Magenschmerzen, Völlegefühl oder ein aufgeblähter Bauch können Anzeichen für eine Magenschleimhautentzündung, auch Gastritis genannt, sein. Mit dem Gang zum Arzt sollte man daher nicht zu lange zögern. Wir erklären, was Patienten tun können.
Die Ursachen einer Gastritis sind vielfältig. Damit die Beschwerden gezielt behandelt werden können, müssen Betroffene ihre Symptome, Ernährungs- und Lebensgewohnheiten genau beobachten.
Akute und chronische Gastritis
Ärzte unterscheiden bei der Magenschleimhautentzündung zwischen der akuten und der chronischen Form.
Während die Symptome bei der akuten Form heftig sein können, beginnt die chronische Magenentzündung oft schleichend ohne Beschwerden.
Symptome:
Auch Sodbrennen kann ein Anzeichen sein
Neben den genannten Symptomen können auch Übelkeit, Sodbrennen, Aufstoßen oder Appetitlosigkeit auf eine Gastritis hindeuten.
Dauert die Entzündung länger an, sind Magengeschwüre oder Verletzungen der Magenwand mögliche Folgen, heißt es auf der Patienteninformationsseite www.gesundheitsinformation.de.
Ausführlich: Sodbrennen: Die Säure-Attacke aus dem Magen
Ursachen:
Alkohol und Schmerzmittel können Gastritis auslösen
Bei der chronischen Gastritis können mehrere Typen diagnostiziert werden. Typ A liegt eine Autoimmunerkrankung zugrunde. Bei Typ B, der häufigsten Form, haben so genannte Helicobacter-pylori-Bakterien die Entzündung verursacht, was sich in der Regel durch häufiges Sodbrennen bemerkbar macht. Typ C droht bei Lebensmittelvergiftungen, übermäßigem Alkohol- und Tabakkonsum oder wenn bestimmte Medikamente (Nicht-steroidale Antirheumatika, NSAR) nicht vertragen werden. Die Typen D und R kommen seltener vor.
Übermäßiger Alkohol- und Kaffeekonsum, sowie säurehaltige Säfte setzen dem Magen generell zu. Rauchen, Stress und stark fett- oder zuckerhaltige sowie scharfe Speisen können die Beschwerden einer Gastritis verstärken.
Therapie:
Ein magenfreundlicher Lebensstil beugt vor
Betroffenen kann es helfen, den Lebensstil zu ändern: Nicht rauchen, auf Alkohol verzichten, für mehr Entspannung sorgen und die Ernährung umstellen. Bevor Sie Ihre Essgewohnheiten ändern, beobachten Sie genau, welche Lebensmittel bei Ihnen Symptome wie Übelkeit oder Druck auslösen. Eventuell tritt dabei auch eine Lebensmittelunverträglichkeit zutage, die gesondert behandelt werden muss.
Ernährung auf viele kleine Mahlzeiten umstellen
Generell magenfreundlich sind alle leicht verdaulichen, mittel temperierten, fettarmen, sowie mild gewürzten Speisen. Steinobst, Kohl, Hülsenfrüchte, Zwiebelgewächse und fettiges Fleisch werden von Gastritis-Patienten meist schlecht vertragen. Auch beim Würzen gilt es vorsichtig zu sein: Statt großer Mengen Salz und Pfeffer bieten sich Kräuter an, damit das Essen nicht fad schmeckt. Außerdem nehmen Gastritis-Patienten lieber mehrere kleine Mahlzeiten zu sich, anstatt sich zwei Mal am Tag den Bauch vollzuschlagen. Das erleichtert die Verdauung und reduziert die Magensäureproduktion. Auch wer gründlich kaut, tut seinem Magen Gutes. Schnelle Mahlzeiten oder Fastfood für unterwegs sind bei Gastritis deshalb tabu.
Hausmittel: Haferbrei lindert Beschwerden sanft
Wer sein Magenleiden nicht sofort mit Medikamenten behandeln möchte, versucht es erst einmal mit Hausmitteln. Bei einer akuten Gastritis bietet sich ein Haferschleim an, der den Magen auskleidet und damit die Schleimhaut beruhigt. Dazu eine Hand voll Haferflocken mit ein wenig abgekochtem, noch warmem Wasser aufgießen und unter Rühren quellen lassen. Eine Prise Gemüsebrühe verleiht dem Brei Geschmack und versorgt den Körper mit wohltuenden Mineralien. Milch und Zucker sind bei akuter Gastritis tabu, da der Magen darauf umso mehr mit Schmerzen reagieren könnte. Auch bei Patienten mit chronischer Gastritis ist Haferbrei ein bewährtes Hausmittel, etwa als regelmäßiges Frühstück mit säurearmem Obst.
Als Gemüse verzehrt bereitet Kohl meist Beschwerden, als Saft hingegen ist er ein bewährtes Hausmittel. Dieser kann im Laden gekauft oder zu Hause selbst gepresst werden. Die enthaltenen Aminosäuren fördern die Heilung der entzündeten Magenschleimhaut. Wem Kohlsaft zu speziell ist, trinkt Tee aus Kamille, Kümmel oder Fenchel.
- Birnen besser als Äpfel: Was dem Magen gut tut
- Online-Test: Ist Ihr Magen gesund?
- Säure-Attacke aus dem Magen: Ursachen der Säure-Attacke
- Ernährung: Diese Lebensmittel schmecken dem Darm
- Magenbeschwerden: Gastritis: Mögliche Behandlung der Magenkrankheit
Medikamente: Ärzte behandeln mit Säureblockern
Wenn das nicht ausreicht, wird vor allem der Typ A mit säurehemmenden Medikamenten behandelt. Liegt Typ B vor, also eine bakterielle Infektion, bekommen Betroffene zusätzlich Antibiotika verabreicht. Beim Typ C setzt die Behandlung direkt bei der Ursache an: Der Auslöser der Magenschleimhautentzündung, wie bestimmte Medikamente oder Genussmittel, muss vom Patienten konsequent gemieden werden.