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Schlaganfall: Diese Faktoren gefährden Frauen besonders


Hirnschlag bei Frauen
Diese Faktoren steigern das Schlaganfallrisiko

stw

Aktualisiert am 19.08.2018Lesedauer: 3 Min.
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Ein Schlaganfall trifft Frauen häufig härter. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Knapp 270.000 Menschen erleiden laut der Deutschen Schlaganfall-Hilfe jährlich einen Gehirnschlag. Rund 55 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Nach einer amerikanischen Studie werden Frauen zudem häufiger zum Pflegefall als Männer. Der Grund: Offensichtlich gibt es für das weibliche Geschlecht spezifische Risiken, die einen Schlaganfall begünstigen.

Zwei US-Fachgesellschaften haben daher spezielle Leitlinien zur Vorbeugung von Hirninfarkten speziell für weibliche Patienten vorgestellt. Diese sechs Faktoren steigern bei Frauen das Schlaganfallrisiko.

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Als ein häufiger Einflussfaktor wird die Antibabypille genannt. Doch statistisch betrachtet ist die Gefahr, durch die Einnahme der Pille einen Schlaganfall zu bekommen, eher gering. Diese Einschätzung teilt auch die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Zu einem Risiko wird die Einnahme der Pille jedoch gemeinsam mit anderen Faktoren. Beispielsweise steigt die Gefahr deutlich, wenn gleichzeitig geraucht wird, berichtet die Stiftung. Vor der Einnahme sollten Frauen daher ihren Arzt befragen.

Hormone in Verbindung mit Bluthochdruck

Besonders gefährlich ist die Einnahme von Hormonen in Kombination mit Symptomen wie hohem Blutdruck und Übergewicht. Laut Schlaganfall-Hilfe erleiden dadurch zunehmend auch Frauen vor der Menopause einen Schlaganfall. Dabei gilt: Je höher der Östrogenanteil des eingenommenen Hormons, desto größer das Risiko. Vor allem verstopfte Adern sind eine Hauptursache für einen Schlaganfall. Ausgelöst wird die sogenannte Arteriosklerose häufig durch Bluthochdruck.

"Der Hauptfaktor, um einen Schlaganfall zu verhindern, ist frühzeitig seinen Blutdruck zu kennen und im Normbereich zu halten", sagt Prof. Dr. Roman Haberl im Gespräch mit der Deutschen Schlaganfall-Hilfe.

Bluthochdruck unbedingt behandeln

Studien belegen zudem, dass die frühzeitige Erkennung und Behandlung des Bluthochdrucks das Schlaganfall-Risiko um bis zu 40 Prozent senken kann. Die Schlaganfall-Hilfe rät daher, den Blutdruck etwa jedes halbe Jahr kontrollieren zu lassen.

Um hohen Blutdruck zu senken, ist laut Auskunft der Hochdruckliga eine gesunde, salzarme Ernährung empfehlenswert. Auch Ausdauersport wie Walken oder Joggen wirken sich positiv aus. Ideal ist es, mehrmals in der Woche für mindestens 30 Minuten zu trainieren. Wer Übergewicht hat, sollte zudem sein Gewicht reduzieren. Das senkt meist ebenfalls den Blutdruck.

Migräne mit Aura als Auslöser

Ein weiterer Faktor, der das Risiko für einen Hirnschlag leicht erhöht, ist die Migräne mit Aura. Bei dieser kündigt sich eine Kopfschmerzattacke schon einige Stunden bis Tage vorher durch verschiedene Symptome an. Als Aura bezeichnet man dabei Symptome wie Sehstörungen, Gesichtsfeldausfälle oder Flimmern vor den Augen. Studien haben ergeben, dass vor allem Frauen, die an Migräne mit Aura leiden, ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall haben. Laut Angaben der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft sind vor allem Frauen unter 45 Jahre betroffen, die rauchen und die Pille einnehmen.

Vorhofflimmern gilt als Risiko

Daneben gilt Vorhofflimmern als einer der gefährlichsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Das Flimmern entsteht, wenn das Herz aus dem Takt gerät, denn dann können sich Blutgerinnsel bilden und es kann zu einem Gefäßverschluss und letztlich zu einem Hirninfarkt kommen. Das Gefährliche dabei: Vorhofflimmern verursacht häufig keine eindeutigen Symptome oder Beschwerden.

Eine britisch-schwedische Studie kam zu dem Ergebnis, dass Frauen stärker gefährdet sind als Männer. Die Forscher werteten die Daten von 7.000 Schlaganfall-Patienten aus. Das Ergebnis: Frauen mit Vorhofflimmern haben gegenüber Männern ein um 18 Prozent erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall.

Medikamente wie Blutgerinnungshemmer können das Risiko durch das Vorhofflimmern mindern - laut Schlaganfall-Hilfe um bis zu 70 Prozent.

Diabetes Typ 2 als Einflussfaktor

Ein weiterer Faktor ist Diabetes mellitus (Diabetes Typ 2). Nach Angaben der Deutschen Schlaganfall-Hilfe haben Diabetiker ein zwei- bis dreifach erhöhtes Schlaganfall-Risiko gegenüber Menschen ohne Zuckerkrankheit. Eine aktuelle Studie, die in der Fachzeitschrift "Diabetologia" erschienen ist, belegt zudem, dass vor allem Frauen mit Diabetes Typ 2 ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko haben. Demnach steigt das Risiko umso stärker, je höher der Langzeitzuckerwert HbA1c und das Alter sind.

Diabetiker können ihr Schlaganfall-Risiko allerdings um etwa die Hälfte reduzieren, wenn der Blutzuckerspiegel bei der Behandlung dauerhaft auf einem normalen Niveau gehalten wird.

Rauchende Frauen besonders betroffen

Auch der Griff zur Zigarette ist ein wesentlicher Faktor, der das Schlaganfallrisiko steigert, wie eine Auswertung des US National Health Interview Survey belegt. Die Zigarette sorgt dafür, dass das Risiko um das das 3-fache ansteigt, bei Männern steigt die Gefahr um das 1,7-fache an. Um das Risiko zu minimieren, sollten Raucher ihren Zigarettenkonsum einschränken oder am besten ganz mit dem Rauchen aufhören.

Unspezifische Symptome bei Frauen

Nicht nur die Risiken sind für Frauen und Männer unterschiedlich, auch die Symptome für einen Schlaganfall unterscheiden sich. Die typischen Anzeichen eines Schlaganfalls sind plötzlich auftretende Seh- oder Sprachstörungen. Auch Lähmungen auf einer Körperseite und Taubheitsgefühle sowie äußerst heftiger Kopfschmerz können auftreten. Betroffene Frauen beschreiben jedoch häufig weniger klassische Symptome als Männer. Dazu zählen laut der Deutschen Schlaganfall-Hilfe Schluckbeschwerden, Atemnot sowie Gliederschmerzen. Das lässt darauf schließen, dass Frauen einen Schlaganfall anders empfinden.

Nach Angaben der Schlaganfall-Hilfe erleiden Frauen in Deutschland im Durchschnitt mit 75 Jahren einen Schlaganfall, Männer etwa mit 68 Jahren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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