleiß im Alter
Arthrose im Knie: Was gegen die Schmerzen hilft – und was schadet

Von t-online, ms, mra

Aktualisiert am 04.08.2024Lesedauer: 4 Min.
Schmerzen im Knie: Bei einer Kniearthrose ist eine frühzeitige Diagnose wichtig, um Folgeschäden zu vermeiden.Vergrößern des Bildes
Schmerzen im Knie: Bei einer Kniearthrose ist eine frühzeitige Diagnose wichtig, um Folgeschäden zu vermeiden. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Yuri Arcurs peopleimages.com/imago-images-bilder)

Eine Arthrose im Knie ist meist mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verbunden. Doch es gibt Therapien, die dem Gelenkverschleiß entgegenwirken.

Arthrose ist eine der häufigsten Alterskrankheiten in Deutschland. 60 Prozent aller Menschen über 65 Jahren leiden an dem Gelenkverschleiß. Erfahren Sie hier, welche Ursachen eine Kniegelenksarthrose haben kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Definition: Was ist eine Kniearthrose?

Von einer Arthrose im Kniegelenk – auch Gonarthrose genannt – spricht man bei einem Verschleiß des Gelenkknorpels im Knie. Das führt dazu, dass die Knochen dauerhaft aneinander reiben, weshalb vermehrt Gelenkflüssigkeit gebildet wird. Solche Gelenkergüsse können zu schmerzhaften Entzündungen und Beschwerden wie Schwellungen und Rötungen im Bein führen.

Eine Gonarthrose kann in mehreren Bereichen des Knies auftreten, entweder in der Innen- oder Außenseite des Kniegelenks oder direkt unter der Kniescheibe. Tritt die Arthrose in der Knieinnenseite auf, nennt man dies medial, an der Außenseite lateral und unter der Kniescheibe patellofemoral.

Bleibt die Krankheit unbehandelt, wird der Knorpel immer weiter zerstört, sodass es zu irreparablen Knorpelschäden und Entzündungen der Kniegelenke kommt. Häufig leiden Patienten einer Gonarthrose unter starken Gelenkschmerzen, Einschränkungen der Beweglichkeit, Versteifung des Gelenks sowie unter geschwollenen und erwärmten Kniegelenken. Umso wichtiger ist die frühzeitige Diagnose und Behandlung durch einen Arzt. Je früher die Erkrankung erkannt und therapiert wird, desto besser kann man den Verlauf der Arthrose eindämmen.

Ursachen einer Kniearthrose

Doch wie kommt es zu den Gelenkbeschwerden im Knie? Dafür kann es mehrere Ursachen geben. Neben dem natürlichen Alterungsprozess können Faktoren wie Fehl- und Überbelastungen zum Beispiel durch gelenkbelastende Sportarten, Übergewicht oder schwere körperliche Arbeit zu einer Gonarthrose führen. Weitere Ursachen der Gelenkerkrankung können Gelenkfehlstellungen wie X- oder O-Beine, Verletzungen und Knochenbrüche oder Gicht sein.

Was sind die Symptome einer Kniearthrose?

Der Verlauf einer Kniearthrose lässt sich in unterschiedliche Stadien unterteilen. Die Erkrankung beginnt meist mit Knieschmerzen und Beschwerden bei Belastungen und Bewegung. Im weiteren Krankheitsverlauf treten die Gelenkschmerzen immer häufiger und stärker auf und können im schlimmsten Fall zu einer vollständigen Verformung und Unbeweglichkeit der Gelenke führen. Meist helfen dann keine Medikamente oder Knie-Übungen mehr, sondern nur noch eine OP.

Zu den allgemeinen Symptomen der Gonarthrose zählen außerdem knackende oder knirschende Gelenke, Versteifungen, Hinken, Deformation des Knies, geschwollene, erwärmte und errötete Knie sowie Gelenkschmerzen nach Belastungen oder Ruhephasen.

Diagnose: Arthrose im Knie erkennen

Um eine Gonarthrose zu diagnostizieren, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Im ersten Gespräch kann er aufgrund der genannten Symptome, Vorerkrankungen, Unfällen oder anderen Auslösern den Grad einer Gonarthrose bestimmen. Für die eindeutige Diagnose einer Kniearthrose werden dann unterschiedliche Untersuchungen eingeleitet. Dazu zählen:

  • Beurteilung des Gang- und Standbildes
  • Abtasten des Gelenks
  • Testen der Beweglichkeit
  • Ultraschall-Untersuchungen
  • Röntgen-Untersuchungen
  • Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT)

Verlauf – die verschiedenen Stadien der Kniearthrose

Der Verlauf der Kniegelenksarthrose lässt sich in verschiedene Stadien einteilen. Mittels Röntgenaufnahme wird der Grad der Erkrankung ermittelt. Bei Grad 0 sind keine Anzeichen einer Arthrose zu sehen. Bei Grad I besteht bereits ein erster Verdacht auf Arthrose, da man eine leichte Verdichtungen der Knorpelschicht und des Knochengewebes erkennen kann.

