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Magengeschwür: Welche Symptome auftreten können


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Warnzeichen erkennen
Diese Symptome weisen auf ein Magengeschwür hin


Aktualisiert am 22.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Ein Magengeschwür kann sich mit deutlichen Symptomen bemerkbar machen – manchmal fehlen jedoch typische Anzeichen.Vergrößern des Bildes
Ein Magengeschwür kann sich mit deutlichen Symptomen bemerkbar machen – manchmal fehlen jedoch typische Anzeichen. (Quelle: supersizer/getty-images-bilder)

Das Magengeschwür zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Lesen Sie, welche Symptome auftreten und wann ein Arztbesuch fällig ist.

Jedes Jahr erhalten in Deutschland etwa 50 von 100.000 die Diagnose Magengeschwür. Mit steigendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit zu. Junge Menschen sind vergleichsweise selten betroffen.

Noch häufiger als das Magengeschwür ist das Zwölffingerdarmgeschwür: Etwa 150 von 100.000 Personen erkranken pro Jahr daran. Der Zwölffingerdarm ist der Abschnitt des Verdauungstrakts, der unmittelbar an den Magen anschließt.

Ein Magengeschwür lässt sich zwar nicht allein anhand von bestimmten Symptomen erkennen. Jedoch geben gewisse Beschwerden einen Hinweis darauf, ob möglicherweise ein Magen- oder auch Zwölffingerdarmgeschwür dahintersteckt.

Was ist ein Magengeschwür?

Normalerweise ist der Magen vor der aggressiven Magensäure und Krankheitserregern gut geschützt – dafür sorgt die Schleimhaut, die den Magen von innen auskleidet.

Ohne diese Schutzschicht kann eine Verletzung der Magenwand entstehen, also eine kleine Wunde. Beträgt ihr Durchmesser mindestens fünf Millimeter, sprechen Fachleute von einem Magengeschwür oder Ulcus ventriculi. Im Gegensatz zu einer oberflächlichen Wunde sind bei einem Magengeschwür auch tiefere Schichten der Magenwand geschädigt, was zu verschiedenen Beschwerden führen kann.

Besonders häufig ist eine Infektion mit dem Keim Helicobacter pylori für ein Magengeschwür verantwortlich. Es kommen jedoch viele weitere Ursachen und begünstigende Faktoren infrage, etwa die häufige Einnahme von Schmerzmitteln.

Anzeichen eines Magengeschwürs: Welche Symptome auftreten

Ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür kann verschiedene Symptome auslösen. Dabei handelt es sich größtenteils um Beschwerden, die auch im Rahmen vieler andere Erkrankungen auftreten – etwa bei einem Reizmagen oder einer Magenschleimhautentzündung. Eindeutige Anzeichen für ein Magengeschwür gibt es also nicht.

Zu möglichen Symptomen eines Geschwürs im Magen oder Zwölffingerdarm zählen:

  • dumpfe oder bohrende Oberbauchschmerzen
  • Völlegefühl
  • Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Sodbrennen, saures Aufstoßen
  • vermehrte Blähungen
  • Stuhlunregelmäßigkeiten
  • Störungen des vegetativen Nervensystems; dazu zählen etwa Kreislaufprobleme
  • schlechte Verträglichkeit bestimmter Nahrungs- und Genussmittel, etwa stark gewürzte Speisen, Süßigkeiten, Alkohol oder Kaffee

Meist entwickeln sich diese Symptome nicht plötzlich, sondern verstärken sich im Laufe der Zeit. Die Bauchschmerzen betreffen häufig die Bauchmitte oder den linken Oberbauch und können bis in den Rücken ausstrahlen. Nicht selten können die Patientinnen und Patienten eine bestimmte Stelle im Bauch zeigen, an der die Schmerzen auftreten. Dies muss nicht zwangsläufig die Stelle sein, an der das Magengeschwür tatsächlich liegt – vielmehr kann der Schmerz auch von einer anderen Region des Magens ausstrahlen.

