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Übergewicht: Nicht nur die Ernährung kann Schuld sein


Dick wegen Herzproblem
Nicht immer ist die Ernährung schuld an Übergewicht

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 26.01.2015Lesedauer: 3 Min.
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Hinter überschüssigen Pfunden können auch Herzprobleme stecken.Vergrößern des Bildes
Hinter überschüssigen Pfunden können auch Herzprobleme stecken. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Der Rat scheint einfach zu sein: "Iss gesund und bewege dich viel, dann purzeln auch die Pfunde." Doch so einfach ist das nicht immer. Denn Übergewicht kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal steckt sogar eine Erkrankung dahinter. Fünf Gründe für Übergewicht, die nicht direkt vom Essen kommen.

Es ist allseits bekannt: Wer mehr Kalorien aufnimmt als er verbraucht, nimmt zu. Die Kombination aus fehlender Bewegung und falscher Ernährung schiebt den Zeiger der Waage irgendwann nach oben. Doch in manchen Fällen hilft auch ein gesunder Lebensstil nur bedingt gegen Übergewicht.

Gene können dick machen

Unter anderem beeinflussen die genetische Veranlagung, Hormonstörungen, Medikamente und Stress das Gewicht. "Es gäbe Übergewichtige auch dann, wenn sich alle Menschen ausreichend bewegen und gesund essen würden", so Antje Gahl, Diplom-Ökotrophologin und Pressesprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Menschen mit der Veranlagung zu Übergewicht haben es deutlich schwerer abzunehmen.

Diese Medikamente merkt man auf der Waage

Doch nicht nur die Gene können bewirken, dass wir zunehmen. Wer Medikamente einnehmen muss, bemerkt ebenfalls häufig ein Ansteigen des Gewichts. Unter anderem geschieht dies bei der Einnahme von Psychopharmaka wie trizyklischen Antidepressiva, sowie bei Medikamenten, die bei Diabetes verschrieben werden. Der Grund: Sie wirken appetitanregend und teilweise aufschwemmend, also wassereinlagernd.

Bei der Einnahme von Kortison-Präparaten kann es sogar zu einer Umverteilung des Fettes im Körper kommen. Betroffene bemerken das besonders an Gesicht, Nacken und Bauch.

Nicht eigenmächtig absetzen

Wer die Gewichtszunahme nach der Einnahme eines bestimmten Medikaments bemerkt, sollte dies mit seinem Arzt besprechen. Auf keinen Fall darf man das Mittel ohne Absprache absetzen, denn das kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben.

Übergewicht: Manchmal ist das Herz schuld

Auch ein krankes Herz kann hinter einer deutlichen Gewichtszunahme stecken. "Tritt bei einer Herzerkrankung eine Schwächung des Herzmuskels auf, wie dies zum Beispiel nicht selten im Laufe der Zeit bei einer koronaren Herzkrankheit, einem Herzinfarkt oder Bluthochdruck der Fall ist, kommt es oft zu Wassereinlagerungen im Körper", erklärt Dr. Vinzenz von Kagenbeck, Kardiologe und Experte der Deutschen Herzstiftung.

Werde die Wassereinlagerung nicht erkannt und die Gewichtszunahme fälschlicherweise auf die Ernährung geschoben, könne dies fatale Folgen haben, warnt Kagenbeck. Stecke eine nachlassende Pumpkraft des Herzens hinter der Gewichtszunahme, müssten die Einlagerungen schnell behandelt werden, um eine Verschlechterung der Herzfunktion zu vermeiden.

Krankes Herz? Regelmäßig wiegen

Die Deutsche Herzstiftung rät – vor allem Herzpatienten – sich regelmäßig zu wiegen. Kommt es zu einer plötzlichen Gewichtszunahme, die nicht auf vermehrtes Essen oder wenig Bewegung zurückzuführen ist, sollte man an Wassereinlagerungen denken und einen Arzt aufsuchen.

Fehlfunktion des Lymphgefäßsystems lässt Beine dick werden

Wassereinlagerungen spielen auch bei der sogenannten Fibrosklerose eine Rolle. Dabei handelt es sich um eine Fehlfunktion des Lymphgefäßsystems, von der meist Frauen betroffen sind. Die Folge sind dicke Arme und Beine.

Zu den unschönen Schwellungen kommt es, weil die Lymphflüssigkeit nicht mehr in den Blutkreislauf zurückgeführt wird, sondern sich im Gewebe ansammelt. Es bilden sich schmerzhafte Lymphödeme. Die Erkrankung ist Experten zufolge nicht vollständig heilbar. Es gibt lediglich Therapien, die ein Fortschreiten verlangsamen und die Beschwerden lindern können.

Im Alter kommen die Pfunde

Mit zunehmendem Lebensalter schleichen sich automatisch zusätzliche Pfunde auf die Waage. "Der Grundumsatz eines Erwachsenen sinkt mit dem Alter stetig. Zudem nimmt mit etwa 50 Jahren auch die Muskelmasse ab. Dafür wird mehr Fett gespeichert. Wer sein Gewicht dauerhaft halten möchte, muss Kalorien einsparen und sich mehr bewegen als in jungen Jahren", erklärt Ernährungsexpertin Gahl.

Wer zunimmt, ohne mehr zu essen, sollte zum Arzt

Generell ist zu empfehlen: Wer eine plötzliche Gewichtszunahme bei sich beobachtet, die nicht durch zu viel Essen oder zu wenig Sport entstanden sein kann, sollte einen Arzt um Rat fragen. Denn neben den bereits genannten Gründen gibt es eine Reihe weiterer Ursachen, die zu zusätzlichen Kilos führen können. Dazu zählen beispielsweise eine Unterfunktion der Schilddrüse, eine Verstopfung, Nierenerkrankungen oder hormonproduzierende Tumoren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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