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Erste Hilfe bei Verbrennungen: Schnell Handeln


Hautschädigung
Erste Hilfe bei Verbrennungen: Schnell Handeln

ma (CF)/ses

Aktualisiert am 13.03.2013Lesedauer: 4 Min.
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Mit unseren Tipps kleine Verbrennungen im Haushalt schnell versorgenVergrößern des Bildes
Mit unseren Tipps kleine Verbrennungen im Haushalt schnell versorgen (Quelle: imago)

Verbrennungen sind durch Hitze oder Wärme hervorgerufene Hautschädigungen. Durch den Einfluss von Hitze kommt es zu Zellschädigungen oder zum Zelltod der Haut sowie zur Gerinnung der Eiweißpartikel oder sogar zur Verkohlung. Was im Ernstfall zu tun ist, hängt vom Ausmaß der Verbrennung ab. Wir sagen Ihnen, wann und wie Sie Brandwunden selbst versorgen können und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten. Um den Hautschaden möglichst gering zu halten, müssen Sie schnell reagieren.

Ursachen und Symptome bei Verbrennungen

Es gibt zahlreiche heiße Gefahrenquellen im Haushalt, Freizeit oder Beruf: Mal berührt man mit der Handfläche die Herdplatte, mal streift die Wade den Auspuff eines Motorrads oder es schwappt etwas Flüssigkeit aus dem Wasserkocher über die Hand.

Die meisten Verbrennungen entstehen im Haushalt, in der Freizeit oder während der Arbeit durch offenes Feuer, heiße Flüssigkeiten oder Dämpfe, elektrischen Strom sowie Blitzschlag. Sobald Temperaturen über 45 Grad auf die Haut einwirken, handelt es sich um eine Verbrennung oder Verbrühung. Es gibt typische Symptome, die bei Verbrennungen je nach Schweregrad auftreten.

Erste Hilfe bei Verbrennungen

Bei Verbrennungen ist es wichtig, schnell erste Hilfemaßnehmen einzuleiten. Zuerst sollte die Hitzequelle entfernt und die verbrannte Hautstelle sofort mit kaltem Wasser gekühlt werden. Um Unterkühlungen zu vermeiden, ist es ratsam, die verbrannte Hautstelle nicht länger als 20 Minuten zu kühlen, wobei auf Eiswasser zu verzichten ist. Am angenehmsten für den Patienten ist fließendes Leitungswasser. Bei schweren Verbrennungen sollten Sie umgehend einen Notarzt verständigen.

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Kühlen Sie sofort mit fließendem Wasser

Bei kleineren Verbrennungen im Haushalt lautet die wichtigste Regel: mit fließendem Wasser kühlen! „Und zwar sofort“, betont Bundesfeuerwehrarzt Dr. Hans-Richard Paschen, Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin am Hamburger Amalie-Sieveking-Krankenhaus in der Apotheken Umschau. Das nimmt den Schmerz und soll den Gewebeschaden begrenzen, der sich in den ersten Minuten nach dem Missgeschick weiter ausbreitet – auch wenn die Hitzequelle bereits entfernt ist, heißt es weiter. Die Temperatur des Wassers sollte zwischen 15 und 25 Grad betragen. Allerdings sollte die Kühlung nicht länger als zehn Minuten dauern, da sonst das Zusammenziehen der Gefäße die Blutversorgung der Haut zu stark beeinträchtigen würde.

Mehl, Butter und Öl als Behandlungsformen nicht geeignet

Laut Paschen sind Hausmittel wie Mehl, Butter und Öl zur Behandlung von Verbrennungen sinnlos: „Mehl, Butter und Öl gehören ins Essen, haben aber bei der Versorgung von Verbrennungen und Verbrühungen nichts verloren.“ Bei leichten Hitzeschäden sei meist nicht einmal ein Verband nötig, fügt der Bundesfeuerwehrarzt hinzu. „Die Wunde heilt offen besser ab. Zudem verkleben Verbände mitunter mit dem Gewebe, vor allem wenn dieses nässt. Dann behindern sie die Heilung mehr, als sie zu fördern.“ Bei der Nachbehandlung leichter Fälle werden Brandsalben empfohlen – sie beschleunigen den Heilungsprozess.

Wann sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen?

Etwa 80 Prozent aller Brandwunden gelten Schätzungen zufolge als leichte Verbrennungen. Ob Sie ärztliche Hilfe bei Verbrennungen benötigen, hängt nach Bundesfeuerwehrarzt Paschen von vier Faktoren ab: "der Grad der Schädigung, deren Ausmaß, die betroffene Körperregion sowie das Alter des Verletzten". Als Faustregel für die kritische Größe einer Verbrennung gelten zehn Prozent der Körperoberfläche. „Dann besteht eine erhöhte Gefahr für einen Kreislaufschock“, warnt Paschen. Zur Verdeutlichung: Die Handinnenfläche entspricht etwa einem Prozent. Entscheidend ist, welchen Schaden die Haut erlitten hat. (Hausmittel bei leichten Verbrennungen: Was hilft?)

Verschiedene Verbrennungs-Grade

Bei Verbrennungen 1. Grades ist die Hautstelle gerötet, angeschwollen und schmerzhaft. Typisch für eine Verbrennung 1. Grades ist ein Sonnenbrand. Bei der Verbrennung 2. Grades tritt zusätzlich noch eine Blasenbildung auf. Die Verbrennungen 2. Grades werden noch in Grad 2a (geschlossene Blasen) und 2b (zerrissene Blasen) unterteilt, was abhängig von der Intensität und Dauer der Hitzeeinwirkung ist.

„Färbt sich die Haut am Grund der Blase weiß und fallen die Haare aus, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen, egal, wie groß die verbrannte Fläche ist“, erläutert Paschen. Bleibt die Haut am Blasengrund rot, ist nur die oberste Schicht betroffen. Solche Wunden heilen in rund zwei Wochen ohne Narbe ab. Dennoch sollten Sie wegen der hohen Infektionsgefahr Brandblasen niemals aufstechen.

Bei Grad-3-Verbrennungen treten weiße, trockene Hautfetzen auf, bei Grad 4 ist die Haut schwarz und verkohlt. In beiden Fällen ist ein ärztliches Eingreifen zwingend nötig. Das gilt übrigens immer, wenn Babys und Kleinkinder betroffen sind. Bei ihnen bringen selbst kleinere Verbrennungen den Flüssigkeitshaushalt so stark durcheinander, dass Unterkühlungsgefahr besteht. Auch bei älteren Menschen sind Verbrennungen mit größter Vorsicht zu behandeln. (Die vier verschiedenen Verbrennungsgrade)

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Passen Sie am Besten von Vornherein auf, dass erst gar nichts passiert. Vor allem Kinder sind gefährdet. Daher macht es Sinn, Töpfe beim Kochen auf die rückwärtigen Herdplatten zu stellen und die Griffe nach hinten zu drehen. Auch Tischdecken stellen Gefahrenquellen dar – etwa wenn Kinder im Spiel daran ziehen. Schnell kippt dann beispielsweise eine frisch gebrühte Tasse Tee um und kann großflächige und schlimme Verbrennungen verursachen.

Benutzen Sie beim Kochen gute Topflappen, seien Sie vorsichtig, wenn Sie heißes Wasser abgießen, und arbeiten Sie generell umsichtig. Versuchen Sie Hektik zu vermeiden. (Was tun bei Schnittwunden?)

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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