Schonen macht Arthrose noch schlimmer
FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Schmerzen im Knie oder der HΓΌfte - so fΓ€ngt die Gelenkkrankheit Arthrose oft an. SpΓ€ter versteifen die Gelenke, schwellen an und verformen sich. Die Schmerzen werden schlimmer und bleiben dauerhaft bestehen. Laut der Deutschen Rheuma-Liga haben rund fΓΌnf Millionen Deutsche Arthrose. Schonen ist jetzt das einzig Richtige, glauben viele. Doch das ist falsch, denn dadurch verschlimmern sich Beschwerden.
Arthrose entsteht unbemerkt
Arthrose-Patienten haben oft Schmerzen. Denn bei der Krankheit nutzt sich die Knorpelschicht zwischen den Gelenkknochen ab, bis die Knochen direkt aufeinander reiben. Sind einmal Knorpeldefekte entstanden, bleiben sie nicht nur dauerhaft bestehen, sondern breiten sich immer weiter aus. Denn auch Knorpel altert und kann brΓΌchig werden.
Bewegung hΓ€lt Knorpelverlust auf
Um mΓΆglichst wenig Schmerzen zu haben, schonen viele Betroffene ihre Gelenke, sitzen und liegen viel, statt sich zu bewegen. Doch genau das ist schlecht: Je weniger die Gelenke bewegt werden, desto schneller verschwindet der Knorpel. RegelmΓ€Γiges Training hingegen krΓ€ftigt die Muskeln, erhΓ€lt die Beweglichkeit und hilft so dabei, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Auch wem es schwer fΓ€llt, sich mit Schmerzen zu bewegen, raten Experten, den inneren Schweinehund zu ΓΌberwinden. Ideal sind Radfahren, Schwimmen und Gymnastik, denn diese Sportarten schonen die Gelenke.
Zehn Minuten Sport sind zu wenig
Allerdings wissen die meisten nicht, dass sie mit ausreichend Bewegung ihre Gelenkschmerzen lindern kΓΆnnen. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine amerikanische Studie von der Northwestern University in Chicago. Die Forscher untersuchten 1000 Patienten, die unter der GelenkentzΓΌndung Arthritis litten. Mit einem Bewegungsmesser untersuchten die Forscher, wie viel sich die Probanden in einer Woche bewegten: 40 Prozent der MΓ€nner und 56 Prozent der Frauen trieben weniger als zehn Minuten Sport. Mediziner empfehlen aber 150 Minuten Sport wΓΆchentlich.
Auch leichte Gelenkschmerzen ernst nehmen
Doch nicht nur Sport hilft, die Beschwerden zu lindern. Wichtig ist auch, sich gesund zu ernΓ€hren und Γbergewicht zu reduzieren. Eine frΓΌhe Diagnose ist ebenfalls entscheidend. Das Problem: Arthrose entsteht ΓΌber lΓ€ngere Zeit, ohne dass man etwas davon spΓΌrt. Daher wird die Erkrankung meist erst spΓ€t diagnostiziert. Typisch ist der so genannte Anlaufschmerz: Beim Loslaufen hat man leichte Schmerzen oder ein SpannungsgefΓΌhl in Knie oder HΓΌfte. Diese lassen nach wenigen Schritten nach. Nach einem schmerzfreien Intervall setzen die Beschwerden nach anhaltender Belastung erneut ein. Der Anlaufschmerz ist zu einem Belastungsschmerz geworden.
Weitere Symptome sind geschwollene und steife Gelenke, die auf Druck oder bei Bewegung schmerzen. Viele Betroffene haben auΓerdem knackende Gelenke und empfinden NΓ€sse und KΓ€lte als unangenehm. Um die Krankheit so frΓΌh wie mΓΆglich zu erkennen, rΓ€t die Deutsche Rheuma-Liga, auch harmlos erscheinende GelenkverΓ€nderungen ernst zu nehmen und mΓΆglichst schnell zum Arzt gehen.
Arthrose ist keine Alte-Leute-Krankheit
Im Volksmund wird Arthrose oft als GelenkverschleiΓ bezeichnet, der zum natΓΌrlichen Alterungsprozess dazugehΓΆrt. Dies ist aber nur zum Teil richtig: Bei vielen ruft eine vererbte Knorpel-AnfΓ€lligkeit die Krankheit hervor. Hinzu kommen Faktoren, die bereits in jungen Jahren Arthrose auslΓΆsen kΓΆnnen: Fehlstellungen wie X-und O-Beine oder nicht verheilte Verletzungen kΓΆnnen die Gelenke belasten. Eine einseitige Belastung durch stundenlanges Sitzen, regelmΓ€Γige Γberlastung durch Sport, Γbergewicht und schwere kΓΆrperliche Arbeit erhΓΆhen ebenfalls die ArthroseanfΓ€lligkeit. Ein weiterer Risikofaktor ist das Geschlecht: Denn unter den Betroffenen sind mehr Frauen als MΓ€nner. Der Grund ist wahrscheinlich die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren.
- Die Informationen ersetzen keine Γ€rztliche Beratung und dΓΌrfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.