Auch ohne Leberfleck kann es Hautkrebs sein
FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Wer an Hautkrebs denkt, stellt sich meist einen dunklen, unfΓΆrmigen Leberfleck vor. Doch weit gefehlt. Denn Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs. Neben dem auffΓ€lligen schwarzen Hautkrebs gibt es weitere Formen. Und manche von ihnen kommen, ohne dass man sie bemerkt.
Jedes Jahr stellen Γrzte bei etwa 235.000 Deutschen die Diagnose Hautkrebs. Dabei ist es nicht der schwarze Hautkrebs, auch malignes Melanom genannt, der am hΓ€ufigsten auftritt. Es ist der sogenannte helle Hautkrebs, der sich in Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome unterteilt.
Des Weiteren kΓΆnnen ein seltener Tumor namens Dermatofibrosarcoma protuberans, das Merkelzellkarzinom sowie das Kaposi-Sarkom die Haut befallen. Eines haben alle Hautkrebs-Arten gemeinsam: Rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen gut. Doch genau das ist oft schwer.
Das Basalzellkarzinom: ein hautfarbener "Pickel"
Das Basalzellkarzinom tritt nach Angaben der Deutschen Krebshilfe am hΓ€ufigsten auf. MΓ€nner und Frauen sind gleichermaΓen betroffen. Meist macht sich der Krebs um das 50. Lebensjahr herum bemerkbar. Zuerst bildet sich, ausgelΓΆst durch UV-Strahlung, ein kleiner, hautfarbener und ΓΆrtlich begrenzter Knoten β meist im Kopf-Hals-Bereich. Doch auch an OberkΓΆrper, HΓ€nden und Beinen kann er sich bilden.
Viele Betroffene denken zuerst an einen Pickel und machen sich nicht weiter Gedanken. Heilt dieser aber nicht ab und bildet sich im weiteren Verlauf in seinem Inneren eine kleine Mulde, ist Vorsicht geboten. Bereits die erste kleine VerΓ€nderung sei ein Krebsgeschwulst, das entfernt werden sollte, warnt die Krebshilfe.
Vorsicht bei kleinen, rauen Stellen
Geschehe das nicht, kΓΆnne sich der Tumor in der FlΓ€che deutlich ausdehnen und tief in das Gewebe eindringen, so die Krebsexperten. Und sie warnen: Auch kleine, raue Stellen, die nicht abheilen, immer wieder bluten oder an denen sich immer wieder Krusten bilden, sollten ernst genommen werden.
Das Plattenepithelkarzinom: bei MΓ€nnern hΓ€ufiger
Das Plattenepithelkarzinom, auch Stachelzellkrebs genannt, tritt bei MΓ€nnern hΓ€ufiger auf als bei Frauen. Meist macht der Krebs ab dem 50. Lebensjahr durch eine Krebsvorstufe, der sogenannten aktinischen Keratose, auf sich aufmerksam. Betroffen sind Stellen, die hΓ€ufig der Sonne ausgesetzt sind. Nach Angaben der Krebshilfe handelt es sich hierbei meist um eine relativ scharf begrenzte RΓΆtung, die immer wieder kommt.
Aufmerksam werden bei wiederkehrenden RΓΆtungen
Zudem fΓΌhlt sich der betroffene Bereich βwie Sandpapierβ an. Im weiteren Verlauf bildet sich eine Kruste. Da die aktinische Keratose oft entartet, sollte sie mΓΆglichst frΓΌh behandelt werden, so die Empfehlung der Experten. Doch gerade, weil die RΓΆtung immer wieder abklingt, wird sie oft nicht wahrgenommen oder fΓ€lschlicherweise fΓΌr eine harmlose, trockene Hautstelle gehalten.
- Vorstufe von Hautkrebs: Aktinische Keratose immer behandeln lassen
Hautfarbene KnΓΆtchen ernst nehmen
Mit etwa 80 FΓ€llen pro Jahr zΓ€hlt das Dermatofibrosarcoma protuberans, kurz DFSP, zu den eher seltenen Tumoren der Haut. Das Erkrankungsalter liegt bei rund 40 Jahren. Der Tumor wΓ€chst sehr langsam. Erste Hinweise seien rΓΆtlich-braune bis hautfarbene, derbe KnΓΆtchen im Rumpfbereich, wie die Krebshilfe mitteilt.
Die Diagnose werde aufgrund des untypischen Erscheinungsbildes allerdings meist erst spΓ€t gestellt. Risikofaktoren sind bisher nicht bekannt, eine familiΓ€re HΓ€ufung wird ausgeschlossen.
Das Merkelzellkarzinom ist auf dem Vormarsch
Auch das Merkelzellkarzinom zΓ€hlt bislang zu den seltenen Tumoren der Haut, nimmt nach Angaben der Krebshilfe aber deutlich zu. Es tritt meist ab dem 70. Lebensjahr in Verbindung mit einem stark geschwΓ€chten Immunsystem auf, etwa nach einer Organtransplantation.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass bestimmte Viren der AuslΓΆser sind. Der Tumor kennzeichnet sich meist durch sein schnelles Wachstum, seine halbrunde Form, seine glatte, glΓ€nzende OberflΓ€che sowie eine rΓΆtlich-violette Farbe. Meist sind die Hautbereiche betroffen, die hΓ€ufig der Sonne ausgesetzt waren.
Das Kaposi-Sarkom kann an mehreren Stellen gleichzeitig auftreten
Beim Kaposi-Sarkom, kurz KS, handelt es sich um bΓΆsartige Tumoren, die an mehreren KΓΆrperstellen zeitgleich auftreten kΓΆnnen. In ihnen ist das Herpesvirus 8 (HHV-8) zu finden. Es ist ΓΌber Blut und Geschlechtsverkehr ΓΌbertragbar.
Ein Hinweis auf die Erkrankung sind blΓ€ulich-violette Flecken oder Knoten. Diese bleiben oft ΓΌber Jahre unverΓ€ndert, kΓΆnnen aber auch innerhalb weniger Wochen stark wachsen. Auch in der Gaumenschleimhaut ist der Tumor immer wieder anzutreffen.
HautverΓ€nderungen untersuchen lassen
Es lohnt sich, die eigene Haut unter Beobachtung zu haben. Denn wer ihre Beschaffenheit kennt, nimmt ungewΓΆhnliche VerΓ€nderungen schneller wahr. Bilden sich diese nicht mehr zurΓΌck, breiten sie sich aus oder zeigen sie andere AuffΓ€lligkeiten, sollte die Ursache von einem Arzt abgeklΓ€rt werden.
Auch wenn in vielen FΓ€llen eine harmlose Erkrankung hinter den Symptomen steckt, ist es dennoch wichtig, mΓΆgliche Warnsignale der Haut frΓΌhzeitig untersuchen zu lassen.
- Die Informationen ersetzen keine Γ€rztliche Beratung und dΓΌrfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.