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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Studie offenbart Diese Krebsart nimmt bei alten Menschen weltweit zu

Etwa 370.000 Bundesbürger erkranken jedes Jahr neu an Hautkrebs. Meist tritt die Krankheit im höheren Alter auf, zeigt eine neue Studie aus China.
Seit Jahrzehnten steigt die Zahl der Hautkrebsfälle. Weltweit erkranken jedes Jahr etwa 4,4 Millionen Menschen über 65 Jahre neu an einem solchen Tumor. Unterschieden wird zwischen weißem und schwarzem Hautkrebs. Letzterer wird als malignes Melanom bezeichnet, dessen Ursachen auf eine Entartung der Pigmentzellen zurückgehen. Es gilt als besonders gefährlich. Beim weißen Hautkrebs wird zwischen Basalzellkarzinom (auch Basaliom) und Plattenepithelkarzinom (auch Spinaliom) unterschieden. Er ist in der Regel gut behandelbar, besonders wenn er frühzeitig erkannt wird.
Mit dem Alter steigt das Risiko
Chinesische Forscher werteten nun Daten der weltweiten Krankheitslast ("Global Burden of Disease") aus. Für das Jahr 2021 ergab sich: Schätzungsweise 2,8 Millionen Menschen ab 65 Jahren erkrankten an einem Basaliom, etwa 1,5 Millionen an einem Spinaliom und über 150.000 an schwarzem Hautkrebs.
Die Zahl der Fälle bei allen drei Hautkrebsarten stieg seit 1990 deutlich an. Und die Erkrankungshäufigkeit steigt auch mit dem Alter. Wurde die Altersgruppe 65 bis 75 Jahre mit der ab 95 Jahren verglichen, ergab sich, dass die Inzidenz (also die Erkrankungshäufigkeit) beim Basaliom von 245 auf 730 pro 100.000 Personen steigt. Beim Spinaliom stieg die Zahl von 110 auf 554 an und beim malignen Melanom von 13 auf 40 pro 100.000 Einwohner.
Mehr Todesfälle
Auch die Sterberate steigt: beim Melanom etwa von 2,5 auf 21 Todesfälle je 100.000 Einwohner, beim Spinaliom von 2 auf 57. Basaliome verlaufen in der Regel nicht tödlich, weil sie keine Metastasen bilden.
Und noch etwas stellten die Forscher fest: Männer erkranken häufiger an Hautkrebs als Frauen.
Alter und Hautfarbe als Risikofaktoren
Doch warum erkranken immer mehr ältere Menschen? Laut Studienleiter Jin Chen ist der Hauptgrund eindeutig: die alternde Weltbevölkerung. Durch den demografischen Wandel leben heute mehr Menschen länger – und mit jedem Jahr steigt das Risiko für Hautkrebs.
Hinzu kommt die Hautfarbe: In Ländern mit hellhäutiger Bevölkerung – etwa Australien, Neuseeland und Nordeuropa – sind Melanom-Erkrankungen besonders häufig und tödlich. Hier ist das Risiko für bösartige Tumore der Haut erhöht.
In Deutschland sind nach Daten des Krebsregisters Frauen bei der Diagnose eines malignen Melanoms im Schnitt 63, Männer 69 Jahre alt. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen zahlen ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre eine Früherkennungsuntersuchung (einige Kassen sogar jährlich und auch schon vor dem 35. Lebensjahr).
- jamanetwork: "Burden of Skin Cancer in Older Adults From 1990 to 2021 and Modelled Projection to 2050" (21.05.2025, englisch)
- Deutsches Ärzteblatt: "Hautkrebs nimmt bei alten Menschen weltweit zu" (12.06.2025)
- Zentrum für Krebsregisterdaten: "Malignes Melanom der Haut" (Stand 18.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.