Magengeschwür auch ohne Symptome möglich

Ein Magengeschwür führt nicht immer zu Beschwerden. In vielen Fällen bemerken Betroffene lange Zeit keine Anzeichen. Das ist insbesondere bei Geschwüren der Fall, die durch die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln verursacht wurden.

Komplikationen: Blut ist ein Warnzeichen

Ein Magengeschwür kann zu Komplikationen führen. Sind bereits tieferliegende Blutgefäße durch das Magengeschwür geschädigt, entsteht eine Blutung. Im schlimmsten Fall bricht die Wand von Magen oder Zwölffingerdarm (Perforation). Dies passiert zwar selten, ist aber gefährlich: Es handelt sich um einen Notfall, der umgehend behandelt werden muss.

Wenn ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür zu Blutungen führt, kann das Blut im Erbrochenen oder im Stuhl zu sehen sein. Der Stuhl ist dann unter Umständen dunkel gefärbt, weil das Blut geronnen ist. Dies wird auch Teerstuhl genannt. Auch können sich Anzeichen einer Blutarmut entwickeln: Die Person fühlt sich abgeschlagen und ist blass. Weitere Beschwerden sind Luftnot bei körperlicher Belastung und Schwindel.

Mögliche Anzeichen auf ein blutendes Magengeschwür sollten Betroffene so rasch wie möglich abklären lassen.

Ein weiteres Warnzeichen ist regelmäßiges Erbrechen nach der Nahrungsaufnahme. Dies ist ein Hinweis darauf, dass ein Geschwür im Magen zu einer Engstelle geführt hat, sodass die Nahrung nicht mehr passieren kann. In diesem Fall ist ebenfalls dringend ein Arztbesuch erforderlich.

Beim selten vorkommenden Magendurchbruch hat die betroffene Person plötzlich sehr starke Bauchschmerzen. Dann soll umgehend der Rettungsdienst alarmiert werden (112).

Magengeschwür: Unterschiede zum Zwölffingerdarmgeschwür

Ein Magengeschwür führt grundsätzlich zu ähnlichen Symptomen wie ein Zwölffingerdarmgeschwür. Es gibt aber auch Unterschiede.

Die Symptome eines Magengeschwürs treten meist unmittelbar nach dem Essen oder aber unabhängig von der Nahrungsaufnahme auf. Schmerzen betreffen insbesondere den mittleren oder linken Oberbauch.

Für ein Zwölffingerdarmgeschwür ist hingegen typisch, dass die Beschwerden stärker werden, wenn der Magen leer ist (Nüchternschmerz) – und abnehmen oder verschwinden, wenn die Person wieder etwas zu sich nimmt. Häufig treten die Symptome in der Nacht auf.

Magengeschwür erkennen: Was der Arzt macht

Wer mögliche Anzeichen eines Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwürs bemerkt, sollte die Hausärztin oder den Hausarzt aufsuchen. Ergeben sich bei der körperlichen Untersuchung Hinweise darauf, dass es sich tatsächlich um ein Geschwür handeln könnte, wird sie oder er in der Regel eine Magenspiegelung veranlassen.

Bei dieser Untersuchung wird der Magen von innen begutachtet. Hierfür führt die Ärztin oder der Arzt über den Mund einen dünnen Schlauch ein, an dessen Ende sich unter anderem eine Kamera befindet. Anhand der Bilder lässt sich erkennen, ob ein Magengeschwür vorliegt, wie ausgeprägt es ist und welche Bereiche des Magens betroffen sind. Im Rahmen der Magenspiegelung kann die Ärztin oder der Arzt auch eine Gewebeprobe entnehmen, um den Schaden an der Schleimhaut näher zu untersuchen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Eigenverlag, Köln 2022
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): "Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulcuskrankheit" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/001 (Stand: Juli 2022)
  • "Gastroduodenale Ulkuskrankheit". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 5.7.2022)
  • "Magengeschwür und Duodenalgeschwür (Ulkuskrankheit)". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 13.4.2022)
  • "Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 25.8.2021)
  • Bornemann, R., Gaber, E.: "Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre" (PDF). Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 55, Robert Koch-Institut, Berlin 2013
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