Von einer leichten Arthrose spricht man bei Grad II. Hier ist ein leichter Gelenkverschleiß, in Form von verschmälerten Gelenkspalten sowie Unebenheiten der Gelenkflächen, sichtbar. Es bilden sich erste Formveränderungen der Gelenke in Form von Knochenvorsprüngen, diese werden Osteophyten genannt. Die Schmerzen und Beschwerden treten in diesem Stadium überwiegend nach körperlicher Betätigung auf.


Bei Grad III sprechen Mediziner von einer moderaten Arthrose. Hier findet man bei betroffenen Patienten bereits ausgeprägte Osteophyten und starke Unebenheiten des Gelenkknorpels. Betroffene haben nicht nur während Bewegungen, sondern auch nach längeren Ruhephasen steife Gelenke und Schmerzen im Bein. Es kann außerdem zu Gelenkentzündungen kommen.

Das Endstadium einer Arthrose ist bei Grad IV erreicht. Dann spricht man von einer schweren Arthrose. In diesem Stadium sterben bereits Gewebezellen im Gelenk ab und der Gelenkknorpel ist weitestgehend abgebaut. Betroffene leiden unter starken Gelenkschmerzen, da die Knochenenden schutzlos aneinander reiben. Ist dieses Stadium erreicht, hilft häufig nur noch eine Operation.

Therapie: Was hilft wirklich bei Arthrose im Knie?

Bei einer hochgradigen Arthrose können bereits starke Knorpel- und Gelenkschäden bestehen. Diese Schäden sind irreversibel. Deswegen kann man bei der Therapie einer Gonarthrose ausschließlich einen verlangsamten Krankheitsverlauf sowie eine Schmerzlinderung, nicht etwa eine komplette Heilung, erzielen. Neben operativen Therapien gibt es viele andere Methoden, um eine Kniearthrose zu behandeln. Zu den wichtigsten Behandlungsmethoden zählen folgende:

  • Bewegung: Auch wenn es schwer fällt, ist es wichtig, bei Arthrose aktiv zu bleiben. Regelmäßige Knie-Übungen, gelenkschonender Sport und Krankengymnastik helfen dabei, die Muskulatur zu stärken, Muskeln aufzubauen und die Beweglichkeit zu steigern. Außerdem wirkt sich eine Gewichtsreduktion entlastend auf die Gelenke aus.
  • Orthopädie: Auch orthopädische Maßnahmen, wie entlastendes Schuhwerk, Kniebandagen und eine Korrektur von Fehlstellungen und -belastungen sind bei einer Arthrose im Knie hilfreich.
  • Ernährung: Die richtige Ernährung bei Arthrose kann ebenfalls Entzündungen und Schmerzen lindern und die Knochen stärken. Vermeiden sollten Sie vor allem entzündungsfördernde Lebensmittel wie rotes Fleisch, Zucker und Weißmehlprodukte.
  • Alternative Therapien: Akupunktur oder die Einnahme der Heilpflanze Teufelskralle können ebenfalls zur Behandlung von Gonarthrose verwendet werden.
  • Schmerzmittel: Welche Medikamente helfen bei Kniearthrose? Gegen akute Schmerzen können entzündungshemmende Schmerzmittel und Schmerzgele wie Ibuprofen oder Diclofenac helfen.
  • Wärme- oder Kältetherapie: Was ist bei Arthrose besser – Wärme oder Kälte? Bei einer akuten Entzündung kann Kälte dem Gelenk gut tun, denn diese verlangsamt den Stoffwechsel und lindert so Reizungen, Schwellungen und Schmerzen. Wärmezufuhr sollte nur dann erfolgen, wenn das betroffene Gelenk nicht gerötet oder geschwollen ist. Außerdem sollte nie direkt das Gelenk, sondern nur die umliegende Muskulatur erwärmt werden. Das fördert die Durchblutung und entspannt die Muskeln, wodurch das Gelenk geschont wird.

Gelenkerhaltende Operationen bei Gonarthrose

Befinden sich Arthrose-Patienten im Endstadium, ist der Abbau des Knorpels und der Gelenke so stark fortgeschritten, dass meist nur noch eine Operation hilft. Sie kann Gelenkschmerzen und Entzündungen lindern. Am bekanntesten ist der Einsatz einer Teilprothese oder eines künstlichen Kniegelenks. Doch es gibt auch andere operative Maßnahmen.

Bei der Arthroskopie, einer Gelenksspiegelung, können mit Hilfe von Spül- und Absaugvorrichtungen raue Gelenkoberflächen geglättet und Entzündungsursachen aus dem Gelenk gespült werden. Langfristig hat die Arthroskopie allerdings keinen Effekt. Liegt die Ursache für eine Gonarthrose bei Fehlstellungen der Beinachse, kann eine Umstellungsosteotomie die ungleiche Druckverteilung im Gelenk ausgleichen und somit die Symptome bekämpfen. Weitere operative Methoden sind Kortison- oder Hyaluronsäurespritzen oder Röntgenreizbestrahlung. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Belege für deren Wirkung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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